Ryanair lenkt Wachstum von Großbritannien nach Italien

DUBLIN - Ryanair stationiert zehn neue Boeing 737-800 in Italien, die eigentlich für Einsätze in Großbritannien eingeplant waren. Airlinechef Michael O`Leary erklärt die Entscheidung mit direkten Auswirkungen des Brexit-Votums auf das Reiseverhalten und steuerlicher Planungssicherheit in Italien.

Italiens Premierminister Matteo Renzi stoppte am Mittwoch eine vorgesehene Erhöhung kommunaler Abgaben auf Airlinetickets und lockerte, in Übereinstimmung mit EU-Recht, Restriktionen für die Nutzung regionaler Flughäfen.

Die zehn neuen Boeing 737-800 werden laut Ryanair auf 44 Linien unterwegs sein und drei Millionen Passagiere im Jahr befördern.

Ryanair will die Flugzeuge unter anderem in Rom und Mailand ansiedeln und ihr Italiengeschäft jetzt auf 35 Millionen Jahrespassagiere ausbauen. "Ohne die Rücknahme der Abgabenerhöhung hätte Italien dieses Wachstum an andere EU-Staaten verloren", sagte O`Leary.

Ryanair lenkt dieses Jahr rund 50 neue Flugzeuge in EU-Märkte außerhalb Großbritanniens um. Im Sog des Brexit-Votums verlor das britische Pfund an Wert und Ryanair Buchungen. Ryanair steuerte im letzten Quartal mit einer Absenkung der Ticketpreise um zehn Prozent gegen, um Sitze zu füllen.

Der bevorstehende EU-Austritt gefährdet O`Learys Gewinnziel für das laufende Jahr. Seit dem Votum der Briten für den Brexit verloren Ryanair-Akiten rund ein Fünftel an Wert.