Kabinenluft
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Germanwings bricht Flug nach Catania ab

germanwings Airbus A319
germanwings Airbus A319, © Ingo Lang

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KÖLN - Ein Airbus mit 130 Menschen an Bord ist wegen eines undefinierbaren Geruchs im Flugzeug außerplanmäßig in Bologna gelandet. Der Airbus A319 D-AKNF von Germanwings war am Samstag auf dem Weg von Köln/Bonn nach Catania (Flug 4U816). "In Bologna verließen die 125 Passagiere und fünf Crewmitglieder das Flugzeug nach der Sicherheitslandung ganz normal über Treppen", teilte die Fluglinie am Sonntag mit. Techniker gingen der Ursache des Geruchs nach.

Germanwings schickte ein Ersatzflugzeug nach Bologna, das die Passagiere nach Catania beförderte und die dort wartenden Fluggäste nach Köln/Bonn brachte.

In der Vergangenheit hatte es bei verschiedenen Fluglinien immer wieder Zwischenfälle mit kontaminierter Kabinenluft gegeben. Im Dezember 2010 hatten giftige Dämpfe im Cockpit den Germanwings-Flug 4U-753 in eine Luftnotlage gebracht. Die Piloten berichteten später von schwersten kapazitiven Einschränkungen im Anflug auf Köln.

Vor einem Jahr hatte ein Lufthansa-Airbus auf dem Weg von Frankfurt nach Istanbul wegen eines verdächtigen Geruchs in der Kabine einen außerplanmäßigen Zwischenstopp in München eingelegt. Lufthansa führt inzwischen eigene Studien zu verunreinigter Kabinenluft an Bord von Flugzeugen durch.

Sogenannte Aerotoxine stellen nach Ansicht von Wissenschaftlern und Pilotenverbänden ein Sicherheitsrisiko dar. Über die Zapfluft der Triebwerke könnten Öldämpfe in die Kabine gelangen und die Handlungsfähigkeit der Piloten einschränken. Als besonders problematisch gilt der Zusatz Tricresylphospat (TCP) im Treibstoff, der stark neurotoxisch wirkende Isomere enthält.
© aero.de, dpa | Abb.: Germanwings | 28.10.2013 08:41

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Beitrag vom 28.10.2013 - 23:44 Uhr
Also ohne es in irgend einer Weise verharmlosen zu wollen, aber die Wahrnehmung dieser Geruchsentwicklung ist teilweise sehr subjekiv bedingt. In einigen Kollegenkreisen wurde verstärkt eine Aufmerksamkeit auf diese Problematik entwickelt und die Toleranz dadurch stark herabgesetzt, was zur Folge hat, dass recht schnell eine vorsorgliche Zwischenlandung/Umkehr ins Auge gefasst wird.

Auch wenn es für die Passagiere am Ende Unannehmlichkeiten bedeutet empfinde ich ein tendenziell "zu vorsichtiges" Vorgehen als völlig okay. Denn es gab nunmal bereits Vorfälle, bei denen beide Piloten stark beeinträchtigt wurden. Auch wenn es beim Helios-Absturz nicht darum ging, die Folgen könnten ganz ähnlich sein, sollte es doch zu einem Totalausfall der Piloten kommen. Diese Vorstellung ist Alptraum für jeden Kollegen, und daher reagiert man bei geringstem Verdacht, denn es ist nicht absehbar, ob es nur für ein paar Sekunden eine Belästigung ist oder schleichend Handlungsoptionen nehmen könnte. Insofern lieber falschen Alarm machen, als auch nur ein mal etwas verharmlosen.

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Beitrag vom 28.10.2013 - 22:47 Uhr
Das Problem mit der kontaminierten Zapfluft geht eigentlich über alle Muster. Außer die 787 die ja keine Zapfluft für die Kabine bezieht. Aber ich gebe Dir recht, rein subjektiv kann man den Anschein bekommen, das es so wäre.
Beitrag vom 28.10.2013 - 22:25 Uhr
Mein ich das eigentlich nur oder passieren diese Geruchs-Zwischenfälle immer nur bei Airbus-Fliegern von Lufthansa/Germanwings?


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