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Hedgefonds drängt EADS zu Dassault-Verkauf

Dassault Falcon 900 EX
Dassault Falcon 900 EX, © Dassault

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LONDON - Der britische Hedgefonds TCI drängt die Airbus-Mutter EADS laut einem Zeitungsbericht zum Verkauf ihrer 46-prozentigen Beteiligung am französischen Konkurrenten Dassault.

Wie die "Financial Times" (FT) am Montag schreibt, hat der Fonds Konzern-Chef Tom Enders in einem Brief aufgefordert, die rund 4 Milliarden Euro schweren Anteile umgehend abzugeben. Demnach werde das EADS-Kapital mit der Beteiligung an dem Konkurrenten, der unter anderem den Kampfjet Rafale baut, nicht gut genutzt.

Mit dem Geld solle der Konzern Aktien zurückkaufen oder an seine Anteilseigner eine Sonder-Dividende ausschütten. TCI (The Children's Investment Fund) hält nach eigenen Angaben deutlich mehr als ein Prozent der EADS-Anteile.

EADS selbst habe den Brief nicht kommentieren wollen, schreibt die "FT". Allerdings sei aus dem Umfeld des Unternehmens zu hören, dass die Beteiligung zwar eine "nette" Dividende bringe - das Management dem TCI-Vorschlag aber aufgeschlossen gegenüberstehen könnte. Denn die Beteiligung biete keine strategischen Synergien.

Allerdings macht der Aktionärspakt mit Frankreich einen Dassault-Verkauf laut "FT" schwierig: Denn obwohl Paris nur noch 12 Prozent an EADS hält, habe die Regierung ein Mitspracherecht bei schwerwiegenden Entscheidungen des Konzerns über seine Dassault-Beteiligung. Paris habe außerdem ein Vorkaufsrecht. Ein Regierungssprecher sagte laut "FT", man habe von dem Brief noch keine Kenntnis.

Der Fonds hatte betont, EADS-Chef Enders könne durch die neue Aktionärsstruktur mit weniger staatlichem Einfluss nun zeigen, dass der Konzern mittlerweile tatsächlich ein "normales Unternehmen" geworden sei - so wie Enders es bereits angekündigt hatte.

Ein möglicher Dassault-Verkauf sei "ein wichtiger Test" dafür, schrieb TCI. Enders hatte erst vergangene Woche angekündigt, den Konzern kräftig umzubauen und künftig nach der Flugzeug-Tochter Airbus zu benennen.
© dpa-AFX | 05.08.2013 08:33

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Beitrag vom 05.08.2013 - 20:56 Uhr
Ein "normales Unternehmen", davon ist man meilenweit von entfernt. Wenns nicht gut läuft, schreit man nach dem Staat, wenns gut läuft, sollen sich die Politiker gefälligst raushalten == EADS.

@hmd: Hast du dafür auch eine Quelle, oder machst du nur mal wieder schlechte Stimmung.

Unternehmen die für neue Projekte Kredite zu Sonderkonditionen aufnehmen sind nämlich weltweit tausendfach zu finden, zu denen gehört ganz sicher auch EADS, nur wie der Name schon sagt, sind es Kredite, und die zahlt man zurück. Ich kann darin kein schreien nach dem Staat erkennen, sondern nur eine Staatlich abgesicherte Finanzierung, mit einem Risiko, das weit geringer als bei anderen staatlich finanzierten Projekten ist (BER, Elbphilarmonie, Stuttgart21) Soweit ich nachvollziehen kann gab es bei EADS bisher noch keinen Kreditausfall. Das Arbeitnehmervertreter sich der Politik zum Erreichen ihrer Ziele (Erhalt von Arbeitsplätzen etc.) zuwenden ist auch normal, macht bsp Opel auch so.

Solltest du die Aktienkäufe der KFW meinen, hat die KFW ca. 8% er EADS Aktien gekauft, gleichzeitig hat Deutschland seinen Anteil von 15 auf 12% reduziert, da ist der KFW Anteil mit eingerechnet, in Frankreich ist es auch so, und Frankreich hält einen gleichgroßen Anteil an EADS wie Deutschland, aber immer noch weniger als vor dem Ausstieg von Daimler, wo beide mehr als 15% hielten und da der Daimleranteil nicht mit eingrechnet war.
Quelle: KFW

Also nichts worüber man EADS verurteilen könnte. EADS hat massiv Aktien zurückgekauft und ändert sein Aktionärstruktur.

Also bitte Fakten, hmd...

Dieser Beitrag wurde am 05.08.2013 21:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.08.2013 - 20:18 Uhr
So weit mir bekannt, sind Hedgefonds selten an einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung interessiert.

Die Bedeutung eines Unternehmens von der Größe einer EADS geht weit über die der Kapitalmärkte hinaus.
Unternehmen wie EADS sind wichtige volkswirtschaftliche Faktoren.

In meinen Augen ist das Wohl einer Volkswirtschaft maßgeblich höher einzustufen als die eines einzelnen Investors, der primär schnell hohen Profit generieren möchte und dabei auf wenig bis nichts Rücksicht nimmt.
Beitrag vom 05.08.2013 - 12:38 Uhr
EADS verschleiert die Risiken auch Systematisch wie ein normales Börsennotiertes Aktienunternehmen. Ansonsten hätte EADS schon Mrd. Rückstellungen für den A380 oder A400M negativ verbuchen müssen. Airbus rechnet da noch mit Stückzahlen, die mit heutigen Marktlage nicht abzusetzen sind. EADS hofft da auf ein Wunder oder auf neuerliche Staats Bailouts. Wenn es die nicht gibt, schauen die EADS Aktionäre ziemlich tief in die Röhre.


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