FRANKFURT / WIEN - Nachdem die Lufthansa-Gruppe ihre bereits zum Winter 2010/11 geplante Wiederaufnahme von Flügen in die irakische Hauptstadt mangels Nachfrage zunächst auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hat, sind inzwischen alle Vorbereitungen getroffen, um einen neuen Anlauf zu starten. Der tägliche, alternierend ab München und Wien geplante Dienst nach Bagdad wäre technisch startklar, hänge aber nach wie vor von der Buchungslage ab. Und die sei immer noch unbefriedigend.
Im AUA-Sommerflugplan sind die Bagdad-Flüge bereits ausgewiesen, aber noch nicht buchbar. AUA-Sprecher Michael Braun dazu gegenüber aero.at: "Wir haben im Herbst beschlossen, die Wiederaufnahme auf Beginn des Sommerflugplans 2011 zu verschieben, da die Situation am Markt noch nicht unseren Erwartungen entsprochen hat. Das tut sie weiter leider (noch) nicht. Wir beobachten das aber genau und halten daran fest, die Strecke aufzumachen, sobald sich die Rahmenbedingungen bessern. Wir wären grundsätzlich startbereit, daher auch die Flüge in der Buchungsmaske. Wir werden aber im März/April noch nicht zu fliegen beginnen, das wäre aus heutiger Sicht noch zu früh."
Ähnlich Lufthansa-Sprecher Boris Ogursky auf Anfrage von aero.at: "Aktuell stehen keine Änderungen in unserem Flugangebot in den Irak fest, das heißt Lufthansa fliegt Frankfurt-Erbil viermal die Woche. Die Verbindung München-Bagdad hatte Lufthansa im September 2010 nicht aufgenommen und den Start auf ein unbestimmtes Datum verschoben, da die Nachfrage deutlich zu schwach war, um diese Verbindung wirtschaftlich zu bedienen. Natürlich beobachten wir die Nachfragesituation und sind bei einer positiven Entwicklung weiterhin entschlossen, die Verbindung aufzunehmen."
Star Alliance Anschlussflüge nach Bagdad werden zur Zeit von Turkish-Airlines via Istanbul angeboten. Darüber hinaus unterhalten Iraqi Airways und Royal Jordanien Feederdienste von Bagdad nach Amman, mit zahlreichen Anschlüssen in das Oneworld-Netz der Jordanier. Weitere regionale Flugverbindungen (Passage) bestehen auch nach Cairo (Skytrans), Beirut (MEA), Damaskus (Cham Wings), Teheran (Mahan), Bahrain (Gulfair) und Abu Dhabi (Etihad).
© aero.at | Abb.: Gerhard Vysocan, edition airside | 07.02.2011 17:42
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Beitrag vom 08.02.2011 - 17:36 Uhr
Ich hatte in den Gulf News gelesen, dass Safi, die übrigens in Dubai domiziliert ist, demnächst wieder starten will. Immerhin haben sie ein neues Management Team. Aber einfach wird es nicht...
Wie war / ist denn die Auslastung des A340 bzw. des A310?
http://gulfnews.com/business/aviation/safi-airways-poised-for-relaunch-1.752097
Beitrag vom 08.02.2011 - 10:14 Uhr
Das mit der Anbindung von KBL an FRA ist nicht so ganz einfach. SAFI ist monatelang mit einem A340 geflogen, steht aber, wie alle anderen afghanischen Airlines seit November 2010 auf der Blacklist der EU. Die ARIANA, der Flagcarrier fliegt zwischen KBL und FRA - jedoch nicht mit eigenem Gerät sondern mit einer türkischen A310 im Subcharter. Und schlecht geht es beiden Airlines: Die staatliche ARIANA verbrennt angeblich jeden Tag einen fünfstelligen Dollarbetrag. SAFI geht es nicht viel besser. Die dürfen zwar den Präsidenten fliegen, haben ansonsten jedoch nur zwei Rotationen pro Tag zwischen DXB und KBL. Die Pläne waren anders, in Kabul stehen nämlich eine A340, eine 767ER, ein A320 und zwei 737-300 in SAFI-Bemalung, die auf Arbeit warten.
Viele Grüße aus Kabul
Indepen
Beitrag vom 08.02.2011 - 09:54 Uhr
Mir wäre neu, dass Lufthansa ein Ferienflieger ist. Es gibt zwar bestimmte Strecken von LH, wo die economy class stark mit Urlaubern gefüllt ist, wie zum Beispiel München-Dubai, aber Bagdad ist sicherlich kein "Ferienziel". Ausser für Geschäftsleute dürften Strecken in den Irak aber auch für die Exil-Iraker interessant sein, die ihre Heimat besuchen. Da es keine Bahn- und Busverbindungen aus Europa gibt, bleibt nur der Weg durch die Luft. Und auch der Exil-Iraker fliegt aus SIcherheitsgründen bestimmt lieber Lufthansa als Iraqi Airways... Alternativ ist der Irak auch gut über Dubai angebunden mit Emirates (Bagdad und Basra) sowie mit dem LCC flydubai. Neben Bagdad soll auch ein anderer kriegsgeplagter Ort, Kabul in Afganistan, wieder an Frankfurt angebunden werden, mit Safi Airways, die im Besitz eines reichen Afganen ist.
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Wie war / ist denn die Auslastung des A340 bzw. des A310?
Viele Grüße aus Kabul
Indepen