Tarifkonflikt
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Pilotenvereinigung kündigt Streiks bei Lufthansa Cargo an

Lufthansa Cargo Boeing 777F
Lufthansa Cargo Boeing 777F, © Lufthansa Cargo

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FRANKFURT - Die Pilotenvereinigung Cockpit hat für diesen Mittwoch und Donnerstag Streiks bei der Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo angekündigt. Von Mittwoch 3.00 Uhr bis Donnerstag 22.30 Uhr werde es keine Flüge von deutschen Flughäfen geben, teilte Cockpit am Montagabend in Frankfurt mit.

Mit dem Streik solle ein neuer Tarifvertrag zur Übergangsversorgung erreicht werden.

Nach Angaben der Lufthansa sind 21 Flüge betroffen. Das Unternehmen kündigte einen Sonderflugplan an, um möglichst viele Flüge sicherzustellen. Allerdings werde rund die Hälfte der Fracht ohnehin an Bord von Passagierflugzeugen befördert und sei daher nicht betroffen.

Lufthansa: "Weder verständlich noch verhältnismäßig"

Im Tarifstreit geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa-Cargo und Germanwings.

Die Lufthansa hat die bisherigen Regeln zum Jahresende 2013 gekündigt. Sie will erreichen, dass die Piloten frühestens mit 60 (bislang 55) Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Zudem soll das durchschnittlich zu erreichende Austrittsalter von 58 auf 61 Jahre angehoben werden. Dazu wurden komplexe Übergangsregeln angeboten.

Cockpit hat seit April in bislang fünf Streikwellen mehr als 4.300 Flüge mit rund 500.000 betroffenen Passagieren ausfallen lassen.

Aus Lufthansa-Sicht ist der erneute Streikaufruf "weder verständlich noch verhältnismäßig", da die Arbeitgeberseite Kompromissbereitschaft gezeigt und weitere Verhandlungen angeboten habe. Von den vorgeschlagenen Anpassungen der Übergangsversorgung sei kein einziger Cargo-Pilot betroffen.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 07.10.2014 06:47

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Beitrag vom 09.10.2014 - 07:38 Uhr
@kessler68

Respekt. Gut recherchiert.

Bei den Zahlen finde ich die Haltung der Pilotengewerkschaft umso respektabler hier nicht einen auf "öffentliche Diskussion" zu machen und solche Zahlen ins Spiel zu bringen.
Beitrag vom 08.10.2014 - 09:54 Uhr
Lufthansa hat die Boni für Manager in 2013 um fast 60% erhöht (DSW). Noch imteressanter ist aber die Tatsache, dass der LH Vorstand sich in 2012 nicht nur seine Gehälter kräftig erhöht hat, sondern auch seine Altersbezüge und Rückstellungen. Dies ist sogar dem Managermagazin übel aufgestoßen und wurde entsprechend kommentiert (MMagazin 2012). Direkt danach wurde bei Bosten Consulting das Angstdrehbuch für Score eingekauft und in 2013 dann die Tarifverträge Übergangsversorgung für alle Flugbegleiter und Piloten gekündigt. (Zitat ÜTV: "Die Grundversorgung der ÜV wird vom Mitarbeiter finanziert...","...sie wird monatlich vom Gehalt einbehalten..."). Die Verträge über die Firmenrenten sind für ALLE Mitarbeiter gekündigt worden... Seit 2012 ist die Beteiligung von Black Rock und Tempelton bei LH auf fast 20% angestiegen. (Quelle LH, DSW,usw)
Beitrag vom 07.10.2014 - 23:16 Uhr
>b) warum ein Tarifpartner hier sein Angebot veröffentlicht? ( Vielleicht um genau deine Reaktion hervorzurufen?)

Natürlich aus dem Grund, weshalb auch die Lufthansa immer wieder die Pilotengehälter ins Gespräch bringt, die ja mit den Streiks rein gar nichts zu tun haben, aber bundesweit den Neid vieler "Wutbürger" schüren.

Eigentlich ist es doch schlimm, wenn man als Arbeitnehmer in Deutschland von der Allgemeinheit als raffgierige Egoisten dargestellt wird, wenn man gegen eine Verschlechterung seiner Vergütung protestiert.

Ich bin übrigens auf einen interessanten Blog-Artikel gestoßen, da geht es um ähnliche Probleme bei der Swiss, aber auch um die finanzielle Situation der Lufthansa.

 Die Swiss hat es nicht nötig, neue Flugzeuge durch das Personal bezahlen zu lassen!


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