Ausstand ab Montag
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Pilotenvereinigung verteidigt Streik bei Lufthansa als verhältnismäßig

Flughafen München
Lufthansa am Flughafen München, © Flughafen München

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FRANKFURT/M. - Die Pilotenvereinigung Cockpit hat ihren ab Montag geplanten Streik bei der Lufthansa als verhältnismäßig verteidigt. "Das ist alles juristisch überprüft. Wir wollen ein Zeichen setzen und zügig zu einer Lösung kommen", erklärte der VC- Sprecher Alexander Gerhard-Madjidi am Freitag. Er forderte den Luftfahrtkonzern auf, noch am Wochenende auf Spitzenebene die Verhandlungen wieder aufzunehmen und nach einem Jahr Verhandlungen endlich ein Angebot vorzulegen.

Die Piloten seien jederzeit in der Lage, weitere Eskalationsschritte zu übernehmen.

Die bei VC organisierten Piloten wollen die größte deutsche Airline ab Montag für vier Tage lang bestreiken. Aufgerufen sind mehr als 4000 Kapitäne und Copiloten. Vorrangiges Ziel ist nach ihren Angaben die Absicherung der rund 4500 Arbeitsplätze zu den Bedingungen des Konzerntarifvertrags. Dies wäre der größte Ausstand in der Geschichte der Fluglinie. Die Lufthansa wollte am Nachmittag einen Not-Flugplan veröffentlichen.

Zwei Drittel aller Flüge fallen aus

Beim Streik der von Montag bis einschließlich Donnerstag werden voraussichtlich zwei Drittel aller Flüge ausfallen. Das übrige Drittel könne nach der derzeitigen Planung stattfinden, sagte Konzernsprecher Andreas Bartels am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Im Schnitt absolviert die Lufthansa inklusive ihrer Regionalflieger rund 1800 Flüge am Tag.

Keine Gespräche zur Abwendung des Streiks

Am letzten Werktag vor dem drohenden Pilotenstreik bei der Deutschen Lufthansa AG gibt es keine Signale für eine erneute Verhandlungsrunde. "Es gibt derzeit keine Gespräche", erklärte am Freitag eine Sprecherin des Unternehmens in Frankfurt.

Der Streit dreht sich nach Angaben der Gewerkschaft vor allem um die Arbeitsplatzsicherheit der rund 4500 Piloten, die in den Geltungsbereich des Konzerntarifvertrags fallen. Sie verlangen einen vertraglichen Schutz vor Verlagerung von Flügen in kostengünstigere Tochterfirmen des Konzerns.

Die Lufthansa sieht darin einen Eingriff in ihre unternehmerische Freiheit und will nur über Jobgarantien für die bereits beschäftigten Piloten verhandeln.

Piloten-Demonstration in Frankfurt

Ab Montag würden alle Abflüge aus Deutschland bestreikt, erklärte der Sprecher. Maschinen aus dem Ausland würden noch in die Heimat geflogen und dann ebenfalls bestreikt. Insofern sei damit zu rechnen, dass die beiden großen Drehkreuze Frankfurt und München mit abgestellten Maschinen vollliefen.

An beiden Standorten seien für den Montag Demonstrationen der Piloten geplant, wenngleich in München der Flughafenbetreiber einen Protestzug auf seinem Gelände verboten habe.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass es der Lufthansa im Laufe der Woche immer schwerer fallen werde, noch einen Ersatzverkehr aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen wollte am Nachmittag einen Notflugplan vorstellen.
© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 19.02.2010 11:29


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