Übergangsversorgung
Älter als 7 Tage

Lufthansa bessert Angebot an Piloten nach

FRANKFURT - Lufthansa will den Anlass für die Pilotenstreiks der vergangenen Monate aus dem Weg räumen. Das Unternehmen kündigte am Mittwoch unter anderem ein verbessertes Angebot zur Übergangsversorgung der rund 5.400 nach dem Lufthansa-Konzerntarifvertrag bezahlten Piloten an.

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit ihrerseits zeigte sich bereit, die Vorschläge zeitnah anzuhören. "Wir werden uns natürlich darüber unterhalten", sagte ein VC-Sprecher. Die Gewerkschaft sei allerdings nicht bereit, einen Streikverzicht zu erklären. Man könne nicht ausschließen, dass die Lufthansa nur auf Zeit spielen wolle. "Es kann weiterhin jederzeit zu Streiks kommen."

Streik der Vereinigung Cockpit
Streik der Vereinigung Cockpit: Geparkte Flugzeuge auf dem Flughafen Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

Die Übergangsversorgung ist der äußerliche Grund für bislang elf Streikwellen der Piloten seit April vergangenen Jahres, die Lufthansa einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 230 Millionen Euro zugefügt haben. Das Unternehmen will den frühestmöglichen Eintritt in den Vorruhestand von 55 auf 60 Jahre hochsetzen und zudem das Mindest-Durchschnittsalter der neuen Vorruheständler von jetzt 58 auf 61 Jahre anheben.

Knackpunkt ist allerdings der Umgang mit Berufsanfängern, die sich nach Lufthansa-Vorstellungen eine mögliche Frührente ausschließlich selbst ansparen müssten. Wie mögliche Verbesserungen des Angebots aussehen sollen, blieb unklar. Lufthansa forderte ihrerseits die VC auf, ihre Vorschläge zu einer Kostendeckelung zu konkretisieren.

Gehaltsdeckel und weniger Aufstiegsstufen


Als "Nebelkerzen" bezeichnete die VC weitere Lufthansa-Vorschläge etwa zur Tochter Germanwings und einem "Bündnis für Wachstum und Beschäftigung", das bis 2020 zusätzliche Flugzeuge und rund 500 neue Pilotenstellen bringen könnte.

"Das Management verlangt hier sehr konkrete Zugeständnisse der Belegschaft, ohne sich selbst auf irgendetwas Konkretes festzulegen", kritisierte VC-Sprecher Jörg Handwerg am Mittwoch. "Das sind nur schöne Worte."

Lufthansa-Vertreter nannten unter anderem einen Gehaltsdeckel und weniger Aufstiegsstufen für die Piloten als denkbare Mittel, um Kostennachteile zur Konkurrenz auszugleichen.

Für die Tochter "Germanwings", die eigentlich perspektivisch in der kostengünstigeren Tochter Eurowings aufgehen sollte, hat Lufthansa vorgeschlagen, 59 Jets bis zum Jahr 2020 in der Gesellschaft zu belassen. Die Piloten würden damit auch weiterhin nach dem Konzerntarifvertrag bezahlt.

Auch hier verlangt das Unternehmen allerdings Einsparungen an anderer Stelle. "Mit den Streiks und unserem Tarifkonflikt hat das alles nichts zu tun", sagte VC-Sprecher Handwerg.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 11.03.2015 16:16


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