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Lufthansa geht mit neuem Schub ins Jahr 2014

Lufthansa Boeing 747-400
Lufthansa Boeing 747-400, © Deutsche Lufthansa AG

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NEW YORK - Die Aussicht auf sinkende Treibstoffkosten beflügelt die Lufthansa zum Jahresstart. Dank größerer und sparsamerer Maschinen will Europas größte Fluggesellschaft ihre Passagiere 2014 billiger ans Ziel bringen. Schon ohne den Treibstoffeffekt sollen die Stückkosten um zwei Prozent zurückgehen und ein Jahr darauf einen noch stärkeren Sprung nach unten machen.

Finanzchefin Simone Menne sieht den Konzern damit auf Kurs, 2015 wie geplant einen operativen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro einzufliegen. Dies ging am Freitag aus einer Präsentation hervor, die die Managerin am Montag in New York halten will. Zuvor kostet das Sparprogramm jedoch viel Geld. 2013 soll der operative Gewinn weiterhin nur 600 bis 700 Millionen Euro erreichen.

Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Am Vormittag setzte sich das Papier mit einem Plus von 6,40 Prozent auf 16,96 Euro an die Spitze des Dax. Commerzbank-Analyst Johannes Braun sprach von ersten ermutigenden Anzeichen für das laufende Jahr. Seine Kollegen von der Credit Suisse hoben das Kursziel für das Papier auf 19,50 Euro an.

Beim Ausbau des Flugangebots nimmt die Lufthansa-Führung nun den Fuß von der Bremse. Die Kapazität soll 2014 um fünf Prozent wachsen. Die Zahl der Passagiere will Menne noch stärker steigern, sodass sich die Auslastung der Maschinen den Plänen zufolge weiter verbessern könnte.

Die größeren, moderneren Flugzeuge sollen auch die Ausgaben für Treibstoff begrenzen. Die Konzernspitze rechnet 2014 mit einer Treibstoffrechnung von 6,9 Milliarden Euro. Das wären rund 200 Millionen weniger als im abgelaufenen Jahr, und dies trotz des wachsenden Flugangebots.

Lufthansa-Chef Christoph Franz will den Konzern seit Anfang 2012 mit dem Sparprogramm "Score" fit für die Zukunft machen. Dazu fallen alleine in der Verwaltung 3.500 Arbeitsplätze weg. Die Billigtochter Germanwings übernimmt seit vergangenem Sommer schrittweise alle Europa-Strecken der Kernmarke Lufthansa, sofern sie nicht über die Drehkreuze Frankfurt und München führen.

Insgesamt will Franz den operativen Gewinn bis Ende kommenden Jahres um 1,5 Milliarden Euro steigern. Als Vergleich dient dabei das Jahr 2011 mit rund 800 Millionen Euro.

Mehr Economy-Tickets

Für 2014 erwartet die Lufthansa im Schnitt sinkende Erlöse je Flugticket. Menne begründet dies allerdings nicht wie mehrere Konkurrenten mit einem verschärften Wettbewerb, sondern mit dem größeren Anteil von Economy-Tickets in den Lufthansa-Maschinen. Die Gesellschaft verkleinert in vielen ihrer Flugzeuge die lukrativere, aber inzwischen weniger gefragte Business Class.

Im Gegenzug führt sie wie schon andere Gesellschaften vor ihr eine aufgewertete Touristenklasse mit dem Namen Premium Economy ein. Damit passen mehr Fluggäste in die Maschinen, die im Schnitt aber weniger Geld für ihre Tickets ausgeben.

Am frühen Freitagnachmittag will die Lufthansa zudem ihre Verkehrszahlen für das abgelaufene Jahr veröffentlichen. In den ersten elf Monaten war die Zahl der Passagiere um 0,8 Prozent auf 97,3 Millionen gestiegen. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich dabei um einen Prozentpunkt auf 79,9 Prozent. Auch andere Gesellschaften wie Air Berlin , Air France-KLM , die British-Airways-Mutter IAG sowie die Billigflieger Easyjet und Ryanair haben ihre Maschinen im vergangenen Jahr besser gefüllt.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 10.01.2014 09:24

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Beitrag vom 10.01.2014 - 16:46 Uhr
2014 kann sich der Verbraucher freuen. Die Überkapazitäten am Markt werden dafür sorgen dass die Tickets im Durchschnitt billiger zu haben sind. Hoffentlich wird damit auch für die Airlines ein Schuh daraus, speziell für alle Airlines die schon länger in den Miesen operieren.
Beitrag vom 10.01.2014 - 16:36 Uhr
Muss wohl ordentlicher lesen... Ok BC wird verkleinert. Danke.
Beitrag vom 10.01.2014 - 16:34 Uhr
"Damit passen mehr Fluggäste in die Maschinen, die im Schnitt aber weniger Geld für ihre Tickets ausgeben."

Der Zusammenhang zur Premium Economy erschließt sich mir nicht.

Wenn man eine bestimmte Anzahl an Business und oder First Sitzen ausbaut und dafür Premium Economy verbaut, kann man erstere aufgrund der neuen, dichteren Bestuhlung mit mehr Plätzen ersetzen. Die zusätzlichen günstigeren Plätze bringen nicht so viel Geld ein, wie ein besetzter, höherwertigere. Wenn man allerdings davon ausgeht, dass man die teureren nicht genügend absetzen konnte, sorgen sie im Endeffekt wahrscheinlich schon dafür, dass mehr Geld verdient wird.

Dieser Beitrag wurde am 10.01.2014 16:34 Uhr bearbeitet.


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