A350 XWB bereitet Sorgen
Älter als 7 Tage

EADS mit Gewinnsprung im ersten Quartal erwartet

Gallois Enders
Louis Gallois (li.) und Tom Enders, © Airbus S.A.S.

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PARIS - Mehr Flugzeuge, mehr Gewinn und zwei große Baustellen: Wenn der Airbus-Mutterkonzern EADS an diesem Mittwoch (16. Mai) seine Quartalsbilanz vorlegt, stehen neben Aufträgen und Gewinn die beiden Vorzeige-Modelle A380 und A350 im Mittelpunkt. Während mehr als 70 Exemplare der doppelstöckigen A380 wegen möglicher Haarrisse in den Flügeln zurück in die Hangars müssen, stellt sich bei der A350 die Frage, ob Airbus den geplanten Auslieferungstermin vor Mitte 2014 halten kann.

Die elf von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten rechnen im Schnitt mit kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn. Im Vergleich zum Vorjahresquartal dürften die Erlöse zwischen Januar und März konzernweit um neun Prozent auf 10,7 Milliarden Euro gewachsen sein. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentlichen Posten - bei EADS als EBIT bezeichnet - erwarten die Experten fast eine Verdoppelung auf 371 Millionen Euro.

Allerdings liegen ihre Schätzungen teilweise erheblich auseinander, ähnlich wie beim Nettoergebnis. Unter dem Strich erwarten die Experten im Schnitt einen Gewinn von 217 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte hier wegen des schwachen US-Dollars ein Verlust von zwölf Millionen Euro gestanden.

Nach Einschätzung der Analysten von Exane BNP Paribas dürften zu dem guten Geschäftsverlauf neben einer ausgeweiteten Flugzeugproduktion auch bessere Preise und eine runder laufende A380-Produktion beigetragen haben. Mit dem größten Passagierjet der Welt schreibt Airbus immer noch Verluste. Nach bisherigen Aussagen erwartet der Vorstand in der Produktion des Fliegers erst für 2014 schwarze Zahlen. Von den Entwicklungskosten hat der Flugzeugbauer bis dahin noch nichts wieder hereingeholt.

Zudem muss Airbus jetzt die Befestigungsklammern in den Flügeln aller ausgelieferten A380-Jets austauschen - auf eigene Rechnung. Grund dafür sind Haarrisse in den Klammern, die bei mehreren Exemplaren des Flugzeugs entdeckt worden waren. Zuletzt hatte das Unternehmen dafür 105 Millionen Euro zurückgestellt. Allerdings könnten Fluggesellschaften auch Schadenersatz dafür fordern, dass sie ihre Maschinen während der Reparaturen nicht einsetzen können.

Das nächste Großprojekt, der Airbus A350, ist derzeit in Arbeit. Das erste Exemplar des Hightech-Flugzeugs soll nach jüngsten Aussagen in der ersten Hälfte des Jahres 2014 ausgeliefert werden. Dieser Zeitplan bleibe "ambitioniert", urteilt DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald in einer Studie.

Für eine weitere Verschiebung sei es derzeit noch zu früh. Im Laufe des Jahres könnte Airbus nach seiner Einschätzung die Auslieferung aber weiter nach hinten verschieben. Denn beim Konkurrenten Boeing und dessen ähnlich konstruiertem "Dreamliner" hatten technische Probleme zu Verzögerungen geführt.

Im ersten Jahresviertel lieferte Airbus 183 Flugzeuge aus. Die Zahl der Neubestellungen fiel nach Abzug von Stornierungen mit 95 Maschinen nur rund halb so hoch aus. Dabei schlug sich auch eine Stornierung der arabischen Fluggesellschaft Etihad nieder: Sie hatte ihren Großauftrag für die Langversion der A350 in einem zweiten Schritt um weitere sieben Exemplare auf nur noch zwölf Maschinen zusammengestrichen.

Konkurrent Boeing konnte bei den Bestellungen zuletzt Boden gutmachen, nachdem Airbus mit der spritsparenden Neuauflage seines Kassenschlagers A320 kräftig abgeräumt hatte. Nun zieht Airbus mit einer neuen Version seines Mittelstreckenjets 737 nach.

In den übrigen Sparten Eurocopter, Astrium und Cassidian erwarten die Exane-Analysten Olivier Brochet und Tristan Sanson eine stabile Entwicklung. Vor allem die Rüstungssparte Cassidian hatte zuletzt unter den Kürzungen in den europäischen Verteidigungsbudgets gelitten.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus S.A.S. | 15.05.2012 17:46


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