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Die Zahlen sind schwindelerregend. Air India schiebt einen Schuldenberg von 8,4 Milliarden US-Dollar vor sich her und nach vorsichtigen Prognosen dürfte die Airline im letzten Geschäftsjahr 1,1 Milliarden US-Dollar Verlust geschrieben haben.
Ein Notkredit von 330 Millionen US-Dollar, mit dem die Regierung Air India Ende 2018 unter die Arme gegriffen hatte, ist da bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein - zumal Air India in diesem Jahr noch 1,3 Milliarden US-Dollar Schulden zurückzahlen muss.
Air India lebt vom Staat
Rund die Hälfte der Airlineschulden hat Indiens Luftfahrtminister Hardeep Singh Puri 2018 in die eigens dafür gegründete "Air India Assets Holding" ausgelagert. Über die "Bad Bank" will Air India dieses Jahr neue Anleihen in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar platzieren - ein Teil der Summe wird alte Kredite ablösen.
Doch wer leiht Air India überhaupt noch Geld - und zu welchen Bedingungen? Für zwei Drittel der neuen Schulden wird der Staat bürgen, die übrigen Anleihen zeichnet die Regierung direkt selbst - unter dem Strich übernimmt Indien damit die Haftung für einen Großteil alter und neuer Schulden von Air India.
In indischen Medien wird deswegen darüber spekuliert, dass Indiens Premier Narendra Modi das Ziel verfolgt, die Airlinesparte von Air India für Investoren attraktiver zu machen. Denn in zwei erfolglosen Privatisierungrunden hatte vor allem die Schuldenlast der Airline potenzielle Bieter, unter ihnen der Preisbrecher Indigo, abgeschreckt.
Air India übernimmt Strecken von Jet Airways
Weil Ende 2018 das Geld knapp wurde, hatte Air India vorübergehend 17 Flugzeuge - darunter zwei Boeing 787 - gegroundet.
Das wird nicht billig. Doch das jähe Ende des Konkurrenten Jet Airways spielt Air India beim Neuanfang zumindest etwas in die Karten - die Regierung hat Air India im Juni interimsweise lukrative Flug- und Streckenrechte von Jet Airways für fünf Länder übertragen.
"Air India und Air India Express wurden bis Ende des Sommerflugplans 2019 bilaterale Rechte von Jet Airways zugewiesen", sagte Luftfahrtminister Puri.
Der Deal umfasse Flüge nach Dubai mit 5.852 Sitzen pro Woche, nach Hong Kong mit 1.792 Sitzen pro Woche nach Doha mit 5.670 Sitzen pro Woche, nach Singapur mit 1.620 Sitzen pro Woche und nach Großbritannien mit 4.788 Sitzen pro Woche.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang, Boeing | 04.07.2019 12:16
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