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Fraport bietet nicht mehr für Hochtief-Flughäfen

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Lufthansa Airbus A340, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport bietet nicht mehr für die Flughäfen des Essener Baukonzerns Hochtief . "Wir können bestätigen, dass wir nicht mehr an dem Verfahren beteiligt sind", sagte ein Fraport-Sprecher am Freitag in Frankurt. Gründe dafür wollte der Sprecher nicht nennen. Hochtief muss jetzt auf Interessenten wie den französischen Baukonzern Vinci und die chinesische HNA Group setzen.

Noch zuletzt hatte der Fraport-Konzern, der zusammen mit der Deutsche-Bank-Tochter RREEF als Bieter aufgetreten war, als aussichtsreicher Käufer gegolten. Insidern zufolge wollte sich Fraport die ausländischen Flughafenbeteiligungen von Hochtief einverleiben, die deutschen Flughäfen sollte RREEF übernehmen. Das Flughafen-Geschäft von Hochtief ist Teil der Konzernsparte Concessions. Im Ausland hält Concessions Beteiligungen an den Flughäfen in Athen, Budapest, Tirana und Sidney. In Deutschland ist das Unternehmen an den Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg beteiligt.

Durch den Verzicht auf die deutschen Hochtief-Flughäfen hätte Fraport mögliche kartellrechtliche Probleme auf dem deutschen Markt umgangen. Neben dem Stammgeschäft am größten deutschen Luftfahrt-Drehkreuz in Frankfurt mischt Fraport auch am Flughafen Hannover-Langenhagen mit. Hier halten die Frankfurter eine Minderheitsbeteiligung.

Der Essener Baukonzern Hochtief hat angekündigt, sich bis zum Jahresende von seinen Flughafenbeteiligungen zu trennen. Dabei ist ein Verkauf oder auch ein Börsengang der Sparte im Ganzen geplant. Der französische Baukonzern Vinci hat bereits früh offiziell Interesse an den Hochtief-Flughäfen angemeldet. Auch von der chinesischen HNA Group soll Insidern zufolge eine Offerte vorliegen. Die Gebote sollen sich auf mehr als 1,3 Milliarden Euro belaufen. Dazu gibt es jedoch keine offiziellen Informationen.

Während Hochtief an seinen sechs Flughäfen Minderheitsanteile hält, ist Fraport an 13 Flughäfen beteiligt. Neben dem Frankfurter Flughafen gehören auch die Airports im türkischen Antalya, in Perus Hauptstadt Lima sowie in Burgas und Varna am Schwarzen Meer mehrheitlich den Frankfurtern.

Auch nach dem Verzicht auf die Hochtief-Flughäfen befindet sich Fraport weiter auf Einkaufstour. Längst hat Vorstandschef Stefan Schulte seine Vorhut nach Brasilien geschickt, wo die Privatisierung staatlicher Flughäfen wie Rio de Janeiro, Brasilia und Sao Paulo erwartet wird. In Spanien bereitet sich das Unternehmen auf die Übernahme der Flughäfen Madrid und Barcelona vor.

In Griechenland hatte Schulte bereits ein Auge auf die Staatsbeteiligung am Flughafen Athen geworfen. Allerdings gehört ein Teil des Flughafens zu dem Hochtief-Paket, das Fraport nun doch nicht erwerben will.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 09.09.2011 12:11


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