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Bratislava BTS: Wiens steuerfreier Zweitflughafen

Flughafen Bratislava
Luft- und Landseite, © Flughafen Bratislava

Terminalerweiterung Flughafen Bratislava

Letisko Bratislava
(© Flughafen Bratislava)
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WIEN / BRATISLAVA - Die im rot-grünen Koalitionspakt der Stadt Wien explizit erwünschte Zusammenarbeit der Flughäfen Wien und Bratislava hat Potential. Mit geringer Überschneidung im Flugplan und einer inzwischen zeitgemäßen Infrastruktur bietet der Stefanik Airport Bratislava gute Voraussetzungen für ein duales Airport System. Nach Fertigstellung der Terminalerweiterung in Wien verfügen beide Airports gemeinsam über eine Kapazität für jährlich 30 Millionen Passagiere.

Zweifelos stehen beide Airports zur Zeit unter finanziellem Hochdruck. Während in Wien die Ausbaukosten explodieren (Stichwort Skylink), leidet Bratislava nach der Pleitenserie seiner Homecarrier (Skyeurope, Air Slovakia, Slovak Airlines und Seagle Air) unter gravierendem Geschäftsrückgang und in Folge unter massiven Schulden. In dem vor Kurzem in Betrieb genommenen Terminalneubau herrscht gähnende Leere, während sich in Wien in den inzwischen hoffnunglos überfüllten Piers die Passagiere gegenseitig auf die Füße treten.

Aufwind spürt der nur 60 km von Wien entfernte Nachbarflughafen freilich von zwei Ereignissen, die im Masterplan Centropa so nicht vorgesehen waren: Der in Österreich geplanten Flugsteuer und einer rot-grünen Stadtregierung in Wien. Was auf den ersten Blick nach potentieller Geschäftsabwanderung aussieht, zeigt sich bei genauerem Hinsehen auch als interessante Chance. Für beide Seiten.

Verkehrsstruktur der Twin-City Airports


Während Wien seine Position als führender Osteuropa-Hub kontinuierlich ausbaut, sucht Bratislava nach stabilen Nischen im Lowcost-Verkehr, ein Segment, das aus Sicht der AUA mit der Verkehrsstruktur am Airport Wien weitgehend unverträglich ist. So betonte der Lowcost erfahrene AUA-Chef Andreas Bierwirth (ex Germanwings) gegenüber aero.at, das würde auf keinem Hub-Airport ordentlich funktionieren. Aus Sicht seines Kollegen Micheal O'Leary braucht's das gar nicht. Ryanair sei mit der Lösung Bratislava ganz zufrieden. Und vor allem erfolgreich.

Tatsächlich gibt es zwischen beiden Airports fast keine Überschneidungen mehr. Von früher acht Anschlußflügen am Tag, blieben gerade noch zwei Tagesrandflüge nach Prag übrig, der Rest ist weitgehend Ryanair-Verkehr zu sekundären EU-Airports, die von Wien aus nicht bedient werden.

Weitgehend unbegründet ist auch die Furcht, die Wiener Fluggäste würden künftig in Scharen vor der Flugsteuer Reisaus nach Bratislava nehmen. Sie werden dort keine Alternative finden.

Noch nicht. Natürlich könnte die Flugsteuer Begehrlichkeiten wecken. Flüge von den Ryanair-Basen Barcelona-El Prat, Madrid-Barajas und Gatwick lägen da durchaus im Bereich der Möglichkeiten, dito der Ausbau Bratislavas zu einer eigenen Basis. Oder neue Strecken nach Südosteuropa. Davon betroffen wäre freilich vor allem die AUA-Noch Lowcost-Konkurrenz vor Ort, Flyniki hat in diesen Märkten Ambitionen. Wenig Probleme würde hingegen eine teilweise Verlagerung des Charterverkehrs bereiten. Im Gegenteil. Ähnlich wie die AUA könnte sich auch der Airport Wien so Luft für künftiges Wachstum im Linienverkehr schaffen.

Synergien auf Abruf

Unabhängig ob die Flugsteuer nun tatsächlich kommt, können beide Airports von einer Zusammenarbeit nur profitieren: Bratislava braucht mehr Geschäft und Wien mehr Spielraum für den weiteren Ausbau. Die dritte Piste durch künstlich gebundenen Verkehr zu erzwingen, kann leicht ins Auge gehen. Mit einer vor Ort vom Lowcost-Verkehr gehemmten AUA kann sich das Potential von Wien sehr schnell erschöpfen. Und damit auch die Chance auf eine dritte Piste.
© Bob Gedat / edition airside, Wien | Abb.: Flughafen Bratislava | 13.11.2010 17:32


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