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Verkehrsflugzeuge bringen Boeing mehr Gewinn

CHICAGO - Boeing legt nach einem überraschend guten Sommer die Latte für das laufende Jahr höher. Konzernchef Dennis Muilenburg rechnet dank geringerer Steuern und Verbesserungen im Verkehrsflugzeug-Geschäft 2018 mit mehr Gewinn als bisher.

Zuwächse in der Rüstungssparte sollen den Konzernumsatz auf 98 bis 100 Milliarden US-Dollar steigen lassen, wie der Airbus-Rivale aus den USA am Mittwoch in Chicago mitteilte.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. Im vorbörslichen New Yorker Handel legte die Boeing-Aktie um mehr als vier Prozent zu. Der Hersteller hatte sowohl mit seinen Quartalszahlen als auch mit der Erhöhung der Prognosen die Erwartungen von Analysten übertroffen.

Im laufenden Jahr soll der Gewinn je Aktie jetzt 16,90 bis 17,10 US-Dollar erreichen. Das sind jeweils 50 Cent mehr als bisher gedacht. Hintergrund sind neben der Aussicht auf eine überraschend niedrige Steuerlast auch höhere Gewinne im Geschäft mit Passagier- und Frachtflugzeugen, der größten Sparte des Konzerns.

Southwest Airlines Boeing 737 MAX 8
Southwest Airlines Boeing 737 MAX 8, © Southwest Airlines

Zusätzliche Flieger muss Boeing dafür nicht ausliefern. Der Vorstand peilt weiterhin an, in diesem Jahr 810 bis 815 Verkehrsflugzeuge an die Kunden zu übergeben. Damit läge der Hersteller weiterhin vor seinem europäischen Konkurrenten Airbus, der noch zu strampeln hat, um in diesem Jahr wie geplant erstmals 800 Verkehrsflugzeuge fertig zu bekommen.

Im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft erwartet Boeing zwar höhere Erlöse, aber auch hohe Ausgaben für neue Entwicklungen wie eine Betankungsdrohne für die US-Seestreitkräfte. Diese drücken erst mal auf den Gewinn und brockten der Sparte im Sommer sogar einen Quartalsverlust ein.

Insgesamt erzielte Boeing im dritten Quartal einen Umsatz von 25,1 Milliarden Dollar und damit vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Überschuss sprang um 31 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Dollar nach oben, obwohl der Konzern beim Bau des neuen Tankflugzeugs für das US-Militär erneut Mehrkosten verbuchen musste.

Den Großauftrag über 179 Tankflugzeuge hatte der Hersteller Anfang des Jahrzehnts seinem Rivalen Airbus abgejagt. Im Zuge der Entwicklung entstanden allerdings Mehrkosten in Milliardenhöhe.

Singapore Airlines Boeing 787-10
Singapore Airlines Boeing 787-10, © Singapore Airlines

Boeing ist mit seinen Passagierflugzeugen wie dem Mittelstreckenjet 737-MAX sowie den Langstreckenjets 777, 787 "Dreamliner" und dem Jumbo 747-8 nach wie vor der größte Flugzeughersteller der Welt. Außerdem entwickelt und baut das Unternehmen Militär- und Kampfflugzeuge sowie Hubschrauber und Weltraumtechnik.

Größter Verkaufsschlager sind die seit den 1960er Jahren gebauten Mittelstreckenjets der 737-Reihe. Deren Neuauflage 737-MAX mit sparsameren und leiseren Triebwerken konkurriert mit der A320neo-Reihe von Airbus. Angesichts der starken Nachfrage weiten beide Hersteller die Produktion ihrer Mittelstreckenjets kräftig aus.

Dabei stoßen sie bei Zulieferern wie Triebwerksbauern an ihre Grenzen. So standen bei Boeing wie bei Airbus Dutzende fast fertige Mittelstreckenjets vor den Werkshallen, weil Zulieferer mit der Lieferung wichtiger Teile nicht hinterherkamen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Boeing | 24.10.2018 15:50


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