AA und US Airways
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Gerichtsverhandlung über Megafusion schon im November

US Airways
US Airlinefusionen seit 2005 - der neue "Heilige Gral"?, © DoJ / US Airways

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WASHINGTON - American Airlines und US Airways klären ihren Rechtsstreit mit der Kartellaufsicht auf der Fast Lane. Im August hatte das US Justizministerium (DoJ) die nächste Elefantenhochzeit am amerikanischen Himmel überraschend angefochten. Allerdings wollten die Kartellwächter ihren Fall erst im Februar 2014 vor einem Bundesgericht verhandeln. Zu spät, entschied jetzt ein Richter in Washington und setzte den Prozessbeginn für den 25. November an.

Für American Airlines und US Airways ist dies ein Teilerfolg. Sie hatten einen zeitnahen Prozessbeginn am 12. November beantragt. Das Verfahren soll nur zehn Verhandlungstage dauern. Vor Gericht werden die Anwälte der Unternehmen voraussichtlich argumentieren, dass die Wettbewerbsbehörde bei American Airlines und US Airways einen anderen Maßstab anlege als in der Vergangenheit.

Tatsächlich winkte das DoJ alle Megafusionen am US Airlinemarkt in den letzten Jahren durch, meist sogar ohne nennenswerte Auflagen. Im Jahr 2008 durften sich Delta Air Lines und Northwest Airlines zur neuen Delta vereinigen. Zwei Jahre später fusionierten United und Continental Airlines. Im Jahr 2011 zogen die Günstiglieger Southwest und AirTran nach. 

Die Absage aus Washington hatte American und US Airways daher kalt erwischt - beide Airlines hatten fest mit einer Billigung der Fusion gerechnet.

DoJ: Übermacht in Washington-Reagan

Doch inzwischen sorgt sich das DoJ mehr um Wettbewerb und Preisstabilität am Himmel. "Seit 2005 hat sich die US Airlineindustrie einem erheblichen Umbau unterzogen", begründen die Kartellwächter ihre Anfechtung. "Insbesondere Passagiere am Flughafen von Washington D.C. würden die Folgen einer Fusion (von American Airlines und US Airways, Red.) spüren."

Am Reagan International Airport halte US Airways bereits jetzt 55 Prozent der Slots. Nach einem Zusammenschluss mit American Airlines würde das neue Unternehmen "69 Prozent der An- und Abflüge" in der US Hauptstadt kontrollieren. Dies sei sechs Mal soviel Verkehr wie der nächste Wettbewerber in Washington erreiche.

Entstehende Angebotsballungen an den großen Drehkreuzen hatte das DoJ in der Vergangenheit allerdings entweder akzeptiert oder fusionierende Airlines zur Auflassung einiger Landerechte an Wettbewerber verpflichtet.

Inzwischen müssen sich American Airlines und US Airways gegen die Giganten Delta und United behaupten. Die kombinierte Mainline-Flotte von American Airlines und US Airways wäre nach der 11 Milliarden US Dollar schweren Fusion mit anfangs 900 Fluzeugen kaum größer als die ihrer direkten Rivalen.
© aero.de | Abb.: American Airlines | 04.09.2013 09:05

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Beitrag vom 04.09.2013 - 10:26 Uhr
Der Flughafen heißt auch offiziell Reagan National. Von International war da nie die Rede, das ist ein Fehler im Artikel.
Beitrag vom 04.09.2013 - 09:50 Uhr
Der "Reagan International Airport" ist nicht "International"
Daher auch sein Kurzname in der Bevölkerung "National"
Daher sollte es heißen "Reagan National Airport"
Beitrag vom 04.09.2013 - 09:37 Uhr
Es kristallisiert sich immer deutlicher heraus, daß die Meldung stimmt, daß die in Washington (wo der betroffene Flughafen liegt) ansässige amerikanische Politik diese Fusion nur aus ureigenem, persönlichem Interesse bekämpft:

Viele Politiker bzw. Behördenbeschäftigte wohnen im Großraum Washington, und haben bislang von der Existenz beider Fluglinien und der aus der Konkurrenz erwachsenen günstigen Preise profitiert. Damit wäre es nach der Fusion vorbei; das Angebot würde verknappt, und die Flugpreise (Urlaub, private Flugreisen...) damit steigen. Da ist vielen das Hemd näher als der Rock - und sie nutzen ihre Macht, um diese Unbill zu verhindern.

Deswegen wird diese Fusion anders behandelt als alle anderen vorher. Airline-Fusionen gut und schön - aber bitte nicht, wenn wir selbst davon betroffen sind, sondern nur bei Airlines mit weit entfernten Heimatflughäfen...


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