Chaosflughafen BER
Älter als 7 Tage

Verantwortliche verheddern sich in gegenseitiger Kritik

BER-Krisenmanager Amann (links) und Mehdorn
BER-Krisenmanager Amann (links) und Mehdorn, © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

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SCHÖNEFELD - Mit seinem Kurs zur Rettung des künftigen Hauptstadtflughafens beißt Airport-Chef Hartmut Mehdorn bei der Politik weiter auf Granit. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) lehnt Pläne für einen längeren Betrieb in Tegel ab und kritisierte am Donnerstag offen die Arbeitsweise des neuen Managers. Aufsichtsrat und Geschäftsführung am BER reden in diesen Tagen lieber öffentlich übereinander als miteinander.

Mehdorn überlegt, in Tegel auch 2018 noch Flugverbindungen aufrecht zu erhalten, obwohl BER dann in Betrieb sein soll. In der RBB-Abendschau sagte Wowereit - stellvertretender Flughafen-Aufsichtsratschef - zu den Vorstößen Mehdorns: "Ein ganz klares Nein". Wenn der neue Flughafen fertig sei, werde Tegel geschlossen.

Da dürfe es nicht immer neue "Irritationen" geben, sagte Wowereit am Donnerstagabend. Dabei verwies er auch auf ein noch fehlendes Konzept, das dann in den Gremien besprochen werden müsse. "Die erste Aufgabe ist nicht, diese Planspiele zu machen, sondern den Flughafen fertig zu bauen", meinte Wowereit in der RBB-Abendschau.

Flughafenchef Mehdorn hatte gesagt, Tegel-Flüge könnten notwendig werden, wenn 2018 die nördliche der beiden Start- und Landebahnen am neuen Hauptstadtflughafen saniert wird. Zugleich hatte er am Donnerstag aber auch betont, es sei noch nichts entschieden. Erst im Herbst liege ein Gesamtkonzept vor. Indes traf sich Mehdorn am Donnerstagabend mit Bürgermeistern aus dem Umland auf dem Flughafen-Areal in Schönefeld.

Zuvor hatte Mehdorn den Gesellschaftern des Flughafens - Berlin, Brandenburg und der Bund - vorgeworfen, zu viele öffentliche Diskussionen zur Zukunft des Projekts anzustoßen. "Die einzige, die hier nicht draußen redet, ist die Geschäftsführung", sagte Mehdorn. Der Bund und Berlin sahen am Donnerstag nach eigenen Angaben keinen Grund, auf Mehdorns Vorwurf öffentlich zu reagieren.

Aus der Potsdamer Staatskanzlei hieß es dazu nur, die Position des Ministerpräsidenten und Aufsichtsratschefs Matthias Platzeck (SPD) sei bekannt. Dieser hatte zuletzt am Wochenende in einem Interview Mehdorns Kurs im Wesentlichen gestützt, das Projekt nach vier geplatzten Eröffnungsterminen tabulos und ohne Denkverbote anzugehen.

Platzeck irritierte die Geschäftsleitung kürzlich allerdings seinerseits, als er offen für eine Ausweitung des Nachtflugverbots am BER warb.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Flughafen Berlin Brandenburg | 17.05.2013 08:50


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