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Boeing muss 737 MAX neu verkabeln

Erster Rumpf einer Boeing 737 MAX 8
Erster Rumpf einer Boeing 737 MAX 8, © Spirit Aerosystems

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WASHINGTON - Boeing steht bei seinem nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Krisenjet 737 MAX vor einer neuen Baustelle. Der Hersteller muss die Kabelführung in den Flugzeugen an geltende Zertifizierungsstandards anpassen, teilte die US-Luftfahrtaufsicht FAA am Montag mit.

Die FAA ordnet eine Neuverkabelung aller 737 MAX an: an zwölf Stellen hat Boeing Kabel der Rudersteuerung zu dicht an anderen Strängen verlegt. Sicherheitsrelevante Verkabelung muss laut Vorschrift zur Vermeidung eines Kurzschlussrisikos getrennt geführt werden.

Das Flugzeug werde erst wieder für den Betrieb zugelassen, wenn die FAA davon überzeugt sei, dass alle sicherheitsrelevanten Probleme behoben sind, erklärte die Behörde. Boeing hatte die Kabelführung der 737 MAX weitgehend vom Vorgänger 737 NG übernommen.

Boeing teilte in einer Stellungnahme mit, dass sich das Unternehmen wegen der Kabelproblematik in andauernden Gesprächen mit der FAA befinde. Unabhängig vom endgültigen Ausgang der Angelegenheit gehe der Hersteller unverändert davon aus, dass die 737 MAX Mitte des Jahres wieder abheben darf.

Das "Wall Street Journal" hatte am Sonntag unter Berufung auf Insider berichtet, dass die FAA eine Neuverkabelung aller fast 800 bereits produzierten 737-Max-Jets anordnen dürfte, um einer Gefahr von Kurzschlüssen vorzubeugen.

Die 737 MAX darf seit rund einem Jahr wegen zweier Abstürze mit insgesamt 346 Toten nicht mehr abheben. Als entscheidende Ursache der Unglücke gilt eine fehlerhafte Steuerungsautomatik der Flugzeuge.

Dieses Problem hatte Boeing eigentlich längst per Software-Update behoben haben wollen, doch die Freigabe durch die Aufsichtsbehörden liegt noch immer nicht vor. Stattdessen war seit Verhängung der Startverbote eine Reihe weiterer Probleme hinzugekommen, die die Wiederzulassung erschweren.

Bereits am Freitag wurde bekannt, dass die FAA von Boeing ein Bußgeld von 19,7 Millionen US-Dollar (17,5 Mio Euro) wegen nicht zugelassener Bauteile in hunderten Flugzeugen der Typen 737 NG und 737 MAX fordert.

Die Behörde wirft dem Airbus-Rivalen vor, in insgesamt 791 Jets bestimmte Sensoren eingebaut zu haben, die noch nicht genehmigt worden waren. Boeing habe 30 Tage Zeit, die Strafe zu zahlen oder anzufechten. Das Unternehmen erklärte, bei der Untersuchung der FAA kooperiert und bereits auf die Beanstandungen reagiert zu haben.
© dpa-AFX | Abb.: Boeing | 09.03.2020 09:02

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Beitrag vom 12.03.2020 - 17:19 Uhr
Falls Boeing Einsicht zeigt, die Verkabelung ändert und drei AoA-Sensoren vernünftig verbaut,... wird der Flieger trotz Bedenken zugelassen werden.
Mit einem Schuldeingeständnis werden die Regressansprüche steigen. Dafür kannn Boeing aber freier die nötigen Verbesserungen entwicklen und einführen.
Beitrag vom 12.03.2020 - 16:28 Uhr
Das glaube ich so nicht. Corona wird der Nachfrage eine kleine Delle verpassen, die man aber sicher nicht gross merken wird auf die nächsten 10 Jahre. Der Markt an SAA ist auch nicht übersättigt. Ja bei den Airlines wird es Konsolidierungen geben aber der Markt schreit weiter nach SAA mit einer kleinen Wachstumsdelle Anfang 2020. Wenn der erste Peak von Corona durch ist, dann ist das auch nicht mehr als eine Grippe und es gibt keinen Grund nicht Urlaub zu machen oder Business und andere Länder zu besuchen.
Beitrag vom 12.03.2020 - 16:05 Uhr
Es mag sein, dass Kompensationszahlungen nun statt 5 Mrd US Dollar nur noch 2 Mrd ausma hen für 2020.

Aber, das Geld für die letzten und alle anderen Kosten des Programms 737 Max ist mit der komplette Ausschöpfung des Kredits schon weg.

Es gibt aber nur noch geringe Einnahmen. Das verschärft die Kreditwürdigkeit. Zumal auch der Rüstungssektor, der Fianzsektor massiv unter Corona erst einmal leiden wird.

Aber, wenn 20% der bestehenden Fluglinien pleite gehem, mit anderen Fusionieren oder schlicht keinen Bedarf erst einmal haben kann es A320neo Orders, auch zeitnahe, frei machen und viele 737 Max Kundenkönnten zeitnah A320neo doch bekommen.

Das bedeutet: Wenn Airbus durch Corona 1000 Abbestellungen hat kann es 1000 Slots an 737 Kunden Anbieten.

Das kann also bedeuten, dass das 737 Max Programm auf 2000 Bestellungen schrumpft. Also 4000 Bestellungen hat Boeing. Wenn wir 1000 Storno für beide Annehmen sind es am Ende für Boeing 2000.

Wenn dazu noch die Rabatte berücksichtigt werden müssen wegen den Abstürzen usw. kann Boeing auch das ganze Programm komplett Aufgeben. Somit fallen 8 bis 10 Jahre die Butter und Broteinnahmen weg und die Zulieferer dazu gleich mit.

Was das bedeutet brauch ich hier sicher nicht Ausführen.


Boeing bricht schlicht der Markt gerade weg. Alles was nach Corona noch lebt nimmt den Airbus bis auf ganz wenige Aus ahmen wohl und die nehmen halt die 800 schon vorhandenen 737 Max.



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