"La Tribune"
Älter als 7 Tage  

Airbus fragt Emirates-Kostenbeteiligung an A380neo an

Emirates Airbus A380
Emirates Airbus A380, © Ingo Lang

Verwandte Themen

PARIS - Die französische Zeitung "La Tribune" meldet, Airbus habe bei Emirates angefragt, ob die Airline sich an den Kosten einer von ihr gewünschten A380neo beteiligen würde. Auf der anstehenden Luftfahrtmesse von Dubai soll dabei noch keine Entscheidung zur A380neo fallen.

Laut "La Tribune" geht es dem Hersteller um Angaben, wieviele Flugzeuge die Airline abnehmen würde, wieweit sie sich an den Kosten, die bei etwa drei Milliarden Euro liegen dürften, beteiligen würde und wann genau sie die Lieferungen erwarte.

Beschlossen worden sei bereits, dass es auf der Dubai Air Show, Mitte November, noch keine Entscheidung zum Thema A380neo geben werde.

Wie von der FLUG REVUE berichtet, winkt Emirates mit einem neuen A380-Großauftrag von bis zu 200 Airbus A380neo, falls Airbus sich zu einer neuen A380-Generation mit neuen Triebwerken durchringt.

Dagegen möchte der Hersteller in diesem Jahr erstmals schwarze Zahlen in der reinen Produktion erreichen und sich diese lange angestrebte Erfolgsmeldung in der Bilanz nicht durch vorzeitige neue Investitionen verderben.

Als Basis der Triebwerke einer A380neo käme das Triebwerk Rolls-Royce Trent XWB der A330-900 in Betracht. Wegen seiner etwas "zu starken" Leistung würde sich eine gleichzeitige Rumpfverlängerung der A380neo anbieten. Dies würde wohl auch Modifikationen an den Flügeln erforderlich machen.

Fraglich ist, wieviele Kunden, außer Emirates, eine gestreckte A380neo wünschen. Schon jetzt kämpft Airbus mit einer Reihe von Bestellungen, deren Abnehmer ihre konventionellen A380 eventuell nicht abnehmen, darunter Transaero (4), Air Austral (2) und Virgin (6). "La Tribune" nannte jetzt sogar auch zwei noch ausstehende A380 für Air France als "Wackelkandidaten".

Bei bisher 317 Verkäufen und einer vermutlich bald leicht gesenkten Produktionsrate dürfte der vorhandene Auftragsbestand bis etwa zum Jahr 2020 reichen. Damit müsste möglichst bald eine Entscheidung über die bis dahin zu entwickelnde A380-Folgegeneration fallen.

© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Ingo Lang | 19.10.2015 10:47

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 20.10.2015 - 12:13 Uhr
Aber sich seitens Airbus zusätzlich so extrem in eine Abhängigkeit einer einzelnen Airline zu stellen, ist echt gewagtes Risiko.

Sehe das eher anders herum. Hätte Airbus eine Zusage von 10 anerkannten Airlines die verbindlich zusagen 200 A380neo zu ordern wäre das Risiko wohl gut verteilt und das Programm könnte starten.

Ein Auftrag über 100-200 (wenn es denn überhaupt so viele würden) von einem kleinen Emirat mit 2 Mll. Einwohner ist da bei weitem nicht gleichwertig. Klar, bisher hat Emirates eiene beeindruckende Entwicklung hingelegt. Man kann/sollte einen bisher guten Verlauf jedoch nicht kritiklos in alle Ewigkeit hochrechnen denn das könnte eine Milchmädchenrechnung werden. Gerade im Nahen Osten liegen unübersehbare Risiken in der Zukunft und die Stornierung der 70 A350 ist auch kein Vertrauen bildender Akt gewesen.

Wenn man das ganze umdreht und Emirates zahlt einen wesentlichen Teil der Entwicklungskosten vorab und mit jeder realen Lieferung zahlt Airbus einen Teil davon zurück wäre das eine ganz andere Situation. Dann läge das Risiko (zumindest teilweise) bei Emirates. Da gäbe es sicherlich eine ganze Reihe von Möglichkeiten einen Vertrag zu gestalten. Darüber was Airbus will/vorschlägt ist ja bisher nichts konkretes bekannt.

Nur Emirates wird aber so oder so nicht reichen. Zumindes einige andere Airlines müßten mitziehen sonst hat Neo wohl keine Chance auf Realisierung. Ein Flugzeug das nur einer Airline weltweit gefällt hat am Himmel auch nichts verloren.
Beitrag vom 19.10.2015 - 23:57 Uhr
Auf der einen Seite kann ich Airbus nachvollziehen, auf der anderen Seite ist das aber auch eine ganz gewagte Nummer.

Mit so einer Anfrage an einem einzelnen Airliner, welcher eh schon der Hauptabnehmer für die A380 darstellt, sehr gefährlich für Airbus.

Als bekennender Freund der A380 wünsche ich mir eine Zukunft für das Flugzeug.

Aber sich seitens Airbus zusätzlich so extrem in eine Abhängigkeit einer einzelnen Airline zu stellen, ist echt gewagtes Risiko.

Beitrag vom 19.10.2015 - 15:01 Uhr
>"Bei bisher 317 Verkäufen und einer vermutlich bald leicht gesenkten Produktionsrate dürfte der vorhandene Auftragsbestand bis etwa zum Jahr 2020 reichen."

Bis wann gilt noch mal die Beschäftigungsgarantie im deutschen Airbus Tarifvertrag?

Gruß 25.1309


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden