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Neue Streik-Woche bei Lufthansa

Lufthansa Airbus A340-600
Lufthansa Airbus A340-600, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

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FRANKFURT - Lufthansa-Passagiere müssen sich nach einer Streikpause am Sonntag und Montag wieder auf massive Flugausfälle einrichten. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ruft am Dienstag und Mittwoch zum erneuten Ausstand auf, teilte die Organisation mit.

Die Lufthansa kündigte an, dass bis zu diesem Montag Sonderflugpläne ausgearbeitet würden. "Lufthansa arbeitet bis morgen ca. 14 Uhr an einem Sonderflugplan für Dienstag und Mittwoch", teilte die Fluglinie am Sonntagabend mit.

Zur Frage, wie viele und welche Flüge ausfallen könnten, und zur Zahl der betroffenen Passagiere teilte die Fluglinie zunächst nichts mit.

Die VC hatte zuvor für Dienstag alle Piloten der Kurzstreckenflotte und am Mittwoch alle Piloten der Kurz- und Langstreckenflotte zum Streik aufgerufen. Es seien jeweils alle Flugverbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen.

Bisher seien an den drei vergangenen Streiktagen insgesamt mehr als 345 000 Passagiere von 2755 Flugausfällen betroffen gewesen, teilte die Lufthansa mit. Die Group Airlines Eurowings, Germanwings, SWISS, Austrian Airlines, Air Dolomiti und Brussels Airlines würden nicht bestreikt. Für den streikfreien Montag rechnete die Lufthansa mit einem normalen Flugbetrieb.

Wie eine Lösung des festgefahrenen Streits aussehen könnte, ist völlig offen. Die Lufthansa äußerte sich enttäuscht über die neuen Streikmaßnahmen und kritisierte die Tarifforderungen der VC als "nicht akzeptabel". Die VC verlangt Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017.

Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens hatte die VC am Sonntag via Zeitung erneut zu Gesprächen aufgerufen. "Ich wünsche mir sehr, dass die Vereinigung Cockpit von ihrer unnachgiebigen Haltung endlich abrückt", sagte sie der "Bild am Sonntag". Man müsse einen Kompromiss finden, mit dem beide Partner leben können. "Das kann nicht durch Streik erzwungen werden."

Die Piloten der Fluggesellschaft warten hingegen auf ein - aus ihrer Sicht - "verhandlungsfähiges Angebot". Alles, was das Unternehmen bisher auf den Tisch gelegt hat, reichte der VC nicht aus. Cockpit hatte am Freitag ein weiteres Lufthansa-Angebot zurückgewiesen und betont, dass es kein Enddatum für den Streik gebe.

Die Inhalte des jüngsten Angebots seien bereits vor zwei Monaten auf den Tisch gelegt worden. Das ganze sei allenfalls ein PR-Schachzug, sagte ein VC-Sprecher. Die VC verlangt Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017.

Die Gewerkschaft verweist darauf, dass es seit 2012 keine Gehaltserhöhungen gegeben habe, während das Unternehmen Milliardengewinne eingefahren habe. Die Lufthansa hatte zuletzt um 4,4 Prozent höhere Vergütungen, eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern sowie die Zusage von Neueinstellungen angeboten.

Und so dürften den Passagieren der Lufthansa in der Adventszeit noch weitere Streiks ins Haus stehen. Für Mittwoch hat die VC bereits eine Piloten-Demonstration am Frankfurter Flughafen angemeldet.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 28.11.2016 08:11

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Beitrag vom 28.11.2016 - 11:42 Uhr
So sehen glückliche Menschen aus wenn Sie nach großen Strapazen dank United eine Alternative zur Streikhansa gefunden haben:  http://boston.cbslocal.com/2016/11/26/american-dancers-world-competition-germany-lufthansa-strike/

Mit als Kunde ist der Streik unterdessen sowas von egal! Sollen die doch Streikhansa dicht machen - gibt Alternativen. Bin die letzten Jahre nur noch mit BA, SAS und KLM (sowie innerdeutsch AB) geflogen. Die sind alle nicht besser aber auch nicht schlechter als Streikhansa mit einem Unterschied: Auf die ist Verlass und sie fliegen.

Beitrag vom 28.11.2016 - 11:01 Uhr
Hallo zusammen, mein erster Eintrag im Forum!
Ich verfolge seit einer Weile die Diskussionen hier im Forum und finde es enorm bitter, was hier abgeht. Eigentlich will auch ich hier nur Informationen über die Hintergründe des Streiks und Sichtweisen.
Stattdessen sind hier viel zu häufig VC-Sympathisanten egal welcher Form, die sofort jeden Kritiker beschuldigen, nur neidisch auf die Piloten zu sein. Auf der anderen Seite auch komplett sinnlose Kommentare und vor allem auf beiden Seite die Anfeindungen.
Wenn hier für seine Sache werben will, sollte so schreiben, dass ich als Leser Verständnis kriege und nicht die Leute beleidigen, die einem nicht glauben...
Hier sind bestimmt genug erwachsene Menschen im Forum, sodass eine gewisse Qualität in der Diskussion möglich wäre. Würde mich freuen, dies auch mal zu sehen.


Guten Morgen,

das stimmt nicht ganz. Es gab viele ernsthaft gemeinte Fragen und darauf auch viele ernsthafte und fundierte Antworten.

Die überwiegende Mehrheit der Kommentare, vor allem gegen die VC, ist aber nicht sachlich geschrieben. Deshalb werden diese Kommentare inzwischen (von vielen von uns) auch nur noch belächelt. Meinen Puls hebt das schon lange nicht mehr. Und ich habe mit vielen Kollegen gesprochen, die das genauso sehen. Schade eigentlich...


Beitrag vom 28.11.2016 - 10:52 Uhr
Ich streike auch.....fliege lebenslänglich nicht mehr mit Lufthansa!

Das ist doch super für Sie! Dann müssen Sie sich ja gar nicht mehr über die raffgierigen Lufthansapiloten, Streiks bei Lufthansa, das schlechte Essen, den engeren Sitzabstand oder alles Andere, was bei LH schlechter ist echauffieren... Glückwunsch! Da sind Sie weiter als ich...

Oder ist die wahre Motivation Ihres Kommentars eine andere?


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