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Die TF-LUV und TF-WOW flogen im November 2018 als erste Flugzeuge aus der WOW-Air-Flotte. Nachdem die Airline in existenzbedrohende Schieflage geraten war, sortierte das Management die beiden A330-300 im Eiltempo aus - doch die Isländer zogen die Notbremse zu spät: seit letzter Woche ist WOW Air passé.
Nach Ansicht eines Experten ist WOW Air "mehr als an jeder anderen Ursache" am Einsatz von Großraumgerät gescheitert.
"Der Airbus A330 ist ein großartiges Flugzeug, sofern er effizient eingesetzt wird", schreibt Ben Baldanza im Blogbeitrag "Five Reasons WOW Airlines Failed and Two Reasons it Didn´t" auf LinkedIn. Die A330 setzte laut Baldanza eine "Abwärtsspirale" in Gang, aus der sich WOW Air nicht mehr befreien konnte.
Baldanza kennt sich mit Airlines aus der Günstigecke aus: von 2005 bis 2016 war er Vorstandschef des US-Preisbrechers Spirit Airlines und gehörte bis August 2018 dem WOW Air-Vorstand in beratender Funktion an. Noch heute berät er JetBlue Airways, die ebenfalls Ambitionen auf Transatlantikflüge hegt.
"Die interessante geographische Lage Islands hat WOW Air einen echten Vorteil verschafft, den sie am Anfang auch ausspielen konnte", schreibt Baldanza. "Andere Fluggesellschaften müssen die (betriebswirtschaftlichen) Risiken von Großraumgerät in Kauf nehmen, um von Europa nach Nordamerika zu fliegen - WOW Air schaffte das mit kostengünstigen A320 und A321."
WOW Air hatte ihr Netz mit der A330 auf Los Angeles und San Francisco ausgedehnt. Doch die Auslastung der neuen Strecken "erwies sich als katastrophal", verrät Baldanza. "Mit der Einführung der A330 hat WOW unrentable Märkte erschlossen und einen ihrer wichtigsten Wettbewerbsvorteile aus der Hand gegeben."
Wettbewerb (eigentlich) kein Problem
Fehlende Kostendisziplin und hohe Personalaufwendungen in Island zogen WOW Air laut Baldanza weiter nach unten.
Eine hohe Wettbewerbsdichte über dem Nordatlanik sei für WOW Air hingegen kein Problem gewesen - oder hätte zumindest nicht zu einem Problem werden dürfen. Durch die A330 hat sich WOW Air laut Baldanza allerdings "von der Preisgestaltung abhängig gemacht, die Airlines mit höheren Kosten brauchen".
© aero.de | Abb.: Nicky Boogaard | 01.04.2019 13:04
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