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Bundesamt will BER-Flugroute ändern

Pegasus
Boeing B737 der Pegasus Airlines am Flughafen Schönefeld, © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

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SCHÖNEFELD - Bei den lange umkämpften Flugrouten für den neuen Hauptstadtflughafen BER könnte es kurz vor der geplanten Inbetriebnahme noch eine Änderung geben.

Der Vorschlag des Bundesaufsichtsamts für Flugsicherung würde die am stärksten vom Fluglärm betroffene Gemeinde Blankenfelde-Mahlow zusätzlich belasten. Insgesamt träfe Fluglärm aber weniger Menschen, argumentiert die Behörde in einem Schreiben an die Fluglärmkommission, das der dpa vorliegt.

Über den Vorstoß berichtete "Der Tagesspiegel" (Montag). Anders als vom Amt gewünscht, beriet die Fluglärmkommission bei ihrer Sitzung am Montag noch nicht über den Vorschlag.

Die 27 000 Einwohner von Blankenfelde-Mahlow leben drei bis vier Kilometer vor dem Ende der nördlichen Startbahn. Bislang ist in Folge eines Gerichtsurteils geplant, dass Flugzeuge bei nächtlichen Starts von der nördlichen der beiden BER-Pisten in Richtung Westen einen Kurs zwischen Blankenfelde-Mahlow und Berlin-Lichtenrade hindurch wählen. Dann sollen sie zwischen Großbeeren und Teltow hindurch fliegen, schließlich nach Südwesten über den Berliner Ring. Das betrifft vor allem den frühen Morgen und den späten Abend; zwischen Mitternacht und fünf Uhr sind reguläre Linienflüge ausgeschlossen.

Das Bundesaufsichtsamt verweist nun auf neue Berechnungen. Es sei für Piloten sehr anspruchsvoll, die Gemeinde direkt nach dem Start zu umfliegen. Der Lärm könne daher leicht streuen und dichter besiedelte Gebiete Berlins erreichen.

Der BER soll nach mehreren Verschiebungen Ende Oktober in Betrieb gehen. Die Flugrouten waren heftig umkämpft, nachdem der Bund 2012 teilweise andere Strecken festlegte als die Planfeststellung auf Landesebene den Anwohnern zuvor jahrelang avisiert hatte.
© dpa-AFX | 09.03.2020 17:59

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Beitrag vom 11.03.2020 - 11:59 Uhr
Lärm ist grundsätzlich bei jedem Verkehrsflughafen ein Thema,egal wo dieser liegt; das ist nicht nur ein Berlin-Thema.
Auch bei z.B. EDDF leiden die rundum liegenden Städte/Gemeinden unter Lärm, obwohl deren ausgeweitete Flächen mit Neubaugebieten später als der bereits lange existierende Flugplatz erreichtet wurden.
Klar ist auch, dass die Flugfrequenzen zugenommen haben, jedoch im Gegenzug auch heutzutage leisere Flugzeuge genutzt werden (bzw. über gestafffelte Landegebühr erzwungen werden). Zum Gesamtkomplex wird es kein Patentrezept geben....
>
Das ist in der Tat nicht nur ein Berlin-Thema, jedenfalls in Ländern, in denen es Rechtsstaatlichkeit und damit die Möglichkeit der Klage vor einem unabhängigen Gericht sowie die Möglichkeit zu legalem politischem Protest gibt. Aber in Berlin ist es noch etwas spezieller. Dort gab es die Besonderheit nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung (und die Anfangsstadien der Planung gehen in die frühen 1990er-Jahre zurück), dort gibt es die Besonderheit, dass der Bund sich nicht an die im Planfeststellungsverfahren ursprünglich einmal vorgesehenen Routen halten möchte, was Bauherren, die sich dort auf der Grundlage dieser Planfeststellung zwischenzeitlich ein Haus in einer vermeintlich ruhigen Lage gebaut haben, die jetzt mitten in der Flugschneise liegt, verständlicherweise überhaupt nicht gut finden, und dort gibt es die Besonderheit der ganzen Bürgerinitiativen, die immer noch Sturm gegen die Schließung von Tegel laufen, auch wenn ihnen so langsam der Wind in den Segeln abhanden kommt. Einmal ganz davon abgesehen, dass wir uns mittlerweile ein knappes Jahrzehnt nach dem ersten geplanten Termin der Eröffnung befinden und sich zwischenzeitlich natürlich auch Rechtsgrundlagen verändert haben.

Dieser Beitrag wurde am 11.03.2020 12:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.03.2020 - 11:49 Uhr
.... ob hier schon die naechsten Probleme auf BER warten???
Man moechte denken diese Planung ist aus den 1970'er Jahren??? Armes Deutschland!

Aus den 1970er-Jahren natürlich nicht. Das Berlin der 1970er-Jahre war das Berlin des Kalten Krieges und Schönefeld lag in der damals noch real existierenden DDR.
Beitrag vom 11.03.2020 - 06:47 Uhr
Lärm ist grundsätzlich bei jedem Verkehrsflughafen ein Thema,egal wo dieser liegt; das ist nicht nur ein Berlin-Thema.
Auch bei z.B. EDDF leiden die rundum liegenden Städte/Gemeinden unter Lärm, obwohl deren ausgeweitete Flächen mit Neubaugebieten später als der bereits lange existierende Flugplatz erreichtet wurden.
Klar ist auch, dass die Flugfrequenzen zugenommen haben, jedoch im Gegenzug auch heutzutage leisere Flugzeuge genutzt werden (bzw. über gestafffelte Landegebühr erzwungen werden). Zum Gesamtkomplex wird es kein Patentrezept geben....


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