Gespräch
Älter als 7 Tage

Harter Sparkurs soll Lübecker Flughafen retten

Jürgen Friedel
Jürgen Friedel, Geschäftsführer des Flughafen Lübeck, © Flughafen Lübeck GmbH

Verwandte Themen

LÜBECK - Mit einem rigiden Sparkurs will der Chef des Lübecker Flughafens, Jürgen Friedel, den Airport vor der Schließung retten. Das werde harte Einschnitte auch für die Beschäftigten bedeuten, sagte Friedel am Freitag. Andererseits bleibe so die Chance erhalten, einen Investor zu finden oder eine Kooperation mit dem Flughafen Hamburg einzugehen. Dies sei allerdings erst in ferner Zukunft denkbar.

Die Hansestadt Lübeck als alleinige Gesellschafterin ist auf Grund eines Bürgerentscheids nur noch bis Ende dieses Jahres verpflichtet, den Flughafen Lübeck-Blankensee zu finanzieren. Wenn sich bis dahin kein Käufer findet, soll er nach dem Willen der rot-rot-grünen Mehrheit in der Ratsversammlung abgewickelt werden.

"Wir haben sechs verschiedene Optionen durchgespielt, darunter auch die Abwicklung und ein Ruhenlassen des Betriebes", sagte Friedel. "Unter Berücksichtigung der momentanen Situation am Luftverkehrsmarkt muss ich mich ganz klar für eine Konsolidierung aussprechen", sagte er. Um Kosten zu senken, müssten bis 2014 rund die Hälfte der 100 Beschäftigten abgebaut, Arbeitszeiten flexibilisiert und Betriebszeiten reduziert werden. "Betriebsbedingte Kündigungen wollen wir aber so weit möglich vermeiden und stattdessen Mitarbeiter an den Hamburger Flughafen ausleihen", sagte Friedel.

Ab 2020, so Friedels Plan, könnte der Schuldenberg des Flughafens so weit abgebaut sein, dass ein Einstieg des Hamburg Airport denkbar sei. Dort wird spätestens ab 2030 eine dritte Start- und Landebahn benötigt.

Derzeit berät der Aufsichtsrat des Flughafens über die insgesamt sechs Optionen der Geschäftsführung. Welche tatsächlich umgesetzt wird, muss die Ratsversammlung entscheiden.
© dpa-AFX | Abb.: Flughafen Lübeck GmbH | 13.01.2012 16:40

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 13.01.2012 - 20:59 Uhr
@Oman Air
Das möchte ich sehen, in weniger als einer halben Stunde von Lübeck nach Hamburg, nur mit dem Flugzeug ;-)
Die Metropolregion Hamburg (mit demnächst ca. 5 Mio Einwohnern) mit nur einem 100 Jahre alten Stadtflughafen, der wegen seiner Lage nicht mehr oder nur marginal ausgebaut werden kann, das möchte ich mir gar nicht vorstellen. Dann verliert die Region Hamburg in Zukunft den Anschluß an vergleichbare Metropolregionen wie Stockholm (4 Flughäfen), Oslo (3 Flughäfen), Barcelona, (3 Flughäfen), Mailand (3 Flughäfen), Kopenhagen (2 Flughäfen), um nur einige zu nennen. Der kluge Hanseat baut vor. Leider haben es die Hamburger versäumt, rechtzeitig Kaltenkirchen zu planen und zu bauen, der Zug ist abgefahren, Kaltenkirchen ist tot. Noch ziert sich Hamburg, in Lübeck einzusteigen, weil die Kapazität in Fuhlsbüttel (noch) ausreicht. Aber bei den aktuellen Steigerungsraten wird Hamburg in ca. 10 bis 15 Jahren mehr als voll sein und eine zusätzliche Landebahn benötigen. Wie gesagt, der kluge Hanseat baut vor. Und da kommt LBC ins Spiel, die einzige realistische Erweiterungsmöglichkeit für den Luftverkehr der Metropolregion Hamburg. Wer nur von "Fuhlsbüttel bis Langenhorn" denkt, wird dann allerdings merken, wie die Verkehre nach Berlin, Kopenhagen und Hannover abwandern, zum Nachteil von Hamburg. Ich kann nur hoffen dass die Lübecker Hanseaten den entsprechenden Weitblick behalten, denn einen einmal geschlossenen Flughafen kann man in 15 Jahren nicht einfach wiedereröffnen, auch wenn er noch so nötig gebraucht würde. Also lieber den Flughafen Lübeck auf Sparflamme weiterbetreiben und sich die Möglichkeit einer kostengünstigen, in nicht allzu ferner Zukunft dringend benötigten dritten Start- und Landebahn zu erhalten. Der Ansatz von Jürgen Friedel ist, meiner Meinung nach, genau der richtige und zielführendste, außerdem auch noch der kostengünstigste, da alle 5 anderen Alternativen die Stadt Lübeck mehr kosten würden. Also ich kann da keinen "Scheiss" erkennen.

Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 13.01.2012 - 20:09 Uhr
Luftlinie gute 50 Kilometer von Hamburg entfernt !!!! Mit normalem Menschenverstand schliesst man diesen Provinz-Flugplatz, setzt sich in einen Zug oder Bus, und siehe da, innert weniger als einer halben Stunde ist man bereits in Hamburg. Eine dumme arrogante und kranke Zwängerei von Jürgen Friedel & Co.
Herr Friedel, Lübeck ist nicht der Nabel der Welt, was soll dieser Scheiss!!??

Dieser Beitrag wurde am 13.01.2012 20:12 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden