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Cockpit: Längere Flugdienstzeiten gefährden Sicherheit

Lufthansa Airbus A340-600
Lufthansa Airbus A340-600, © Deutsche Lufthansa AG

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BERLIN - Die Pilotenvereinigung Cockpit hat geplante neue Flugdienstzeiten als gefährlich kritisiert. Mehr als zehn Stunden lange Flugdienste in der Nacht würden laut Wissenschaftlern zu Ermüdungserscheinungen führen, sagte Cockpit-Präsident Ilja Schulz am Montag in Berlin. Die aktuell vorgelegten Vorschläge der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) zur Änderung der EU-Regeln würden 11, in Ausnahmefällen auch 12 bis 13 Stunden erlauben.

Das sei eine "Gefahr für die Flugsicherheit". Schon jetzt gebe es tägliche Flugdienstzeiten von 14 Stunden, sagte Schulz. "Bei der Landung sind Piloten dann 16 bis 18 Stunden wach. Am Ende einer solchen Dienstzeit steht die Landung. Landungen im Nebel, bei Schnee oder Gewittern lassen aber keinen Spielraum für Erschöpfung." Schulz warf der Agentur für Flugsicherheit vor, sich den Forderungen der Fluglinien zu beugen.

Die Flugsicherheitsbehörde argumentierte, es gebe keine Vorschriften für eine erhöhte Zahl von Flugstunden. Zudem seien zahlreiche wissenschaftliche Studien analysiert worden und alle betroffenen Gruppen angehört worden. Die neuen Regeln sollen Mitte 2013 in das EU-Recht aufgenommen werden und bis Ende 2015 umgesetzt werden.

Die EASA sieht bisher 14 Stunden als Höchstgrenze bei Kurzflügen und 11 Stunden bei Nachtflügen vor. In den USA wurde Anfang des Jahres die Grenze hingegen auf neun Stunden in der Nacht gesenkt. Immer wieder kommt es zu Problemen bei Flügen, weil Piloten Schlafmangel haben. Im Mai setzten Piloten einen Notruf ab und ließen ihr Flugzeug in München vom Autopiloten landen, weil sie sich zu müde fühlten.
© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 01.10.2012 15:19

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Beitrag vom 17.10.2012 - 13:48 Uhr
leider muss man feststellen, dass FAA und EASA sich in diesem Punkt quasi völlig losgelöst von einander entwickeln zur Zeit. Dass die FAA in jüngerer Vergangeheit wieder zu konservativeren Regelungen zurückgekehrt ist, kann man Crashs wie in Buffalo zuordnen. Da es in Europa noch keine "fühlbare" Problematik mit empirischen vorhandenen, drängenden Fakten gibt, ist man scheinbar durch Lobbies getrieben und ignoriert erstmal, was anderswo als höchst kritisch beäugt wird. Leider muss es wohl erstmal zu schlimmen Vorfällen kommen, damit man hier umdenkt, bzw umdenken muss. Traurig aber wahr.
Beitrag vom 17.10.2012 - 13:46 Uhr
Es gibt doch m.E. eine gegenseitige Anerkennung FAA/EASA wenn es um die Sicherheit und Zulassung
von Flugzeugen geht. - Könnte es nicht auch eine Art "Harmonisierung" geben, was die FDZ-Problematik
betrifft?

thx n
Beitrag vom 04.10.2012 - 15:36 Uhr
So, und "nu" mal wieder back2topic bitte - und möglichst sachlich wäre schön.


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