Air-Berlin-Insolvenz
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Eurowings-Chef verteidigt Konditionen für Piloten

Eurowings Airbus A320-214
Eurowings Airbus A320-214, © Michael Lassbacher

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BERLIN - Eurowings-Chef Thorsten Dirks hat die Konditionen verteidigt, zu denen neue Piloten unter anderem von Air Berlin angestellt werden sollen. Es habe einen Grund, dass Air Berlin insolvent gegangen sei, auch wegen der Personalkosten habe die Airline Geld von Etihad gebraucht, sagte Dirks am Freitag in Berlin.

Nach seinen Angaben verdienen Piloten, die von Air Berlin zur Eurowings wechseln, im Durchschnitt acht bis zehn Prozent weniger, in der Spitze könne der Unterschied natürlich größer sein.

Die Lufthansa-Tochter übernimmt die Air-Berlin-Teile Niki und die Luftfahrtgesellschaft Walter, damit würden etwa 1.700 Stellen zu deren alten Konditionen übernommen. Zudem wollen sie 1.300 Mitarbeiter neu einstellen, vor allem Piloten und Flugbegleiter. "Das haben wir von Anfang an gesagt: Es kann sich jeder bewerben."

Air-Berlin-Kollegen sollen ein schnelleres Bewerbungsverfahren bekommen, bei gleicher Qualifikation aber nicht automatisch bevorzugt werden.

Die Zeitung "Die Welt" hatte berichtet, es seien Gehaltseinbußen von über 40 Prozent zu erwarten. Dirks hatte bereits in der Vergangenheit vorgerechnet, in Einzelfällen könne das Jahresgehalt von rund 250.000 Euro auf 154.000 Euro sinken. Bei Vergleichen würden oft auch alte LTU-Verträge berücksichtigt von Piloten, die auch Langstrecke geflogen seien, sagte Dirks.

Eurowings suche Airbus A320-Piloten, ein Kapitän könne in der höchsten Altersstufe 158.000 Euro verdienen. Bei Air Berlin seien das ohne Langstrecke 163.000 Euro gewesen.

Bisher gebe es rund 2.500 Bewerbungen auf etwa 1.300 Stellen, etwa 500 davon seien von Air Berlin, erklärte Dirks. Es kämen also auch viele Bewerbungen vom freien Markt. Bisher habe Eurowings eine dreistellige Zahl an Mitarbeitern eingestellt. Wie viele davon Ex-Air-Berliner sind, sagte er nicht, auch nicht, wie viele Piloten unter den Bewerbern sind.

Die rund 1.300 Mitarbeiter bekämen einen deutschen Arbeitsvertrag, werden aber bei der Eurowings Europe mit Sitz in Österreich angestellt. Nach Informationen aus Pilotenkreisen ist die Bewerberzahl von Air-Berlin-Piloten bisher überschaubar, insbesondere Kapitäne hielten sich zurück.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 20.10.2017 14:48

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Beitrag vom 23.10.2017 - 03:43 Uhr
lassen sie sich nicht zu viel zeit,die kollegen verlieren sonst die lust,nach solch einer behandlung überhaupt noch zu ew/niki/lgw oder whatever zu kommen!

Was für ein Nachsatz... und weiter???...wir haben freihe Arbeitsplatzwahl!


Dieser Beitrag wurde am 23.10.2017 03:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.10.2017 - 00:49 Uhr
Ich finde Zahlenspiele mit eben den Zahlen, die gerade passen, eine Anmaßung, gerade wenn sie öffentlich durchgespielt werden. Gleiches versucht gerade MOL.
Gleichzeitig finde ich einen sehr erfahrenen Kurzstrecken-Kapitän mit 150.000€ auch nicht unterbezahlt. Das ist aber auch nur ein Bauchgefühl.
Was ich mich allerdings bei der Gehaltsdiskussion immer frage: Wer zahlt denn besser? Wo geht man denn hin, wenn das Angebot der EW nicht akzeptiert wird? Gerade, wenn das Häuschen in Düsseldorf und Umgebung noch nicht abbezahlt ist und/oder die Kinder noch zur Schule gehen, und somit MEA und China keine Top-Optionen sind. Das ist übrigens keine Verteidigung des EW-Gehaltsmodells, sondern eine Frage, die mich in diesen Tagen wirklich beschäftigt.
Beitrag vom 21.10.2017 - 00:10 Uhr
Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.


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