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Air Berlin zieht sich vollständig aus Memmingen zurück

TUI
TUIfly Boeing 737-800, © Allgäu-Airport Memmingen

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MEMMINGEN - Air Berlin zieht sich aus dem Allgäu zurück. Mit Beginn des Winterflugplans wird die Airline auch ihren letzten innerdeutschen Flug ab Memmingen, die Verbindung nach Berlin, ersatzlos streichen. "Als Begründung wurden zu geringe Erlöse und insbesondere die Betriebszeiten des Allgäu Airport genannt, die keine planmäßigen Landungen zwischen 22 Uhr und 23 Uhr zulassen", teilte der Flughafenbetreiber am Donnerstag mit.

Für Ralf Schmid, Sprecher der Allgäu Airport Geschäftsführung, ist der Rückzug von Air Berlin auch eine Folge der strategischen Ausrichtung der Fluggesellschaft, die sich auf die Airports in Stuttgart und München konzentriere.  "Die Kollegen in München und Stuttgart nehmen uns aufgrund der bisherigen Erfolge nun sehr ernst", erklärte Schmid.

Allerdings sorge die Entscheidung von Air Berlin bei der Allgäu Airport Geschäftsleitung auch für Verwunderung. Denn die Auslastung der Berlin-Flüge sei in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen und habe zuletzt im August rund 80 Prozent betragen.

Noch höher lag die Rate bei den Hamburg-Flügen, die bereits vor einiger Zeit eingestellt wurden. Air Berlin hatte auch bei der Einstellung ihrer Verbindungen von Memmeningen nach Hamburg und Köln auf zu geringe Erlöse verwiesen. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft übernahm erst zum Winterflugplan 2009/2010 die TUIfly-Städtestrecken von Memmingen nach Hamburg, Köln und Berlin.

Memmingen: Verkehr legt weiter zu

Im letzten Jahr verbuchte der Airport Memmingen ein Fluggastwachstum von über 75 Prozent auf insgesamt 812.000 Passagiere. "Erst vor kurzem ergab eine Zwischenbilanz ein Plus von 40 Prozent mehr Fluggästen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum selben Zeitraum 2009", erklärte der Flughafen.

Mit 17 Verbindungen ungebrochen ist das Engagement der irischen Fluggesellschaft Ryanair in Memmingen. In Memmingen starten weiterhin Wizz Air, die laut Flughafen zur Zeit über eine Ausweitung ihres Engagements im Allgäu nachdenkt, sowie eine Reihe weiterer Airlines wie SunExpress, Germania, Air Italy, Atlas Jet, XL Airways, TUIfly und Sky Airlines, die im Charter fliegen.

© aero.de | Abb.: Allgäu Airport Memmingen | 19.08.2010 14:45

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Beitrag vom 21.10.2010 - 12:20 Uhr
@VB
Es geht ja auch nicht um die Auslastung, sondern um die Erlöse. Selbst wenn die Erlöse ab Memmingen die Kosten übersteigen, sind vermutlich aber auch noch hohe Opportunitätskosten einzurechnen.

Über die Kompetenz der Regionalairport Manager brauch man sich nicht wundern. Die erhalten ihre Steuergeldersubventionen wahrscheinlich nach Auslastung und Anzahl Passagiere. Da brauch man sich mit Erlösen und Kosten nicht beschäftigen, und mit Opportunitätskosten schon garnicht.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass InterSky mit einer anderen Kostenstruktur die Strecke rentabler betreiben kann. Zudem gehe ich davon aus, dass AB wahrscheinlich zu der Annahme kam, dass die Maschinen, welche Memmingen bedienen, von woanders profitabler eingesetzt werden können. Ausserdem lassen sich andere Flüge besser als Zubringer für Langstrecken bzw. Mittelstrecken einsetzen. Ab Memmigen wurde grösstenteils point-to-point geflogen (so weit ich informiert bin), was eher zu InterSky passen würde. Aber InterSky wird wohl kaum von Friedrichshafen und Memmingen nach Berlin fliegen.
Beitrag vom 20.08.2010 - 13:14 Uhr
Es geht ja auch nicht um die Auslastung, sondern um die Erlöse. Selbst wenn die Erlöse ab Memmingen die Kosten übersteigen, sind vermutlich aber auch noch hohe Opportunitätskosten einzurechnen.
Beitrag vom 20.08.2010 - 08:13 Uhr
@karle

Das wäre mir neu das wegen Nebels überdurchschnittlich viele Flüge umgeleitet wurden. Gibt es dafür eine Zahl aus der hervorgeht, dass FMM besonders stark davon betroffen ist? Wie viel waren es den in 2009? Warum setzen dann andere Airlines auf FMM wenn der Nebel den Verkehr so stark beeinträchtigen soll?
Die Maschinen nach TXL und HAM waren selten randvoll, jedoch schätze ich, lag die Auslastung bei min. 70-80%. Häufig war die Auslastung auf parallelen Flügen von STR geringer.

Ich denke das die Wahrheit anderes ausschaut:

AB macht es so wie die DB! Routen mit geringen Flow werden einfach abgesetzt. Jeder kennt die Autozüge der DB in denen man über Nacht durch ganz Europa fahren kann. Vor mehr als fünf Jahren, als es der deutschen Automobilbranche deutlich besser ging, erfreute sich die DB über eine schlagartig steigende Nachfrage beim Pkw Transport, bedingt auch durch die LKW Maut. Dumm nur das kaum Kapazitäten frei waren. Kurzer Hand wurden einige Autozüge wegen angeblich mangelnder Auslastung stillgelegt. In Wahrheit wurde das rollende Material für unsere Automobilindustrie benötigt. Und aus sicherer Quelle weiß ich, dass die Auslastung insbesondere in den Sommermonaten bei 100% lag.

Aber um noch einmal auf FMM und AB zurück zu kommen. An der Auslastung lag es sicher nicht, da würden mir andere Routen einfallen. Die Aussage von AB: Man möchte sich auf STR und MUC konzentrieren! Wers glaubt.... Warum sollte man auf Airports setzen, bei denen diese Route geschätzte 15x am Tag angeboten wird?

Ich hoffe doch sehr, dass andere Airlines AB zeigen werden das die FMM- TXL Route rentabel betrieben werden kann. Ich denke da an Inter-Sky, My Wings oder auch Germanwings.

2,8 Mio. EUR Steuergelder sind in einem Regionalairport wie FMM besser aufgehoben, als in diversen komplett sinnfreien neu geplanten Gewerbegebieten mit 5m breiten Straßen samt Beleuchtung und Gehweg - welche zu zwei drei mittelständischen Unternehmen führen, die nur eine Hand voll Beschäftigte haben. Das sind sicherlich keine Argumente für sinnvolle Wirtschaftsförderung.
FMM hat sich inzwischen für viele Firmen zu einer wichtigen Plattform des überregionalen Handel erwiesen, zusätzlich stärkt er den Tourismus in der Region nachhaltig.

Dieser Beitrag wurde am 20.08.2010 10:54 Uhr bearbeitet.


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