Vorfall an London City Airport
Älter als 7 Tage

Magnetfeld kann Bordnavigation beeinträchtigen

LONDON - Die britische Behörde für Flugunfall- untersuchungen AAIB hat einen Ermittlungsbericht zu einem Vorfall, bei dem die Navigationsgeräte einer startenden Maschine am London City Airport versagt hatten, vorgelegt. Das Metall alter Pipelines und Eisenbahnschienen, das zur Stabilisierung der Flugbetriebsflächen in den 80er Jahren verbaut wurde, kann nach dem Gutachten des AAIB magnetempfindliche Bordssysteme von Flugzeugen beeinträchtigen.



Der die Untersuchung auslösende Zwischenfall datiert auf den 31. Oktober 2006 zurück. Eine Raytheon Hawker 800XP (Reg.: CS-DRQ) musste nach dem Start zum Flughafen zurückkehren, nachdem die Navigationsgeräte im Cockpit fehlerhafte Daten angezeigt hatten. Das Flugzeug sei nicht in der Lage gewesen, den vorgegebenen Korridor des Standard Instrument Departure (SID) einzuhalten.


Erst nach rund zehn Minuten korrigierten sich die Systeme. Die Cockpitcrew konnte das Flugzeug sicher landen. Die Untersuchung der Behörde ergab, dass es bereits vor diesem Ereignis zu ähnlichen Zwischenfällen am London City Airport gekommen war. Eine Begehung des Runway 28 mit einem einfachen Handkompass legte offen, dass von dem Areal an mehreren Stellen magnetische Störimpulse ausgehen. Die Kompassnadel habe zum Teil um mehr als 60 Grad ausgeschlagen, so das AAIB.

Das AAIB hat einen in sechs Handlungsrichtlinien aufgeteilten Maßnahmenkatalog entworfen. Dieser regt auch die Entfernung der Stahlrohre aus dem Unterbau der Flugbetriebsflächen an. Zudem sollen Piloten jetzt explizit auf das Störfeld hingewiesen werden. Der Umfang der notwendigen Sanierungsarbeiten ist noch nicht bekannt. Der London City Airport hat den Bericht bislang nicht kommentiert.

Über den zentral gelegenen London City Airport reisten im vergangenen Jahr 2.9 Millionen Passagiere. Gegenüber 2006 entspricht dies einem Anstieg um 23 Prozent.
© aero.de | Abb.: London City Airport | 15.01.2008 11:08

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Beitrag vom 15.01.2008 - 14:46 Uhr
Ausgediente Pipelines und Eisenbahnschienen in den Londoner Docklands zu verbauen scheint wirklich nicht ganz zuende Gedacht - diese Teile werden mit E-Magneten abgetragen / auf Lager gelegt und dabei selbst magnetisiert. 60 Grad Abweichung sprechen da eine deutliche Sprache.
Beitrag vom 15.01.2008 - 12:26 Uhr
Deswegen soll man den Magnetkompass nur auf ausgewiesenen Flächen kompensieren und nicht wie es die landläufige Meinung ist einfach auf einer Intersection dort hat man durch Kanaldeckel und Beleuchtung ohne Probleme 10 - 15 Grad abweichung.
Beitrag vom 15.01.2008 - 11:24 Uhr
[quote]Das Flugzeug sei nicht in der Lage gewesen, den vorgegebenen Korridor des Standard Instrument Departure (SID) einzuhalten.
Die Kompassnadel habe zum Teil um mehr als 60 Grad ausgeschlagen, so das AAIB. [/quote]

:wink: Unglaublich, das dass jetzt erst auffällt.


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