Erholung durch Codeshares
Älter als 7 Tage

Etihad sucht die Nähe zur Star Alliance

Tony Douglas
Tony Douglas, © Etihad Airways

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ABU DHABI - Codeshares statt Kapitalbeteiligungen: Etihad Airways sucht nach 3,4 Milliarden US-Dollar Verlust in den letzten zwei Jahren einen Neustart. Airlinechef Tony Douglas will das Punkt-zu-Punkt-Geschäft stärken - und über Lufthansa hinaus Kontakte in die Star Alliance knüpfen.

Bis zur Jahreskonferenz des Linienluftfahrtverbands IATA 2018 betrachtete die Star Alliance Etihad mit ihren zahlreichen Beteiligungen als eigene Airline-Allianz - und verbot deswegen ihren Mitgliedern, Codeshare-Abkommen mit der Golflinie einzugehen. Dieses Verbot ist nun aufgehoben.

"In ihren (Star Alliances, Red.) Augen sind wir nun eine rationalere Airline, die nicht nur "um des Wachstums Willen wächst, sondern die ein nachhaltiges Wachstum anstrebt", sagte Douglas der Zeitung "The National". "Das heißt, sie haben uns anders eingestuft und wir können nun in den Reihen ihrer Mitglieder Partner suchen." 

Lufthansa scherte schon 2017 aus der Allianzlinie aus und klinkte sich per Codeshare in Etihad-Flüge von Frankfurt und München nach Abu Dhabi ein. Etihad versah im Gegenzug Lufthansa-Flüge nach Rio de Janeiro und Bogotá mit "EY"-Code. Später gab Lufthansa Etihad Zugang zu einigen Europastrecken.

Über Etihad Airways
Typ Linienfluggesellschaft
Basis Abu Dhabi Int'l
Maschinen 112
Destinationen 93
Routen 116
© Daten bereitgestellt von ch-aviation
Verantwortlich für die Suche nach neuen Codeshare-Partnern zeichnet der Schweizer Peter Baumgartner, der bis vor wenigen Wochen das Airlinegeschäft von Etihad leitete. Etihad hatte Anfang Juni bekannt gegeben, dass sie ihr Management kräftig umkrempelt. Eine Vollmitgliedschaft in der Star Alliance strebt Etihad zumindest derzeit nicht an.

Die Airline wird in sieben Geschäftsbereiche neu unterteilt. "Wir haben unsere Struktur entscheidend vereinfacht, dadurch werden wird beweglicher", sagt Tony Douglas. Dringender Handlungsbedarf besteht bei Etihad durchaus: Im Jahr 2016 verzeichnete sie einen Verlust von 1,9 Milliarden US-Dollar, den sie 2017 nur auf 1,5 Milliarden US-Dollar eindämmen konnte.

Air Berlin, an der Etihad zuletzt knapp 30 Prozent hielt, hat sie 2017 abgestoßen - und damit zur Pleite der ehemals zweitgrößten deutschen Airline beigetragen. An anderen Beteiligungen an Jet Airways, Air Serbia und Air Seychelles will Douglas festhalten.

Punkt-zu-Punkt

"Sie sind nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt der Etihad-Gruppe und wichtige Investitionen und Partner", sagte Douglas. Dennoch: 90 Prozent der Einnahmen kommen aus dem direkten Etihad-Betrieb und "wir werden den Schwerpunkt auf Punkt-zu-Punkt-Flüge legen".

Auch Flotte und Streckennetz will Etihad genau unter die Lupe nehmen. Ineffziente Airbus A340 und A330F und Strecken sollen ausgemustert werden.
© aero.de | Abb.: Etihad Airways | 13.07.2018 07:58


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