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Airbus will Tornado-Nachfolger bauen

Tornado
Tornado, © Gerhard Vysocan

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DÜSSELDORF - Airbus arbeitet an einem Nachfolger für die alternden europäischen Tornado-Jagdbomber. "Wir fertigen gerade Vordesignstudien an, um zu zeigen, wie ein solches Flugzeug aussehen könnte", sagte Airbus-Rüstungsvorstand Dirk Hoke dem "Handelsblatt" (Freitag).

Airbus hofft auf den Auftrag. Laut Hoke gibt es bereits intensive Gespräche mit den europäischen Regierungen. "Wir arbeiten bereits mit Modellen und gehen bereits finanziell in Vorleistung." Das Flugzeug werde voraussichtlich zusammen mit Schwärmen von Begleitdrohnen fliegen.

Dem Manager zufolge ist noch nicht klar, welche Nationen sich für das Projekt mit dem Namen "Next Generation Weapon System" (NGWS) zusammenschließen. Um das milliardenschwere Vorhaben zu stemmen, müssten mehrere europäische Regierungen die Federführung übernehmen.

"Das werden unseres Erachtens Deutschland und Frankreich sein", sagte Hoke. Das war beim europäischen Kampfjet Eurofighter noch anders: Da hatten die Franzosen mit der Rafale des heimischen Herstellers Dassault ein Konkurrenzmodell an den Start geschickt.

Bis ein Tornado-Nachfolger einsatzbereit ist, dürften aber noch rund zwei Jahrzehnte vergehen. "Die Franzosen stellen sich einen Serieneinsatz zwischen 2035 und 2040 vor", sagte Hoke.

Die Deutschen tendierten eher zu 2035, weil dann die Tornado-Flotte ihre Lebenszeit überschritten habe. "Es ginge natürlich auch schneller, aber dann steigen die technischen und finanziellen Risiken." Schließlich solle das Flugzeug über "weitreichende neue technische Eigenschaften verfügen".

Solch ehrgeizige Pläne sind Airbus beim Militärtransporter A400M bereits teuer zu stehen gekommen. Wegen technischer Probleme und Verzögerungen entstanden dem Konzern Mehrkosten in Milliardenhöhe. Einen Vertrag zu solchen Bedingungen will Airbus daher "nie wieder" unterschreiben, beteuerte Hoke.

So habe der Konzern "weitreichende und unrealistische Zugeständnisse für die Ausrüstung und Lieferplanung des Flugzeugs gemacht". Als Generalunternehmer hafte Airbus dabei für Probleme seiner Zulieferer - wie das Triebwerkskonsortium - die die Politik nach nationalen Interessen ausgesucht hatte.

Laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" von Anfang März benötigen die deutsche und die spanische Luftwaffe mehr als 100 neue Kampfflugzeuge. Diese würden den Kern des neuen Waffensystems bilden, das die alternden Flotten der Bundeswehr und der spanischen Luftwaffe ersetzen und den Eurofighter ergänzen solle.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Gerhard Vysocan | 31.03.2017 09:38


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