Pilotenstreik
Älter als 7 Tage

Lufthansa und Cockpit rechnen nicht mit schneller Einigung

Lufthansa Branding
Lufthansa Branding, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Stillstand bei Lufthansa: Mit einem umfassenden Streik haben die Piloten der Airline am Mittwoch weite Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. In den Terminals der Drehkreuze Frankfurt und München wie auch an anderen Flughäfen herrschte kaum Betrieb, weil die meisten Passagiere rechtzeitig informiert worden waren.

Lufthansa hat für die Streiktage bis einschließlich Freitag rund 3800 Flüge abgesagt und kann nur etwa 500 Verbindungen mit Jets nicht bestreikter Tochterfirmen anbieten. Betroffen sind rund 425 000 Fluggäste, denen verschiedene Umbuchmöglichkeiten angeboten wurden. Auch bei der Lufthansa-Tochter Germanwings fallen mehr als die Hälfte der 1332 geplanten Flüge aus. Der verbleibende Rest wird von der nicht bestreikten Gesellschaft Eurowings geflogen. Den wirtschaftlichen Schaden des bislang beispiellosen Ausstands beziffert das Unternehmen auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Sowohl das Unternehmen als auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) rechneten am ersten Streiktag nicht mit einer schnellen Einigung. Konzernsprecherin Barbara Schädler bekräftigte am Morgen noch einmal die Gesprächsbereitschaft der Lufthansa. "Wir glauben, dass wir Angebote vorgelegt haben, auf deren Basis man miteinander sprechen kann".

Die streikenden Piloten lehnten die Angebote der Konzernleitung weiter ab. VC-Sprecher Markus Wahl sprach von einer "Mogelpackung": "Nach außen hin gibt sich Lufthansa gesprächsbereit." Die Angebote seien aber immer die gleichen. "Für uns ist Lufthansa klar der Wolf im Schafspelz." Wahl bestätigte, dass die Piloten nach dem Ende des Streiks am Freitag bis nach den Osterferien nicht noch einmal die Arbeit niederlegen werden. "Sollte uns natürlich Lufthansa danach zwingen, erneut in den Ausstand zu gehen, müssen wir das tun."

Die Gewerkschaft hatte die rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten zu dem Streik aufgerufen, der um Mitternacht begann. Anlass der Aktion sind die von Lufthansa einseitig gekündigten Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten. Außerdem fordern die Piloten ein Gehaltsplus von 10 Prozent. Sie wollten am Vormittag am Frankfurter Flughafen für ihre Anliegen demonstrieren.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) rief Lufthansa und die Pilotengewerkschaft zu einer schnellen Einigung auf. "Jeder Tag mit Streik schränkt die Mobilität Hunderttausender Menschen ein. Das heißt, eine schnelle Lösung des Konflikts ist geboten und ist auch im Interesse der Tarifparteien", sagte Dobrindt der "Bild"-Zeitung (Mittwoch).

Die Drehkreuz-Flughäfen München und Frankfurt haben sich darauf vorbereitet, dass Transitreisende ohne Schengen-Visum trotz frühzeitiger Warnungen in den Transitbereichen stranden könnten. Auch die meisten Frachtflüge der ebenfalls bestreikten Lufthansa Cargo wurden abgesagt.
© dpa-AFX | 02.04.2014 07:47

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Beitrag vom 03.04.2014 - 19:24 Uhr
@amikino:
Hintergrund des Streiks ist ja auch die ÜV.

@michael81:
Ihre Formulierung triffts sehr gut "versuchen kann zu schlafen!".
Jeder Beruf bringt seine Vor-, und Nachteile.
PS: Ich bin Schichtarbeiter;)

Ich auch, wollen wir mal unsere Verträge tauschen? Ich glaube das würden sie nicht wollen... Den gelben Ausweis dürfen sie mit meinem Vertrag aber auch behalten :-)

Da ich viel mit Piloten zu tun habe, weiss ich allerdings auch dass die meisten, so macht es zumindest den Anschein sehr wohl wissen dass sie es recht gut haben im Konzern. Leider gibt es aber immer wieder welche die tatsächlich meinen sie wären irgendwie bessere Menschen weil sie ein paar goldene Streifen tragen, ist Gott sei Dank die Ausnahme, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen,dass das solche Piloten sind die tatsächlich meinen sie wären irgendwie benachteiligt und müssten immer noch mehr haben.

Oder denken sie sie hätten es schlecht erwischt mit ihrem Job bzw ihrem Arbeitgeber? Macht mir jetzt gerade bei ihnen wenn ich lese was sie so schreiben nicht so sehr den Eindruck.

Beitrag vom 03.04.2014 - 18:58 Uhr
@amikino:
Hintergrund des Streiks ist ja auch die ÜV.

@michael81:
Ihre Formulierung triffts sehr gut "versuchen kann zu schlafen!".
Jeder Beruf bringt seine Vor-, und Nachteile.
PS: Ich bin Schichtarbeiter;)
Beitrag vom 03.04.2014 - 18:39 Uhr
Dann hört sich das aber schon ganz anders an... Rio und Bangkok sollte aber mit 3 Mann (bei LH) geflogen werden sodass jeder im Cockpit auch mindestens 2 Stunden im FCRC versuchen kann zu schlafen!

Den Arbeitsvertrag den die Piloten bei LH haben würde ich sofort gegen meinen tauschen, den Beruf dazu möchte ich aber nicht machen, dazu gefällt mir mein Beruf zu gut bzw der Beruf des Piloten zu wenig! Andersherum würden sie vermutlich auch nicht mit einem Schichtarbeiter oder Arzt... tauschen wollen, weder den Job noch den Vertrag, da bin ich mir ziemlich sicher

Ich möchte den Pilotenberuf nicht schlecht machen oder sagen dass Piloten zuviel verdienen, Piloten bei LH verdienen sehr gut, im Vergleich zu anderen Berufen im Konzern die mindestens ebensoviel Verantwortung haben entweder viel zu viel oder die anderen viel zu wenig, das kann man jetzt sehen wie man will. Im internationalen Vergleich mit anderen Piloten stehen aber die LH Piloten bestimmt nicht schlecht, wenn nicht sogar sehr gut da.


Dieser Beitrag wurde am 03.04.2014 18:43 Uhr bearbeitet.


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