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Finnair bleibt sicherste Airline Europas

HAMBURG (dpa) - Die internationalen Netzwerkcarrier, aber auch Vertreter des Niedrigpreissegments, fliegen sicherer denn je. Das geht aus der jährlichen Übersicht des deutschen Unfalluntersuchungsbüros JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Center) bis zum Jahr 2008 hervor, die das Magazin für Zivilluftfahrt, "Aero International", veröffentlicht hat. Darin wird die Sicherheitsrate der 60 größten Fluggesellschaften berücksichtigt.



Fünf Unternehmen blieben demnach seit mehr als drei Jahrzehnten unfallfrei: die Finnair, die australische Qantas, Cathay Pacific aus Hongkong, die israelische El Al und die japanische All Nippon Airways. Positiv erwähnt wird in der Statistik auch die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin, die allerdings erst 1979 gegründet wurde und seitdem unfallfrei geflogen ist.

Grund für den erfreulichen Trend sind nach Angaben der Zeitschrift die immer strengeren weltweiten Standards in der Luftfahrt. Auch wachse der Druck der Behörden und der Öffentlichkeit, sich an diese Regeln zu halten und die Airline-Allianzen stellen an ihre Mitglieder immer schärfere Anforderungen.

Wie schon in den vergangenen Jahren waren auch 2008 nur zwei der 60 aufgelisteten Airlines von Unfällen betroffen. Beide gingen glimpflich aus. Bei einer Bruchlandung einer Boeing 777 am 17. Januar 2008 in London-Heathrow nach einem Leistungsabfall der Triebwerke gab es zwar mehrere Schwerverletzte, aber keine Toten. Es war die erste Boeing 777, die bei einem Unfall verloren ging und der erste Totalverlust für Britisch Airways seit mehr als 30 Jahren. Auch beim Unfall einer Boeing 737 der US-Fluggesellschaft Continental Airlines am 20. Dezember in Denver wurde niemand getötet. Der Jet war mit zerbrochenem Rumpf neben der Startbahn zum Stehen gekommen.

Die JACDEC-Statistik reicht zurück bis 1973. Aufgenommen werden ausschließlich Unfälle, bei denen das Flugzeug zerstört oder so schwer beschädigt wurde, dass es nicht mehr repariert werden konnte. Auch alle Unfälle, bei denen Menschen getötet wurden, werden registriert.

Eine "weiße Weste" wird auch der deutschen Fluggesellschaft Air Berlin bescheinigt. Weil sie jedoch jünger als die anderen Airlines ist, erscheint sie nicht an der Spitze der Liste. Das gilt auch für fast alle anderen sogenannten Low Cost Carrier - Billigflieger, von denen einige allerdings erst seit wenigen Jahren existieren.

Neben den großen Airlines Virgin Atlantic Airways (Gründungsjahr 1984) und den beiden arabischen Fluggesellschaften Emirates (1985) und Qatar Airways (1994) sind auch die führenden Billigflieger Ryanair (1985), Air Europa (1986), Easyjet (1995), die kanadische Westjet Airlines (1956) und die US-Gesellschaft JetBlue Airways (2000), an der die Lufthansa beteiligt ist, seit ihrer Gründung von Flugzeugverlusten verschont geblieben. Experten sehen das gute Abschneiden der Billigflieger auch als Beweis für die gewissenhafte Wartung der Flugzeuge.

Die Deutsche Lufthansa, derzeit die Nummer Fünf unter den großen Fluggesellschaften der Welt, erscheint nicht auf den vorderen Plätzen des JACDEC-Berichts. Grund dafür ist, dass das Unternehmen in den vergangenen 36 Jahren von Unfällen mit Todesopfern nicht verschont geblieben ist. Seit 1973 verlor die Lufthansa drei Flugzeuge. Bei den Vorfällen kamen 61 Menschen ums Leben. Dennoch gehört die Lufthansa unverändert zu den sichersten großen Airlines der Welt. Seit 15 Jahren fliegt das Unternehmen mit dem Kranich im Symbol unfallfrei.
© dpa | 10.02.2009 10:27

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Beitrag vom 12.02.2009 - 16:35 Uhr
Ich denke auch , daß man bei einer solchen Statistik die Anzahl der Flüge oder Flugstunden und alle gemeldete Reports einbeziehen sollte. Und vor allem wie lange insgesamt die Fluglinie existiert. Der Luftverkehr ist erheblich sicherer geworden in den letzten Jahren.
Ich bleibe den 3 großen in Europa treu.
Beitrag vom 11.02.2009 - 14:15 Uhr
Eine Statistik zu machen, in der nur Totalverluste des Flugzeug und/oder Tote gezählt werden grenzt doch an Volksverdummung.
Eine Beinahekatastrophe wie die Quantas 747 nicht als Flugunfall zu berücksichtigen, ist in meinen Augen totaler Humbug.
Ein bekannter Politiker zagte mal: Ich glaube keiner Statistik, es sei denn ich habe sie selbst gefälscht.

In dem Sinne
Beitrag vom 11.02.2009 - 14:07 Uhr
Interessanter wäre eine Auswertung, welche die Anzahl der Flugstunden bzw. Flüge angemessen berücksichtigt.


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