Verwandte Themen
Für die übrigen Flüge habe man ausreichend Personal gefunden. In der Tarifauseinandersetzung um die Vorruhestandsregelungen der Piloten hatte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihre Mitglieder für diesen Mittwoch und Donnerstag zu Arbeitsniederlegungen bei der Frachttochter Lufthansa Cargo aufgerufen.
Dauern sollte der Ausstand, den die VC am späten Montagabend angekündigt hatte, von Mittwochmorgen um 3.00 Uhr bis Donnerstagabend um 22.30 Uhr.
Es wäre die mittlerweile sechste Streikwelle in dem Tarifstreit. Bislang wurden im härtesten Ausstand der Lufthansa-Geschichte mehr als 4300 Flüge gestrichen, eine knappe halbe Million Fluggäste waren betroffen. Dieses Mal sollten die Passagiere verschont bleiben.
Die Lufthansa erklärte, es werde grundsätzlich etwa die Hälfte der Fracht von Lufthansa Cargo an Bord der Passagierflugzeuge von Lufthansa und Austrian Airlines befördert. So gelinge es insgesamt, die Auswirkungen für die Kunden sehr gering zu halten.
Lufthansa Cargo selbst betreibt 19 reine Frachtmaschinen und beschäftigt knapp 450 Piloten. Diese fallen zwar - wie ihre Kollegen der zuvor bestreikten Lufthansa-Passage - unter den Konzerntarifvertrag, haben aber eine vergleichsweise schlechtere Übergangsversorgung.
Frachtpiloten konnten bisher frühestens mit 60 Jahren in den vom Unternehmen finanzierten Vorruhestand gehen, fünf Jahre später als ihre Passage-Kollegen. Das durchschnittliche Eintrittsalter in den Vorruhestand habe bei Cargo in den vergangenen fünf Jahren bei 63,2 Jahren gelegen, erklärte das Unternehmen. Für die Passage-Piloten wurde ein durchschnittliches Eintrittsalter von 58,9 Jahren genannt.
Lufthansa nannte den erneuten Streikaufruf der VC "weder verständlich noch verhältnismäßig", da die Arbeitgeberseite Kompromissbereitschaft gezeigt und weitere Verhandlungen angeboten habe. Von den vorgeschlagenen Anpassungen der Übergangsversorgung sei kein einziger Cargo-Pilot betroffen. Die VC ihrerseits forderte den Lufthansa-Vorstand zu Signalen auf, "die eine Wiederaufnahme konstruktiver Verhandlungen ermöglichen".
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa Cargo | 07.10.2014 15:24
Kommentare (1) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Aber zu Übergangsversorgung. Es waren Gesetzgeber und Lufthansa, die eine Altersgrenze von 60/55 wollten. Dementsprechend sind die Arbeitsverträge formuliert und dementsprechend mussten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern Rückstellungen gebildet werden. Viele Piloten wollten und wollen länger fliegen, daher ist der Durchschnitt bei LH mittlerweile bei 59 und steigt weiter. Die ÜV wird daher auch immer billiger. LH gibt zu, dass die ÜV Kosten etwa 2% der Mitarbeiterkosten von Kabine/Cockpit betragen.
Wenn Herr Spohr also verkündet, dass die ÜV allein von LH finanziert wird und ruinös sei, dann ist das wohl-ganz vorsichtig ausgedrückt-nicht ganz richtig.....
Übrigens: Streik soll ins Leere gehen?
Ganz bestimmt nicht. Er trifft endlich mal nicht die Passagiere