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Air Berlin fordert Einschränkung des Nachtflugverbots in Tegel

Berlin-Tegel
Vor dem Flughafen Berlin-Tegel, © Berliner Flughäfen

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BERLIN - Nach dem Debakel um die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens kommen auf die Anwohner des Berliner Airports Tegel möglicherweise noch größere Belastungen zu. Die Fluggesellschaft Air Berlin als wichtigster Kunde drängt darauf, das Nachtflugverbot am Flughafen Tegel einzuschränken. Es solle nur noch von Mitternacht bis 5.00 Uhr gelten - so wie es auch am neuen Flughafen geplant ist. Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn schrieb dazu an Flughafenchef Rainer Schwarz.

"Schon heute bitten wir Sie dringend zu prüfen, für diese Übergangsphase bei der Verlängerung von Tegel die Öffnungszeiten des Flughafens morgens und abends um je eine Stunde zu verlängern." So könne die geplante Drehkreuzstruktur ordnungsgemäß abgewickelt werden, heißt es in dem auf den 9. Mai datierten Brief, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

Die Landesregierungen Berlins und Brandenburgs stehen derweil unter Druck. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), auch Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft, wollte am Nachmittag im Abgeordnetenhaus eine Regierungserklärung abgeben, warum die Eröffnung zum zweiten Mal verschoben werden musste. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) will eine Regierungserklärung abgeben - bei einer Sondersitzung des Landtags am 21. Mai.

Die kurzfristige Absage der Eröffnung am 3. Juni könnte auch ein Fall für die Rechnungshöfe werden. So ließe sich prüfen, wie sich der Aufsichtsrat von der Geschäftsführung über das Flughafen-Projekt informieren ließ, sagte der Präsident des Landesrechnungshofes Brandenburg, Thomas Apelt.

Geplatzt war die Eröffnung laut Betreiber, weil die Brandschutzanlage noch nicht reif für die Abnahme durch die Behörden sei. Das Zusammenspiel der Komponenten funktioniere noch nicht einwandfrei. Der TÜV Rheinland hat nach Informationen des "Berliner Kuriers" (Donnerstag) und der "VDI nachrichten" bislang noch nicht einmal einen Termin, die Brandschutzanlage am Hauptstadtflughafen zu prüfen. Demnach ist die Anlage baulich noch nicht fertig. Ohne die TÜV-Testate kann der Landkreis Dahme-Spree die Anlage nicht abnehmen.

Einen neuen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Wowereit und Platzeck hatten am Dienstag gefordert, dass noch im August die ersten Maschinen vom Großflughafen abheben. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums mahnte am Donnerstag: "Es geht um einen realistischen und umsetzbaren Termin." Flughafen-Chef Schwarz sprach sich gegen politisch gewünschte Termine aus, die technisch nicht machbar seien.
© dpa-AFX | 10.05.2012 13:43


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