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Airbus-Management plant dauerhaften Stellenabbau

Airbus A330-900
Airbus A330-900, © Airbus

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TOULOUSE - Die Beurlaubung von 6.000 Mitarbeitern könnte erst der Anfang sein, warnte Airbus-Chef Guillaume Faury die Belegschaft vor wenigen Wochen. Medienberichten zufolge plant das Management inzwischen tatsächlich mit langfristigen Stellenstreichungen insbesondere in der Zivilflugzeugsparte.

Wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf interne Quellen berichtet haben erste Vorgespräche mit Gewerkschaftsvertretern in Deutschland, Frankreich und Spanien bereits begonnen. Wie viele Arbeitsplätze genau in Gefahr sind, ist demnach noch nicht entschieden.

Das Airbus-Management will in der kommenden Woche einen Einblick in die Pläne gewähren. Bis es den tatsächlichen Umfang der Einschnitte festlegen kann, dürften Monate vergehen. Denn nach wie vor ist nicht absehbar, wie sich die Nachfrage nach Flugzeugen und Flugreisen im Zuge der Coroanvirus-Pandemie entwickeln wird.

Den Quellen zufolge werden in einem ersten Schritt Zeitarbeiter und Mitarbeiter, die über Subunternehmen angestellt sind, ihren Arbeitsplatz verlieren. Das beträfe mindestens 1.100 Mitarbeiter in Deutschland und ebensoviele jeweils in Frankreich und Großbritannien.

Doch auch Büroangestellte in Toulouse könnten von der Sparmaßnahme betroffen sein. Der Fokus liegt dabei auf der Zivilflugzeugsparte, die stärker unter der Krise leidet als die Helikopter- und Militärsparte des Unternehmens.

Branchenkenner rechnen damit, dass Großraumflugzeuge für längere Zeit nicht stark nachgefragt werden – entsprechend wahrscheinlich sind hier den Quellen zufolge Einschnitte in der Belegschaft.

Airlines weltweit kämpfen im Zuge der Coronavirus-Pandemie mit dem Überleben und versuchen, mit Stellenstreichungen und der Stornierung von Flugzeugaufträgen Geld zu sparen.

Beim Airbus-Rivalen Boeing führt die mangelnde Nachfrage zum Abbau von 16.000 Jobs. Den Konzern traf die Covid-19-Krise allerdings, als der bereits mit den Verwerfungen des 737 MAX-Groundings zu kämpfen hatte.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Airbus | 14.05.2020 08:33

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Beitrag vom 14.05.2020 - 16:53 Uhr
Man darf nicht vergessen, dass die Werke in China und USA auch Aufträge generieren und und die Auslieferung von marktinternen Kunden rentabler machen. Diese Werke leisten Ihren Beitrag zum Jahresumsatz und Gewinn.

Das eine Firma Personal abbauen muss wenn keine Arbeit vorhanden ist, ist doch normal. Airbus wird nur so viel Personal abbauen wie nötig damit man das Know How behält, was für die Produktion notwendig ist. Das Risiko später kein ausgebildetes Personal zu finden ist für jede Firma im Hightech-Sektor das gleiche und mit dem demographischen Wandel sowieso schon groß genug.
Beitrag vom 14.05.2020 - 16:20 Uhr
Als Drohalternative wird dann die Auslagerung der Arbeitsplätze in die USA oder China in den Vordergrund gestellt.
Hoffe dass sich hier der Staat als Institution in Frankreich, Deutschland und Spanien zusammen dagegen stellen

Ich habe eine ganz ähnliche Vermutung! Wobei ich mir auch vorstellen könnte, dass man den Bedarf an Mitarbeitern dann über befristete bzw. über Arbeitnehmerüberlassung lösen könnte.
Ohnehin steht Airbus aber vor einem demographischen Wandel, von daher liegt es nahe, dass man ggf. das Mittel der Altersteilzeit in Erwägung zieht.

Dieser Beitrag wurde am 14.05.2020 16:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.05.2020 - 15:32 Uhr
Über diesen Abbau wurde schon seit dem beenden der A380 Produktion geredet. Es gab aber immer wieder die Not durch die A320 Nachfrage die Angestellte zu halten. Das traurige hierbei wird sein, dass wenn die Nachfrage wieder anzieht, hier nicht mehr Mitarbeiter wieder eingestellt werden, sondern die Arbeitsbereiche dann in Werkspackete umgewandelt werden und somit eher die Preisdumping Politik in den Vordergrund gestellt wird.
Als Drohalternative wird dann die Auslagerung der Arbeitsplätze in die USA oder China in den Vordergrund gestellt.
Hoffe dass sich hier der Staat als Institution in Frankreich, Deutschland und Spanien zusammen dagegen stellen.


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