Gesetzentwurf
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Luftfahrtabgabe wird Flugtickets um bis zu 26 Euro verteuern

Lufthansa München
Lufthansa Boeing 747-400, © Deutsche Lufthansa AG

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BERLIN - Die geplante Luftverkehrssteuer führt nach Ansicht von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft Air Berlin zu massiven Wettbewerbsverzerrungen. Deutsche Airlines würden gegenüber ausländischen diskriminiert, sagte Air-Berlin-Sprecher Hans-Christoph Noack am Donnerstag in Berlin. Außerdem profitiere in Deutschland die Lufthansa, weil der Marktführer mehr Langstrecken anbiete und weil die Fracht ausgespart bleibe.

"Dieser Gesetzentwurf übertrifft unsere schlimmsten Befürchtungen", sagte Noack. Es drohe der Verlust tausender Arbeitsplätze in Deutschland. Air Berlin werde seine Preise erhöhen müssen, wenn die neue Steuer wie vom Bundesfinanzministerium vorgesehen komme.

Nach einem der Nachrichtenagentur dpa vorliegenden Gesetzentwurf des Ministeriums sollen vom nächsten Jahr an für kürzere Distanzen in Europa und nach Nordafrika 13 Euro je Fluggast erhoben werden und für Langstrecken 26 Euro. Noack kritisierte, das nicht nach Buchungsklassen unterschieden werde. Zudem fehle die ursprünglich angekündigte ökologische Komponente und eine klare Befristung der Steuer.

Auch Lufthansa warnt vor dem Verlust von Arbeitsplätzen durch die neue Abgabe. "Die Luftverkehrssteuer bedeutet einen Export von Arbeitsplätzen ins benachbarte Ausland und eine Schwächung des Wirtschaftsstandortes Deutschland", sagte ein Sprecher der größten deutschen Fluggesellschaft am Donnerstag in Frankfurt. Erfahrungen anderer Länder mit ähnlichen Steuern belegten, dass viele Fluggäste auf benachbarte ausländische Flughäfen auswichen, um sich die Kosten der Steuer zu sparen.

Einnahmen von einer Milliarde Euro


Von der Abgabe ausgenommen sind auch sogenannte nicht gewerbliche Flüge wie etwa Sportflieger. Diese müssen eine Kerosinsteuer zahlen. Die Steuer könnte dem Entwurf zufolge von 2012 an wieder gesenkt werden, wenn der Luftverkehr in den Handel mit Verschmutzungsrechten (CO2-Emissionshandel) einbezogen werden soll.

Der Bund verspricht sich von der neuen Ticketsteuer von 2011 an jährliche Einnahmen von einer Milliarde Euro. Sie sind Teil des Anfang Juni geschnürten schwarz-gelben Sparpakets, das den Bundhaushalt bis 2014 um insgesamt 82 Milliarden Euro entlasten soll.

© dpa | Abb.: Gerhard Vysocan, edition airside | 15.07.2010 11:08

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Beitrag vom 16.07.2010 - 15:44 Uhr
Diese neue ... "Abgabe" wird jenen "gewissenhaften" Menschen eher wieder nur dazu dienen, weitere jährliche Neuverschuldungen zu tätigen, samt Zinszahlungen. Politisch angewandte sprachliche Formulierungen erscheinen doch zum nicht geringen Teil insgesamt immer wieder dreist, oder? Da ist z.B. zum X`ten Mal von "Spar-Paket" die Rede, während Jahr für Jahr mehr oder weniger neue Schulden gemacht werden und sogar "im Namen des Volkes" gemacht werden dürfen. Was würden z.B. Schuldnerberater, Insolvenzberater oder Gerichtsvollzieher dazu sagen und tun, wenn die sich all jene verantwortlichen Regierungsvertreter vorknöpfen dürften? mfg
Beitrag vom 16.07.2010 - 12:50 Uhr
Bin ich jetzt auf Deinem geheimen Excel-Watchsheet? Erwartest Du wirklich eine echte Antwort auf Dein inhaltsleeres Politiker-Bashing, wie im ersten Post?

Zum Thema: Der Resourcen-Verbrauch eines Fluges ist, den meisten Quellen nach zu urteilen, leider noch höher als bei der Bahn. (Würde mich als Flugzeug-Fan sehr gerne vom Gegenteil überzeugen lassen!) Und der ICE kostet als Premiun-Produkt so oder so Aufschlag.
Beitrag vom 16.07.2010 - 11:26 Uhr
Ist Gast3 noch ein Pseudonym für Oldfly-1? Mich wundert, dass Du weisst, was der Wille des Volkes wäre. Ich habe kein Problem mit einer höheren Abgabe, auch wenn es nur um eine Haushaltsanierung geht. Ich fliege gerne und versuche so viele Strecken, wie möglich, zu fliegen. Aber Fliegen ist IMHO ein Premium-Produkt und die 13-26€ stören mich dabei nicht.

Da kann man aber auch die Preise für ICE Tickets anheben. Ist auch ein Premiumprodukt. Könnte ja auch den langsameren Regionalexpress fahren.
Ich denke die Meinung des Volkes kann man anhand von Umfragen und auch aus Gesprächen erkennen. Das Geld für die Haushaltsanierung sollte man sich schon bei denjenigen holen, die das alles verschuldet haben.
ZUm Thema Oldfly1, dies ist schon Dein 4 persölicher Angriff gegen mich. Auch andere Leute machst Du auf diese Weise an. Das solltest Du lassen!


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