Bisher kein Hinweis auf technischen Defekt bei Eisenacher Unglück

EISENACH / ERFURT (dpa) - Für das tödliche Unglück bei einer Flugschau in Eisenach (Thüringen) gibt es nach den bisherigen Ermittlungen keine technische Ursache. "Wir haben keine Hinweise auf technische Mängel, die unfallrelevant wären", sagte Jens Friedemann von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung am Montag. Der schwer verletzte 36 Jahre alte Pilot konnte am Montag noch nicht vernommen werden.



Das mehr als 30 Jahre alte Agrarflugzeug war am Samstag beim Abheben um 90 Grad ausgebrochen und über eine Wiese hinweg in einen Verkaufsstand gerast. Zwei Personen starben. Fragen nach einem möglichen Pilotenfehler bezeichnete Friedemann als "Spekulation", solange der Pilot noch nicht gehört worden sei. Der 36-Jährige hat nach einem Bericht der Zeitung "Freies Wort" seit zwei Jahren seine Fluglizenz. Nach Informationen des Blattes hatte er mit der Maschine vor eineinhalb Jahren eine Bruchlandung auf dem Flugplatz Alkersleben. Das reparierte Flugzeug sei dann wieder zugelassen worden.

Das Agrarflugzeug Z-37 tschechischer Bauart sollte vor den 5000 Besuchern der Flugschau einen Löscheinsatz demonstrieren. Hinweise auf Überladung mit Wasser gebe es nicht, sagte Friedemann. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die Maschine nach 800 Metern auf der 1700 Meter langen Startbahn abgehoben, aber nicht weiter an Höhe gewonnen. Auf Fotos und einem von zwei Fernsehsendern verbreiteten Amateurvideo ist zu sehen, wie sich eine Tragfläche Richtung Boden neigt. Die Maschine drehte sich demnach noch auf der Startbahn 90 Grad zur bisherigen Richtung und raste dann mit mehrfachem Bodenkontakt über eine Wiese hinweg auf die Stände zu.