Triebwerksproblem
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Airbus Military verschiebt Auslieferung der A400M erneut

Airbus A400M
Airbus A400M, © Airbus S.A.S.

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MADRID - Der Flugzeugbauer Airbus Military muss die Erstauslieferung seines Militärtransporters A400M wegen Problemen am Turboprop-Antrieb nach mehrjähriger Verspätung erneut verschieben. Erstkunde Frankreich werde sein Exemplar voraussichtlich statt im ersten Quartal erst im zweiten Quartal 2013 erhalten, teilte die EADS-Tochter am Freitag in Madrid mit. Trotzdem will Airbus Military am Zeitplan für die weiteren Auslieferungen festhalten.

Grund dafür seien die Metallspäne, die im Juli kurz vor der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough im Ölsystem einer der Antriebseinheiten aufgetaucht waren. Dennoch will Airbus Military im nächsten Jahr wie geplant vier der Maschinen ausliefern und hält auch für die Folgejahre am bisherigen Zeitplan fest.

Wegen der rätselhaften Metallspäne waren die A400M bereits in Farnborough nur am Ausstellungsstand zu sehen. Die Unsicherheit bei dem Triebwerk sei unvereinbar mit den schwierigen Flugmanövern, die die Maschinen bei den Vorführungen an solchen Messen üblicherweise in der Luft vollführen, hieß es damals vom Unternehmen. Auch ein Jahr zuvor bei der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris war das Flugzeug nur am ersten Tag abgehoben. Auch damals hatte das Getriebe für Schwierigkeiten gesorgt.

Die erneute Verschiebung der ersten Auslieferung begründete Airbus Military nun mit der verspäteten Zertifizierung des Antriebs, nachdem das Triebwerkskonsortium EPI erst eine Lösung für das Problem finden musste. Zu EPI gehören die Triebwerksbauer MTU aus Deutschland, Rolls-Royce aus Großbritannien, die spanische ITP und Snecma, eine Tochter des französischen Safran-Konzerns.

Der Militärtransporter, den neben Frankreich unter anderem Deutschland, Spanien und Großbritannien bestellt haben, hat wegen technischer Schwierigkeiten bereits mehr als drei Jahre Verspätung eingefahren. Wegen der aufgelaufenen Mehrkosten in Milliardenhöhe stand das Projekt zwischenzeitlich sogar auf der Kippe. Inzwischen liegen die Kosten für das Programm bei 25 Milliarden Euro, ein Viertel mehr als einst veranschlagt.

Die A400M ist als Mehrzweck-Militärtransporter mit extrem vielseitigen Fähigkeiten konzipiert. Das 45 Meter lange Flugzeug soll 37 Tonnen Nutzlast bis hin zu gepanzerten Fahrzeugen, Hubschraubern oder schwerem Räumgerät über 8.700 Kilometer transportieren können. Gleichzeitig soll es in der Lage sein, sowohl schnell fliegende Kampfjets als auch langsame Hubschrauber in der Luft zu betanken.
© dpa-AFX, aero.de | 31.08.2012 18:35

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Beitrag vom 03.09.2012 - 21:17 Uhr
@PWR ON
Das beste Flugzeug ist bei Zivil-, Fracht und Transportmaschinen, welches am genauesten auf den Einsatz passt. Ob der Kompromiss aus C-130 und C-17 wirklich was taugt, wird man im Einsatz sehen. Es kann durchaus sein, dass man bei extrem viel Flügen einfach nur eine grosse Leermasse herumträgt und wenn strategische Transportkapazität gefragt ist, die Reichweite und Zuladung nicht ausreicht.
Auf mich wirkt es eher so, als wolle man die Anforderungen einer B737 und B777 unter einen Hut bringen. Die beiden Anforderung liegen so weit auseinander, dass es einfach kaum sinnvoll ist, die beiden Funktionen miteinander zu verbinden. Die ersten Tests auf der unbefestigten Piste verliefen alles andere als zufredenstellend. Wenn das Flugzeug nur eingeschränkt von unbefestigten Pisten betrieben werden kann, wozu der Aufwand (komplizierter Turboprop).
Beitrag vom 03.09.2012 - 18:54 Uhr
Ein Werturteil über die A400M hat hier niemand abgegeben ... es ging nur um die wiederholte Verzögerung. Die A400M mag nen super Flugzeug sein, aber wenn es nicht ausgeliefert wird ist es nutzlos. Hoffen wir mal das irgendwann mal welche ausgeliefert werden.

mfg

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Beitrag vom 03.09.2012 - 18:19 Uhr
Die A400M ist genauso wie die Transall aus dem Konsortium der Länder geboren. Im selben Zuge ist die Notwendigkeit der Streitkräfte, das Know how sowie der ein oder andere Cent an Förderung der Länder eingeflossen. Also eine Frage nach einer C-17 oder AN-70 stellt sich bei mir nicht. Bitte stellt hier jetzt nicht noch den Gedanken an eine C-130 rein.....

Wer eine A400M mal im Detail bestaunen durfte bzw. mal live eine Erleben durfte, dem wird gerade das gleiche "?" in den Sinn kommen. Mal abgesehen von den fantastischen Flugeigenschaften. Ich hab noch nie ein solch leises Turbopropp Flugzeug gehört. Man hört sie nämlich erst dann, wenn sie über einen drüber ist. Das fand ich schon erstaunlich.

Ich behaupte der A400M kann so schnell kein anderes vergleichbares Flugzeug das Wasser reichen!

Viele Grüße aus der Nähe von EDHI ;-)



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