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FCAS steht für "Future Combat Air System". Noch. Das Luftkampfsystem soll von 2040 an einsatzfähig sein und Eurofighter und Rafale ablösen. Es soll im Verbund mit unbewaffneten und bewaffneten Drohnen fliegen und ist insofern mehr als ein Kampfflugzeug.
Die Gesamtkosten werden auf einen dreistelligen Milliardenbetrag geschätzt. Eine Kraftprobe im Konsortium und ein industriepolitischer Patt blockieren FCAS seit Monaten.
Dassault beansprucht im Projektteam den Taktstock, Airbus hält gegen - der Konzern ist nicht geneigt, für die deutsche Industrie verhandelte Arbeitspakete wieder aufschnüren. Zumal Frankreich nach deutscher Darstellung noch einen weiteren - französischen - Konzern "umfänglich" bei FCAS einspulen will.
"Unser Partner (Dassault, Red. ) hat sehr offen gezeigt, dass er mit den vereinbarten Arbeitspaketen im Programm unzufrieden ist, und fordert etwas ein, was nicht dem entspricht, was vereinbart wurde”, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury im Oktober. Wenn Dassault "in dieser Konstellation" nicht weitermachen wolle, "steht es ihnen frei, sich aus FCAS zurückzuziehen".
Zuletzt gab es Berichte, Deutschland und Frankreich könnten das Projekt zusammenstreichen und sich auf die Entwicklung einer dezentralen militärischen "Combat Cloud" konzentrieren, also einer Schaltstelle für die unterschiedlichen Systeme: Kampfflugzeuge, unbemannte Systeme und Sensoren.
FCAS-Konsortium gescheitert
Kanzler Friedrich Merz hatte eine Entscheidung zu FCAS vor dem Jahreswechsel angestrebt - laut Industriekreisen steht das Projekt in aktueller Form vor dem Aus. Formal könnte ein Beschluss zu Beginn des neuen Jahres verkündet werden.
Neben Frankreich und Deutschland hatte Spanien mit Indra Sistemas FCAS vorangetrieben. "Bloomberg" berichtet jetzt über eine spanische Perspektive auf das Projekt: Madrid will die Entwicklung eines neuen Kampfjets demnach nur noch mit Deutschland fortsetzen.
Damit könnten zwei Fighter-Programme aus FCAS hervorgehen - ein Kampfjet aus Frankreich und einer in deutsch-spanischer Kooperation.
Weil die Karten bei FCAS ohnehin neu gemischt werden, könnten Madrid und Berlin ihr Projektteam noch verstärken. Auf deutscher Seite wurde laut Kreisen zuletzt über eine Einbindung von Saab mit der neuen "Gripen-E" nachgedacht.
© aero.de | Abb.: Airbus | 27.12.2025 07:07







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