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Airbus-Boom lässt Gewinne bei EADS sprudeln

Airbus Langstreckenfamilie
Airbus Langstreckenfamilie, © Airbus S.A.S

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TOULOUSE - Ein reißender Flugzeugabsatz hat EADS im Sommer voraussichtlich einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Während Konzernchef Thomas Enders die Rüstungssparte auf noch stärkere Kürzungen vorbereitet, zog die größte Tochter Airbus weitere Großaufträge an Land und macht ihrem Rivalen Boeing nun sogar den japanischen Markt streitig. Die beschlossene Neuorganisation von EADS in drei Sparten dürfte jedoch zunächst eine halbe Milliarde kosten.

EADS will die Zwischenbilanz für das dritte Quartal an diesem Donnerstag (14. November) vorstellen.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Branchenxperten rechnen im Schnitt mit einem Quartalsumsatz von 13,4 Milliarden Euro, rund neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentlichen Posten, den EADS als EBIT bezeichnet, dürfte hingegen um 26 Prozent auf 676 Millionen Euro nach oben gesprungen sein.

Beim Überschuss erwarten die Analysten sogar eine Steigerung um 28 Prozent auf 396 Millionen Euro.

Vom neuen Großraumjet A350 gab es in den vergangenen Monaten weitgehend positive Nachrichten. Während Konkurrent Boeing nach den Batterieproblemen und dem Flugverbot für seinen "Dreamliner" mit weiteren Pannenmeldungen zu kämpfen hatte, hob der Airbus-Flieger im Juni rechtzeitig vor der Luftfahrtmesse in Le Bourget zum Jungfernflug ab. Die Analysten von JPMorgan, David Perry und Chris Buxton, erwarten, dass die erste A350 wie geplant in der zweiten Jahreshälfte 2014 an den Erstkunden Qatar Airways ausgeliefert wird. Boeings "Dreamliner" hatte dagegen mehr als drei Jahre Verspätung.

Beim "Dreamliner"-Großkunden Japan Airlines konnte Airbus Anfang Oktober punkten. Die JAL bestellte auf einen Schlag 31 Exemplare der A350 und kaufte damit erstmals in seiner Geschichte bei Airbus ein. Laut Preisliste haben die Maschinen einen Gesamtwert von 9,5 Milliarden US-Dollar (7,0 Mrd Euro). Zuvor hatte der US-Konzern Boeing den japanischen Markt seit Jahrzehnten als sichere Bastion betrachtet.

Bei der Luftfahrtmesse in Dubai in der kommenden Woche dürften die Amerikaner indes das größere Los ziehen. Die Fluglinien Emirates, Qatar und Etihad arbeiten laut Medienberichten an Aufträgen für zusammen bis zu 255 Maschinen. Probleme bereitet Airbus das Flaggschiff A380: Für den doppelstöckigen Passagierjet ist in diesem Jahr noch nicht ein verbindlicher Auftrag eingegangen. Dennoch hielt Verkaufschef John Leahy die geplanten 25 Festbestellungen zuletzt weiter für möglich.

Konzernumbau in vollem Gange

Unterdessen arbeitet EADS an dem im Sommer verkündeten Konzernumbau. Dazu nimmt EADS Anfang 2014 den Namen der größten Tochter Airbus an. Die bisherige Raumfahrttochter Astrium, die Wehrsparte Cassidian und der Bereich Airbus Military werden unter dem Namen Airbus Defence & Space zu einer Sparte zusammengelegt.

Die Hubschrauber-Tochter Eurocopter tritt künftig unter dem Namen Airbus Helicopters an. Nach Berechnungen der Experten von JPMorgan dürfte der Umbau in diesem Jahr mit 500 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ab dem Jahr 2016 erwarten sie dann Einsparungen von jährlich 200 Millionen Euro.

Der Rüstungsbereich steht dabei vor weiteren Einschnitten. "Um weitere Kosten- und Personalreduzierungen werden wir nicht umhinkommen", hatte Enders Ende Oktober der "Süddeutschen Zeitung" gesagt. So seien in den vergangenen Jahren gerade in Deutschland "erkleckliche Auftragsvolumina" verloren gegangen.

Laut einem internen Strategiepapier soll im Rüstungsbereich allein für das Service-Geschäft der künftigen Sparte Airbus Defence & Space (Verteidigung und Raumfahrt) ein Umsatzplus von 1,7 Milliarden Euro bis 2017 erzielt werden. Insgesamt soll der Umsatz der Sparte bis 2017 von 13,7 im vergangenen Jahr auf 17,6 Milliarden Euro wachsen. Dabei setzt EADS vor allem auf den Militärtransporter A400M.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 11.11.2013 16:37


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