Keine Einigung
Älter als 7 Tage

Investoren ziehen Angebot für Alitalia zurück

ROM (dpa) - Der vor der Pleite stehenden italienischen Fluggesellschaft Alitalia droht jetzt das endgültige Aus. Die Investorengruppe CAI zog am Donnerstag ihr Angebot für einen Rettungsplan zurück, weil es zu keiner Einigung mit den betroffenen Gewerkschaften der schwer angeschlagenen Alitalia gekommen war. Das wurde nach einer Versammlung der Gruppe offiziell mitgeteilt.



Die Zustimmung der Beschäftigten zu dem Rahmenabkommen für eine Rettung der Alitalia war von der Gruppe als unabdingbar angesehen worden.

Sechs der neun Gewerkschaftsverbände der nationalen Airline hatten noch ein Gegenangebot zu dem der italienischen Investoren vorgelegt und wollten dies verhandeln. CAI hatte den Gewerkschaften aber ein Ultimatum bis zum Nachmittag gesetzt, um ihren Plänen zuzustimmen. Diese sahen den Abbau von mindestens 3250 der 20 000 Alitalia- Arbeitsplätze vor.

Die Gewerkschaften befürchten den Verlust von bis zu 10 000 Jobs. Italiens konservativer Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der die Rettung von Alitalia im Frühjahr zu einem zentralen Wahlkampfthema gemacht hatte, hatte die ablehnende Position der Gewerkschaften "selbstmörderisch" genannt. Er soll sich für ein Zusammengehen einer neuen Alitalia mit der Lufthansa und Air France-KLM ausgesprochen haben. Die Regierung hält einen Anteil von 49,9 Prozent an Alitalia.

"Wir stehen am Abgrund", sagte Berlusconi in einer ersten Reaktion. Er machte vor allem die starke Gewerkschaft CGIL und die Piloten für das Scheitern verantwortlich. "Wir werden sehen", sagte Berlusconi auf die Frage, ob das nun der Bankrott der Alitalia sei.

Vier Gewerkschaften hatten zunächst Zustimmung zum Rettungsplan signalisiert, der den Verkauf der profitablen Alitalia-Teile an die CAI vorsah. Die Gruppe wollte außerdem eine Milliarde Euro in die neue Airline stecken. Mit Entlassungen, Lohn- und Urlaubskürzungen und einer kleineren Flotte sollte die Fluggesellschaft wieder auf Kurs gebracht werden. Alitalia verliert derzeit täglich etwa zwei Millionen Euro. Anfang der Woche konnte die Gefahr gebannt werden, dass die Airline kurzfristig ihren Flugverkehr einstellen musste.
© dpa | Abb.: Dagbo CC-BY-SA | 18.09.2008 15:42

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Beitrag vom 11.11.2008 - 19:13 Uhr
ich glaube mit diesem streik haben die, die gestreikt haben allen beschäftigten geschadet, weil durch den streik, das schlechte image von den Beschäftigten noch weiter abgesunken ist. Des Weiteren ist ihr Ziel der Verstaatlichung meines Erachtens in weiter Ferne. Eher geht AZ pleite, als das sie verstaatlicht werden, was zwar möglich wäre, aber dann dürften trotzdem keine Subventionen fließen aufgrund der EU regularien... Das wäre dann auf jeden Fall der Tod und die Regierung würde sich noch unbeliebt machen, daher kann ich es mir nicht vorstellen...

Für mich gibt es nur 2 Möglichkeiten, entweder CAI macht Vereinbarungen mit allen Beschäftigten (was aber aufgrund des wilden Streikes ausgeschlossen scheint, da zumindestens eine Minderheit nicht dazu bereit ist)

oder AZ geht pleite und CAI oder wer anders kauft Teile auf und bietet den ehemaligen Beschäftigten einen neuen Arbeitsvertrag an... was für die Beschäftigten besser ist, kann man pauschal nicht sagen, ich würde aber von der ersten möglichkeit ausgehen, dass diese besser wäre...
Beitrag vom 11.11.2008 - 14:06 Uhr
tja, streikrecht ist schon sehr wichtig, allerdings sollte es auch klug eingesetzt werden. alitalia ist tot. wilde streiks, schlechtes image, viele alte flugzeuge......wer verschenkt denn sein Geld?
Beitrag vom 10.11.2008 - 23:42 Uhr
jetzt kommt noch wilder Streik dazu...

"Auf dem römischen Flughafen Fiumicino ist das Chaos ausgebrochen: Die Angestellten Alitalias legten unangekündigt die Arbeit nieder, wütende Fluggäste wurden von der Polizei in Schach gehalten. Am Boden blieb ein Flugzeug mit wertvoller Fracht zurück...."

 http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/Protest-gegen-Zerschlagung-Alitalias-wilder-Streik/437360.html

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