LSG Sky Chefs
Älter als 7 Tage

Lufthansa streicht zahlreiche Jobs in der Küche

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LSG Sky Chefs, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die Lufthansa will bei ihrer Catering-Tochter LSG Sky Chefs massiv Stellen streichen. Nach einem Konzeptvorschlag an den Konzernvorstand könnte die Zahl der Produktionsstandorte in Europa von jetzt 23 auf 7 reduziert werden, bestätigte die Lufthansa-Tochter am Mittwoch einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

In Deutschland könnten bei einer Umsetzung 1700 von 5500 Vollzeitstellen wegfallen, europaweit stehen 2400 Jobs auf der Kippe.

Gründe seien veränderte Airline-Konzepte, hoher Kostendruck und ein verändertes Einkaufsverhalten der Fluggesellschaften. Die Pläne seien in einer "sehr frühen Konzeptphase", erklärte eine LSG-Sprecherin. Eine Umsetzung sei bis zum Jahr 2021 zum großen Teil sozialverträglich möglich. Entschieden sei aber noch nichts.

Fest steht hingegen bereits die Schließung der Standorte in Dresden zum Jahresende 2016 und Bremen ein Jahr später. Zudem soll der Spüldienst einer Frankfurter Küche extern vergeben werden. Insgesamt streicht die LSG mit diesen Maßnahmen rund 150 Jobs, wie die Sprecherin bestätigte.

Das Unternehmen beschäftigt als Weltmarktführer mit zuletzt 3,0 Milliarden Euro Umsatz rund 33 500 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 hat die LSG Sky Chefs ihren operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) um 12,5 Prozent auf 99 Millionen Euro gesteigert. Die Zukunftschancen beurteilt das Management dennoch skeptisch: Man sei mit den historisch gewachsenen Strukturen nicht mehr wettbewerbsfähig und somit auch nicht profitabel. Gemeint sind damit insbesondere die hohen Personalkosten in Deutschland.

Geplant ist daher eine Verlagerung der Küchen: Noch im ersten Quartal des kommenden Jahres will Lufthansa eine neue Zentralküche in Tschechien mit 30 bis 40 Beschäftigten aufmachen. Hier solle insbesondere die Logistik erprobt werden, ob von dort unter anderem deutsche Flughäfen versorgt werden können. Fraglich würden damit LSG-Niederlassungen unter anderem in Hannover, Leipzig, Berlin, Stuttgart und Hamburg.

Trotz konstanter Gewinne stand die global aufgestellte Catering-Tochter der Lufthansa schon mehrfach zur Disposition. Mit fertig zubereiteten Speisen in Eisenbahnen und Supermärkten versucht das Unternehmen, neue Geschäftsfelder zu erschließen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 08.06.2016 14:06

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Beitrag vom 08.06.2016 - 18:04 Uhr
Hat man auch hier eine Entwicklung verschlafen und den sich andeutenden Wandel der Bedürfnisse und das Erwachen einer ebenbürtigen Konkurrenz verpasst?

Nein hat man nicht, daher reagiert man ja. Welche Konkurenz? Airlines oder Catering? Wenn Catering, welche Konkurenz?

Mit dem Aufkommen der Billigflieger und dem entsprechenden eingeschränkten Angebotsumfang war doch eine Reduzierung der erforderlichen Mengen abzusehen.

Stimmt, daher sind ja einige Standorte auch schon länger zu.

Neue Akteure sind in den letzten 20 Jahren weltweit in den Ring gestiegen und schreiben teilweise auch die Spielregeln neu, und der Erfolg gibt ihnen recht!

Zweifelt auch keiner an, daher reagiert man ja.

Jetzt steht man beim Kranich wieder einmal da, und weiß außer Verlagerung von Produktionsstätten und Verringerung des Personalbestandes nichts Gescheites auf den Weg zu bringen.

Gegenfrage, was ist denn Ihr Konzept? Davon ab, Feriggerichte für Bahn und Supermärkte ist doch schon mal ein Ansatz. Aber vielleicht haben Sie ja noch eine zusätzliche Idee.

Wenn die Lufthansa alles verlagert, oder an externe Dienstleiter vergibt und die Mitarbeiterproblematik weiterhin so handhabt, was bleibt den eines Tages noch von der Deutschen Lufthansa übrig, außer dem Namen und 19 unverkäuflichen Jumbo-Jets vom Typ Strich 8 i?

Kann sein, obwohl die Jumbos gehen, bevor der Rest weg ist.
Beitrag vom 08.06.2016 - 17:07 Uhr
Hat man auch hier eine Entwicklung verschlafen und den sich andeutenden Wandel der Bedürfnisse und das Erwachen einer ebenbürtigen Konkurrenz verpasst?

Mit dem Aufkommen der Billigflieger und dem entsprechenden eingeschränkten Angebotsumfang war doch eine Reduzierung der erforderlichen Mengen abzusehen.

Neue Akteure sind in den letzten 20 Jahren weltweit in den Ring gestiegen und schreiben teilweise auch die Spielregeln neu, und der Erfolg gibt ihnen recht!

Jetzt steht man beim Kranich wieder einmal da, und weiß außer Verlagerung von Produktionsstätten und Verringerung des Personalbestandes nichts Gescheites auf den Weg zu bringen.

Wenn die Lufthansa alles verlagert, oder an externe Dienstleiter vergibt und die Mitarbeiterproblematik weiterhin so handhabt, was bleibt den eines Tages noch von der Deutschen Lufthansa übrig, außer dem Namen und 19 unverkäuflichen Jumbo-Jets vom Typ Strich 8 i?
Beitrag vom 08.06.2016 - 16:59 Uhr
Die gesamte LSG hat weltweit diesen Gewinn gemacht. Die Deutschland ist seit Jahren defizitär, die Pläne scheinen sich ja hauptsächlich auf Deutschland zu beziehen. Der Gewinn wird in Asien erwirtschaftet


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