Verwandte Themen
Dies geht aus dem Barometer des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Befragung fand im Juni vor dem Anschlag in Nizza mit 84 Toten, den beiden Attentaten in Bayern und dem gescheiterten Putsch in der Türkei statt.
Der bisherige Verlauf bis Mitte des Jahres bestätigt aus Sicht des BTW aber die Annahme, "dass die Reiselaune nach einer krisenbedingten Verunsicherung relativ schnell wieder an Fahrt aufnimmt". Die generelle Lust am Reisen ließen sich die Deutschen nicht nehmen, erklärte BTW-Präsident Michael Frenzel. Positiv wirken die historisch gute Lage auf dem Arbeitsmarkt, die niedrige Inflation und daraus resultierende Einkommenszuwächse.
Die Zahl der Reisetage sank von Januar bis April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent. Alleiniger Grund waren dem BTW zufolge Rückgänge bei Tagesausflügen: "Die Bilder von den Anschlägen in europäischen Städten haben die Menschen in den folgenden Tagen und Wochen bei spontanen Ausflügen in Städte zögern lassen." Hinzu kamen Schneemangel in Skigebieten und Wetterturbulenzen in der Karnevalssaison - einige Umzüge wurden abgesagt. Die Zahl der Reisetage mit Übernachtungen stieg dem BTW zufolge.
Bei den Fluggesellschaften Lufthansa und Easyjet ließen die Terroranschläge in Europa bereits Umsätze und Gewinne schmelzen. Beide Unternehmen berichteten vergangene Woche von Problemen in Folge der jüngsten Attentate sowie der politischen Instabilität in der Türkei und im Nahen Osten. Nach einem starken Jahresbeginn hätten die Vorausbuchungen vor allem auf Langstreckenverbindungen nach Europa deutlich nachgelassen, erklärte Lufthansa.
Der BTW-Tourismusindex wird zweimal im Jahr veröffentlicht. Grundlage ist unter anderem der monatliche GfK-Konsumklimaindex, für den etwa 2000 Verbraucher befragt werden.
© dpa-AFX | Abb.: Flughafen Dortmund, Archiv | 28.07.2016 06:36
Kommentare (0) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.