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Flughafen Wien AG zeigt erneut Interesse am Flughafen Bratislava

Eingangshalle BTS
Eingangshalle BTS, © Ingo Lang, edition airside

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WIEN - Im Gespräch mit dem  'Wirtschaftsblatt' bekundet FWAG Vorstand Julian Jäger erneut Interesse seines Unternehmens an einer Beteiligung am Flughafen Bratislava. Zu der geplanten Ausschreibung des slowakischen Verkehrsminsteriums sagt Jägers gegenüber der Zeitung "Wir werden uns bewerben". 2006 erhielt das FWAG geführte Konsortium Two-One bereits den Zuschlag zur Übernahme, der Vertrag wurde durch eine neue Mitte-Links Regierung wieder rückgängig gemacht.

Wie berichtet, sucht die Slowakei nun zum Betrieb des Flughafens einen strategischen Partner. Geplant ist eine Konzessionierung für 30 Jahre. Julian Jägers erwartet sich von einer Zusammenarbeit mit dem Stefanik-Airport Bratislava beträchtliche Synergien, "auch oder gerade weil die beiden Flughäfen nur 50 km voneinander liegen".

Die Intensivierung der Zusammenarbeit beider Airports steht auch im Koalitionsprogramm der Wiener Stadtregierung (Rot-Grün). Die Stadt Wien ist zusammen mit dem Land Niederösterreich syndizierter Anteilseigner am Flughafen Wien, ihr Anteil beträgt 20 Prozent. 

Nach der Pleite von gleich drei seiner Homecarrier (Skyeurope, Air Slowakia und Seagle Air) musste der Flughafen Bratislava BTS einem drastischen Rückgang des Passagieraufkommens hinnehmen und schreibt seither rote Zahlen. 2010 schloß das im Besitz des slowakischen Verkehrsministriums befindliche Unternehmen mit einem Negativergebnis (nach Steuern) von 4,83 Mio Euro ab. Das EBIT betrug minus 6,02 Mio EUR. Im Jahr 2008, dem letzten Betriebsjahr von Skyeurope verbuchte der Airport noch einen Gewinn von 0,81 Mio EUR.

Im vergangenen Jahr wurden auf BTS 1,66 Mio Fluggäste abgefertigt, nach 2,18 Mio im Rekordjahr 2008. Wichtigster Carrier ist zur Zeit Ryanair mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent (2010: 1,09 Mio Passagiere). Im Juni 2011 nahm auch Alt-Homecarrier CSA mit einer vor Ort stationierten Boeing 735 wieder Direktdienste ab Bratislava auf, stellte aber den Zubringerdienst nach Prag ein.

Mit der für Juni 2012 geplanten Betriebsaufnahme der zweiten Ausbaustufe des neuen Terminals wird der Airport Bratislava über eine Abfertigungskapazität von jährlich 5,5 Millionen Passagieren verfügen. Der Flughafen ist für einen 24h Betrieb lizensiert und hat zwei gekreuzte Pisten mit einer Länge von 3190m (RWY 13/31, zugelassen für CAT IIIa Betrieb) und 2900m (RWY 04/22, CAT I).

Als Teil der Konzessionierung wurde medienseitig im Frühjahr 2011 u.a. eine Sanierung des Pisten und Rollwege-Systems mit einem Kostenrahmen von über 300 Mio EUR kolportiert. Eine strategische Zusammenarbeit der beiden Flughäfen dürfte sich auf den Zeitrahmen des Baues einer dritten Piste am Flughafen Wien (Südpiste) auswirken.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang, edition airside | 10.10.2011 16:13


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