#FIA16
Älter als 7 Tage  

DHL wird Erstkunde des A330-300-Umbaufrachters

FARNBOROUGH - "P2F", also "Passenger to Freighter" nennt Airbus kurz das Umbauprogramm gebrauchter Passagierflugzeuge in Frachter. Die Elbe Flugzeugwerke (EFW) aus Dresden gaben in Farnborough am Mittwoch den Startschuss für die nächste Version A330-300P2F bekannt.

Die Elbe Flugzeugwerke (EFW), eine gemeinsame Tochter von ST Aerospace und der Airbus Group, gaben am Mittwoch den ersten Umbauauftag für die A330-300 in Frachter bekannt. DHL Express hat den Umbau von vier Flugzeugen bestellt, die ab Ende 2017 geliefert werden. Das erste Flugzeug befindet sich seit dieser Woche im Umbaudock in Dresden. Schrittweise werden in Dresden sogar drei Positionen für die A330-Umrüstungarbeiten hergerichtet.

Airbus A330 Frachter
Die Elbe Flugzeugwerke in Dresden bauen mit Unterstützung aus Singapur nun auch gebrauchte Airbus A330-300-Passagierflugzeuge in Frachter um. DHL bestellte die ersten vier Flugzeuge, © EFW

Der A330-300P2F-Umbaufrachter erhält einen komplett neuen Fußboden im Hauptdeck mit Frachtladesystem und einem großen, seitlichen Frachttor. Danach kann der Zweistrahler 26 Paletten mit bis zu 61 Tonnen Fracht transportieren. Außerdem lässt DHL viele Flugzeugsysteme grundüberholen und wieder auf "null Stunden" setzen. Im Zweimann-Cockpit wird die Avionik unter anderem mit "Electronic Flight Bags" nach DHL-Standard modernisiert.

Geoff Kehr, Senior Vice President, Global Air Fleet Management bei DHL Express, sagte gegenüber der FLUG REVUE in Farnborough, der Airbus A330-300P2F passe perfekt in die Lücke zwischen der Boeing 767F mit 45 bis 50 Tonnen Nutzlast und der Boeing 777 mit 100 Tonnen Nutzlast. Für das Aufgabengebiet "Regionaler Frachter", wo die Flugzeuge einen größeren Teil des Tages amBoden stehen und auf Fracht warten, mache erst das moderne Gebrauchtflugzeug A330-300P2F dank seiner niedrigeren Anschaffungskosten einen rentablen Einsatz trotz niedriger Nutzungsdauer möglich.

Das ideale Umbauflugzeug habe die Hälfte seiner Lebensdauer absolviert, sei 15 bis 20 Jahre alt und verfüge über eine lückenlose Wartungsdokumentation einer hochwertigen "Tier 1"-Werft. DHL suche diese Flugzeuge mit Beratung durch EFW am Markt aus. Nach dem Umbau verblieben noch mindestens 15 Jahre Nutzungsdauer. Viele geeignete Airbus A330 aus dem Passagierbetrieb scheiden in den nächsten Jahren aus Leasingverträgen aus, weil sie dort durch Flugzeuge wie die A350 ersetzt werden. Damit stehen sie günstig zur Umrüstung zur Verfügung.

EFW-President und CEO Andreas Sperl sagte in Farnborough gegenüber der FLUG REVUE, der Umbau finde unter der Federführung des EFW-Mehrheitseigners ST Aerospace statt. Auch die Verantwortung für die Ingenieurleistungen liege dort. Der eigentliche Umbau erfolge aber in Sachsen, wo man bereits die Zahl seiner Auszubildenden hochfahre. EFW hat derzeit 1100 Mitarbeiter.

Laut Sperl könnte das A330-Umbaufrachterprogramm auf ein Absatzpotenzial von bis zu 200 Flugzeugen kommen. Bei Bedarf kämen weltweit auch zusätzliche Umbauorte in Frage. Die Dresdener Umbaufrachter seien keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu fabrikneuen Airbus-Vollfrachtern, wie der A330F. Angaben über das Vertragsvolumen oder den Listenpreis wurden nicht gemacht.
© www.flugrevue.de/Sebastian Steinke | Abb.: EFW | 14.07.2016 14:17

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 18.07.2016 - 09:42 Uhr
Da ist ein kleiner Fehler im Bericht: "amBoden" Ich würde da ein Leerzeichen dazwischen setzen ^^
Beitrag vom 15.07.2016 - 06:14 Uhr
Ich bin gespannt auf unsere "Neuen" :) Mal schauen, wann der Erste einrollt.
Beitrag vom 14.07.2016 - 16:06 Uhr
Nein, das Bugrad bleibt wie es ist.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden