Neue Eckwerte
Älter als 7 Tage

Flughafen Zürich plant mehr Abendflüge

Swiss am Flughafen Zürich
Swiss am Flughafen Zürich, © Swiss

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ZÜRICH - Das Swiss-Drehkreuz Zürich läutet die nächste Eckwert-Runde ein: in ein 20-Minuten-Fenster am späten Tagesrand passen nach Ansicht des Flughafens noch sechs Abflüge. Ärger mit Swiss ist vorprogrammiert. Auch die  Piloten halten das für keine gute Idee - denn Kloten läuft bereits am Limit.

Der Flughafen Zürich stellt eine Erhöhung der Anzahl seiner Abflüge in der Zeit zwischen 22:00 Uhr und 22:20 Uhr in den Raum.

"Theoretisch wären die diskutierten sechs zusätzlichen Abflüge (...) möglich, in der Praxis würde durch eine solche Erhöhung die Anzahl der Starts nach 23:00 Uhr jedoch wohl weiter zunehmen", stellt sich die Schweizer Pilotenvereinigung Aeropers gegen die Pläne.

Für die Morgenstunden hatte der Flughafen bereits 2018 einen höheren Eckwert durchgesetzt: zwischen 05:45 und 7:00 Uhr darf Zürich vier weitere Slots eintakten und von 66 auf 70 Flugbewegungen pro Stunde erhöhen. Swiss hatte sich im Vorfeld gegen diese Verdichtung ausgesprochen.

Das ist "für mich der falsche Zeitpunkt, das System in Zürich noch stärker zu belasten", sagte Airlinechef Thomas Klühr damals der "Luzerner Zeitung". Engpässe am Flughafen hatten bei Swiss 2018 zu teils massiven Disruptionen geführt: im Sommer ging jeder vierte Swiss-Flug in Zürich mit Verspätung raus.

"Stabilisierung des heutigen Betriebs"

"Wir sind der Meinung, dass zusätzliche Kapazitäten, die am Flughafen Zürich beispielsweise durch bauliche Maßnahmen und Prozessoptimierungen entstehen, vorerst zur nachhaltigen Stabilisierung des heutigen Betriebs genutzt werden sollen", kommentiert eine Swiss-Sprecherin die aktuellen Eckwert-Pläne gegenüber aero.de.

Erst wenn der bestehende Verkehr "reibungslos läuft", sollten laut Swiss "allfällig vorhandene Restkapazitäten für eine moderate Entwicklung entsprechend der Nachfrage verwendet werden".

"Die Erfahrungen, welche unsere Piloten am Flughafen Zürich im letzten Sommer und auch dieses Jahr schon wieder machten, zeigen deutlich, dass zusätzliche Flugbewegungen im Moment nicht angebracht sind", pflichten die Piloten der Airline bei.

"Passagiere und das Personal sind zunehmend frustriert und beide sitzen in Bezug auf die Pünktlichkeit im selben Boot", sagt Aeropers-Sprecher Thomas Steffen. "Offensichtlich ist dem Flughafen die weitere Steigerung der Einnahmen wichtiger als die Verbesserung der Situation für die aktuellen Kunden".

Zürich hat 2018 erstmals mehr als 31 Millionen Passagiere abgefertigt - gegen 2040 will der Hub pro Jahr bis zu 50 Millionen Flugreisende bewältigen können.
© aero.de | Abb.: Swiss | 24.05.2019 05:18


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