COMAC C919
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China verstimmt westliche Zulieferer mit Forderungen

COMAC
COMAC C919 Mock-up in Zhuhai, © COMAC

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SHANGHAI - Plan nicht erfüllt. Seit elf Jahren versucht sich China am Bau des an die MD-90 angelehnten Regionalflugzeugs ARJ21. Zulassung und Auslieferung des Jets dürften sich noch bis weit ins nächste Jahr hinziehen. Hersteller COMAC droht da schon der nächste im Land so gefürchtete Gesichtsverlust: auch das als Konkurrenz zur A320 und B737 gestartete C919-Programm stockt. Zulieferer aus Europa und den Vereinigten Staaten ziehen sich zurück.

GKN Aerospace macht seit der Pariser Luftfahrtmesse kein Geheimnis mehr daraus, dass Verhandlungen über den Bau von Leitwerkskomponenten für die C919 nicht erfolgreich waren. China werde die Teile vermutlich doch selbst produzieren, sagte GKN-Chef Marcus Bryson.

Wer als Zulieferer bei der C919 mitmischen will, muss im Regelfall ein Joint Venture mit einem chinesischen Unternehmen eingehen, das die Komponenten herstellt. In späteren Verhandlungen soll China von wichtigen Zulieferern aber auch eine technologische Zusammenarbeit eingefordert haben.

Nicht nur bei GKN scheint man den Verdacht zu hegen, dass die chinesische Luftfahrtindustrie auf diesem Weg Know-How transferieren will. Auch beim amerikanisch-französischen Triebwerksproduzenten CFM, dessen LEAP-1C die C919 in die Luft bringen soll, hat sich die anfängliche Begeisterung für das Programm spürbar abgekühlt.

"CFM hat zu keinem Zeitpunkt einer technologischen Zusammenarbeit mit China zugestimmt, das war nie Gegenstand der Verhandlungen", sagte CFM-Sprecherin Jamie Jewell aero.de.

"Wir haben mit der ACAE (AVIC Commercial Aircraft Engine, Red.) 2009 lediglich vereinbart, die Machbarkeit einer gemeinsam betriebenen Endmontage in China zu erörtern", sagte die Sprecherin. "Dafür muss aber auf beiden Seite der Business Case gegeben sein." Bislang seien für die C919 380 Aufträge und für das LEAP-1C somit 760 Bestellungen eingegangen.

COMAC sieht den Erstflug der C919 weiterhin Ende 2014 vor. Tatsächlich dürfte dieser Terminplan längst nicht mehr zu halten sein. Frühestens 2016 werde ein Prototyp flugbereit sein, heißt es in Zulieferkreisen.

"Die Fortschritte bei der Entwicklung und Zulassung des LEAP-1C liegen im Soll", sagte Jewell. CFM habe aber noch Zeit, sich mit der Frage einer chinesischen Endmontagelinie für das Triebwerk zu befassen. "Alle Test- und auch die ersten Serientriebwerke werden in den Vereinigten Staaten und in Frankreich produziert."

In China wird unterdessen schon für ein Scheitern der Zusammenarbeit mit CFM geplant. Der AVIC-Konzern kündigte im vergangenen November an, bis 2015 1,25 Milliarden Euro in die Entwicklung eines eigenen Triebwerks für die C919 zu investieren.
© aero.de | Abb.: COMAC | 06.08.2013 10:39

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Beitrag vom 06.08.2013 - 19:17 Uhr
Wenn man sich den kompletten Artikel mal vernünftig durchliest, erkennt man wohl wichtigere und interessantere Inhalte als kleine "Formfehler" seitens Aero.de...... @ Aero-Team bitte weiter so, Ihr macht n super Job!
Es ist ja schon erstaunlich das Comac seit 11 Jahren versucht eine MD-90 zu kopieren. Das wusste ich so noch gar nicht. Immerhin sollte es in der heutigen Zeit ja eigentlich nicht das Problem darstellen so ein Grundkonzept einer DC-9 zu kopieren. Die Zeiten wo eventuell nur kopiert wurde sind aber auch vorbei denke ich. Wahrscheinlich liegt es eher daran, dass man dort auch erkannt hat, das so ein Muster nicht mehr den notwendigen Ansprüchen einer Airline entspricht.
Das ein C919 Projekt nicht in die Gänge kommt ist klar, wenn man anscheinend versucht die Zulieferkette so zu geißeln um an Wissen und Erfahrung zu transferieren.
Hoffentlich hat Airbus sich dahingehend abgesichert. Schließlich steht in China ja eine ganze Linie für die Endmontage der A320. Auf der einen Seite ist es ein kluger Zug im wachsenden China einen Standort zu öffnen. Auf der anderen Seite aber auch wieder etwas spannend, wenn man diesen Artikel liest
Beitrag vom 06.08.2013 - 14:59 Uhr
Die zitierte Sprecherin ist Ms Jamie Jewell, GE/CFM.

Leider hat unser Korrekturprogramm hieraus einmal "Lowell" gemacht. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Beitrag vom 06.08.2013 - 11:55 Uhr
CFM International contact:
Jamie Jewell, General Manager, Strategic Communications


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