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American Airlines streicht am Freitag weitere 570 Flüge

KÖLN / WASHINGTON (dpa) - Ein Chaos im Luftverkehr, wie es in den USA durch Sicherheits- kontrollen an Flugzeugen entstanden ist, wäre aus Expertensicht so in Europa undenkbar. "Ich glaube nicht, dass uns das passieren könnte", sagte die Sprecherin der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA), Elisabeth Schöffmann, am Freitag. Auf den US-Flughäfen musste die Fluglinie American Airlines unterdessen wegen technischer Sicherheitskontrollen erneut rund 570 Flüge streichen.



Das sei etwa jeder vierte Flug der größten US-Fluggesellschaft, berichteten Medien. Erst am Wochenende dürfte sich die Lage normalisieren.

"Für Europa gibt die EASA Lufttüchtigkeitsanweisungen heraus, in denen auch steht, bis zu welchem Datum eine Überprüfung stattfinden muss", sagte Schöffmann. Anders als in den USA wäre es deshalb aufgefallen, wenn eine Fluggesellschaft eine Inspektionen nicht im vorgeschriebenen Zeitraum erledigt hätte.

Für die Kontrollen der Hersteller und Airlines seien nationale Luftfahrtbehörden zuständig. "Wir bei der EASA inspizieren dann wiederum, ob die nationalen Behörden ihre Kontrollfunktion auch richtig wahrnehmen." Diese zusätzliche Instanz fehle in den USA. Die betroffenen Boeing-Flugzeuge vom Typ MD-80 würden in Europa zudem kaum eingesetzt, betonte Schöffmann. "Es handelt sich um ein reines US-Problem."

Unterdessen breitete sich unter den Passagieren, die auf US- Flughäfen festsaßen, umbuchen mussten oder ihre Reise erst gar nicht antreten konnten, Wut aus. "Uns hilft niemand", sagte eine Frau auf dem Flughafen in Chicago unter Tränen. Sie sei völlig ratlos und wisse nicht, wie die Reise weitergehe.

Der Chef der Fluggesellschaft, Gerard Arpey, entschuldigte sich ein zweites Mal öffentlich bei allen geschädigten Passagieren. "Es ist mein Fehler." Zugleich beharrte er darauf, dass die Maschinen seiner Linie absolut sicher seien. "Ich schicke meine Kinder auch immer auf diese Flüge."

Hintergrund der Turbulenzen im US-Luftverkehr sind verschärfte Überprüfungen der US-Luftfahrtbehörde FAA. Sie beschuldigt die Fluggesellschaften, technische Routine-Kontrollen der Flugzeuge zum Teil gravierend vernachlässigt zu haben. Bei American Airlines müssen vor allem Kabel in den Fahrwerken der Flugzeugen überprüft werden.

In den vergangenen Tagen mussten über 3000 Flüge gestrichen werden, mehr als 100 000 Menschen strandeten auf US-Flughäfen. Auch andere Linien waren betroffen.
© dpa | Abb.: oneworld | 11.04.2008 08:06

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Beitrag vom 12.04.2008 - 11:45 Uhr
Ja stimmt in Europa kann das nicht passieren, da gibt es eine Bruchlandung nach der anderen.
Die FAA traut sich halt reihenweise Flieger zu Grounden.


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