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Verhandlungspoker um Air-Berlin-Gemeinschaftsflüge

Air Berlin
Air Berlin Flugzeuge, © Air Berlin

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BERLIN - Die Zukunft der für Air Berlin wichtigen Gemeinschaftsflüge mit dem Partner und Großaktionär Etihad ist weiter ungewiss - zumindest im bisherigen Umfang. Für den Winterflugplan ab 25. Oktober meldeten Air Berlin und Etihad 65 Codeshareflüge an.

In den Verhandlungen über die Genehmigung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) als Etihad-Eigentümer habe es noch keine Einigung gegeben, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Mittwoch. Dabei geht es um eine größere Zahl der sogenannten Codeshare-Flüge im Rahmen des Luftverkehrsabkommens zwischen den beiden Ländern.

"Die Gespräche mit den VAE zu Codeshare-Flügen, die über den zwischenstaatlich vereinbarten Rahmen hinaus durchgeführt werden sollen, sind bisher ohne Ergebnis verlaufen. Den Anstrengungen der Bundesregierung, eine luftverkehrsrechtlich tragfähige Lösung zu finden, haben sich die VAE verweigert", fügte er hinzu. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet, die Verhandlungen zwischen Bundesregierung und VAE drohten zu scheitern.

Dem Vernehmen nach geht es um 29 Flüge, für die Etihad Airways mit eigenen Flugzeugen keine Erlaubnis erhalten würde.

Die finanziell angeschlagene Air Berlin hatte auf eine Verständigung vor dem 25. Oktober gehofft, wenn der neue Winterflugplan beginnt. Das ist nun weiterhin unklar, ebenso die möglichen Folgen für Passagiere, die solche Flüge gebucht haben. "Wir wissen nicht, was dort herauskommt", sagte ein Air-Berlin-Sprecher zu den Regierungsverhandlungen.

Das Bundesverkehrsministerium stellte fest, die Rechtslage sei und bleibe eindeutig: "Der Vertrag über die Luftverkehrsbeziehungen zwischen beiden Staaten "erlaubt nicht alle beantragten Codeshare-Flüge", sagte der Sprecher. Die Bundesregierung sei "weiterhin offen für Gespräche mit den VAE". Aus Regierungskreisen hieß es, man habe in den bisherigen Verhandlungen vergeblich versucht, viele Brücken zu bauen.

Große Sorgen in der Belegschaft


Die deutschen Behörden hatten die gemeinsam vermarkteten Flüge vor einem Jahr und im Frühjahr für den Sommerflugplan ausnahmsweise noch einmal zugelassen. Mit diesen Flügen macht Air Berlin nach eigenen Angaben einen zusätzlichen Umsatz von etwa 140 Millionen Euro im Jahr.

Aus Sicht des Betriebsrats wäre der Wegfall dieser Einnahme für Air Berlin existenzbedrohend. Die vier Betriebs- und Personalratsvorsitzenden äußerten in einem Brief an Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Sorge, dass die Airline mit mehr als 8.000 Beschäftigten "vom Markt verschwinden" könnte.

Das Luftfahrtabkommen zwischen Deutschland und den VAE gesteht Airlines der Emirate grundsätzlich nur drei Zielpunkte in Deutschland zu. Emirates, die lange vor Etihad zu uns flog, belegte Frankfurt, München und Düsseldorf (später durfte Emirates zusätzlich noch Hamburg anfliegen). Andere Flughäfen kann Etihad dadurch nicht ins eigene Programm nehmen.

Ein vertraulicher Annex zum Abkommen, der Luftlinienplan, öffnet vielleicht aber doch noch ein Schlupfloch - er soll Codeshareflüge nach Hamburg, Berlin, Stuttgart und Nürnberg erlauben. Strittig ist aber, ob diese Ausnahme nur innerdeutsche Flüge oder auch Langstrecken erfasst.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: FMG | 21.10.2015 16:56

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Beitrag vom 22.10.2015 - 10:08 Uhr
Langsam frage ich mich um was es machen eigentlich geht. Geht es darum eine Airline zu retten und damit ca 8000 Arbeitsplätze, oder geht es einfach nur darum, einen Konkurrenten aus zu schalten, vor dem man doch eigentlich gar keine Angst haben muss. Unsere Regierung hat schon für so viele Dinge sinnlos Geld rausgeschmissen. Und Schwachsinn entschieden. Was war denn damals als die Herrn Manager der Banken die ganze Wirtschaft haben zusammen brechen lassen. Un im aktuellen Fall mit den ganzen Flüchtlingen. Es ist für mich ein Unding wie man darüber nachdenken kann 8000 Mitarbeitern evtl. die Existenz zu nehmen, und gleichzeitig Milliarden in fremde Menschen investiert. Ich glaube man sollte langsam mal nachdenken, ob dieses Gesetzt der Code Share Flüge noch sinn macht. Was haben wir denn zu Verlieren? Habt Ihr Angst das uns die Arabischen Fluggesellschaften zu viel weg nehmen? Ich bin mir Sicher, wenn ein LH diese Probleme hätte würde man sofort helfen. Wie vielleicht jeder weiß macht die LH mit Fliegen schon lange kein Geld mehr. Aber dann ein auf dicke Hose machen. Ist aber wieder typisch deutsch.
Beitrag vom 22.10.2015 - 08:48 Uhr
"Wenn mein Geschäft teilweise rechtswidrig ist brauche ich mich nicht zu wundern wenn es verboten wird. Und eigentlich schon lange verboten sein sollte. Und wenn der legale Rest vom Geschäft zu wenig bringt dann muss man halt zusperren. Es wurden bereits genug Millionen verpulvert ohne Aussicht auf Erfolg."

Haben Sie Beweise für Ihre ziemlich schwere Anschuldigung? Sie wissen schon, dass man auch im Netz mit rechtlichen Folgen rechnen muss wenn man, ich nenne es mal vorsichtig "Unwahrheiten", von sich gibt.

Ich verstehe gar nicht warum die Lufthansa Front hier so viel gegen AB wettert, die können froh sein das es AB noch gibt. Das die Codeshare Flüge kein Problem für LH sind zeigt deren Rekordgewinn dieses Jahr. Sollte aber AB weg fallen und Ryanair und co. den Platz übernehmen, dann hilft der LH nicht mal Eurowings...

Dieser Beitrag wurde am 22.10.2015 08:48 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.10.2015 - 17:51 Uhr
Ob die Flüge genehmigt werden oder nicht, ist eh egal. Das rettet AB auch nicht. Das Geschäftsmodell was sie vor Jahren eingeführt haben funktionierte nicht, und wird auch nie funktionieren: Billigflieger, Urlaubsflieger, Businessflieger, und auch die Versuche als Netzwerkcarrier mit Oneworld. Die Reduzierungen der Strecken und Flugzeuge hat niemals in der Historie der Luftfahrt zur Gesundung geführt von Airlines. Stefan Pichler plant schon längst die Planungsinsolvenz. Ab dem nächsten Jahr wird es die AB so nicht mehr geben, wie wir sie kennen. MOL von Ryanair hat wieder mal recht, und sie, Easyjet, Eurowings freuen sich. Sorry, aber musste mal sein


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