Verkehrszahlen fÜr Mai
Älter als 7 Tage

Mayrhuber fordert engere Regulierung der Rohstoffmärkte

FRANKFURT/M. - Lufthansa Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber hat sich für eine stärkere Regulierung der Rohstoffmärkte ausgesprochen. "Die alte Regel, dass Angebot und Nachfrage den Preis eines (...) Rohstoffs bestimmen, gilt offenbar nicht mehr. Das bringt die Wirtschaft durcheinander und schadet auch uns Fluglinien", sagte Mayrhuber der "Financial Times Deutschland" (FTD).



Der Preis für ein Barrel Rohöl hatte am Mittwoch die Marke von 71 US Dollar überschritten. "Wenn der Preis jetzt wieder steigt, erhöht das den Druck auf die Branche - und erschwert es auch uns, unsere Ziele für 2009 zu erreichen", sagte Mayrhuber.


Der Lufthansa Vorstandschef rechnet in der Krise nicht mit weiteren Einbrüchen im Passagiergeschäft. "Wir sehen auf der Nachfrageseite den Boden erreicht", nahm Mayrhuber Anfang der Woche in Kuala Lumpur Stellung. "Es gab einen Riesenabschlag von rund 10 Prozent, aber auf dem Niveau sind wir geblieben."

Das Unternehmen hat in der Krise seine Kapazitäten angepasst. Lufthansa plant gegenwärtig keine Ausweitung der Kurzarbeit in den Konzernsparten, behält sich in Abhängigkeit von der Marktentwicklung ergänzende Maßnahmen aber vor.

"Sollte sich herausstellen, dass die Kurzarbeit nicht ausreicht, müssen wir eben noch einmal anziehen", schränkte Mayrhuber gegenüber der FTD ein. "Aber man muss auch aufpassen, dass man sich als Unternehmen nicht total lähmt."

Der Konzern hatte Ende April die Stilllegung weiterer Flugzeuge angekündigt. "Nach derzeitiger Planung sollen 22 Flugzeuge aus dem Betrieb genommen werden, die Gesamtkapazität des Lufthansa-Konzerns im Passagierbereich dieses Jahr um 1,1 Prozent sinken", sagte Lufthansa-Sprecherin Stefanie Stotz vergangenen Monat gegenüber aero.de. "Die Kapazität im Kontinentalverkehr wird damit um rund sechs Prozent sinken."

Vorerst keine weiteren Übernahmen

Mayrhuber bekräftigte, dass die Lufthansa aktuell keine weiteren Übernahmen anstrebt. "Wir schauen uns weiterhin jedes Angebot und jeden Markt an", zitiert die Zeitung Mayrhuber. "Aber zu glauben, in der jetzigen Krise zusätzlich zu den laufenden Projekten noch etwas stemmen zu können, wäre mehr als ehrgeizig."

Erst gestern hatte Mayrhuber Spekulationen über eine Engagement der Lufthansa bei Iberia und LOT zurückgewiesen.

Nachfrageschwäche setzte sich im Mai fort

Die Lufthansa hat heute ihre Verkehrszahlen für den Monat Mai vorgelegt. "Die in den vergangenen Monaten beobachtete Nachfrageschwäche setzte sich im Mai unverändert fort", teilte das Unternehmen nach zuvor guten Verkehrszahlen im April mit. Auf Konzernebene gingen die Passagierzahlen mit einem Minus von 4,4 Prozent auf 6,055 Millionen Reisende und der Absatz mit einem Minus von 7,1 Prozent abermals deutlich zurück.

Da das Angebot sowohl von Lufthansa Passage (-1,2%) als auch von
Swiss (-3,3%) reduziert wurde, sank die gesamte im Konzern angebotene Kapazität um 1,6 Prozent. Der Sitzladefaktor ging in Folge dessen
um 4,4 Prozentpunkte auf 74,2 Prozent zurück.

Im Verkehrsgebiet Europa stieg die angebotene Kapazität um 0,9 Prozent. Hierin spiegelte sich vor allem das zusätzliche Angebot der Lufthansa
Italia wider. Gleichzeitig hat Swiss ihre Kapazitäten erhöht und
konnte diese auch vollständig am Markt absetzen. Insgesamt ging die
Nachfrage in Europa um 2,4 Prozent zurück. Die Auslastung verschlechterte sich daher um 2,4 Prozentpunkte auf 69,3 Prozent.

Wie im Vormonat wirkte sich die Nachfrageschwäche besonders stark
im Verkehrsgebiet Amerika aus. Sowohl Lufthansa Passage als auch
Swiss verzeichneten hier zweistellige Nachfragerückgänge, auf Konzernebene ging der Absatz um 13,1 Prozent zurück.

Aus diesem Grund passte Lufthansa die Kapazitäten in diesem Verkehrsgebiet mit einer Reduzierung von 8,4 Prozent besonders stark nach unten an. Die Auslastung nahm um 4,4 Prozentpunkte ab, blieb aber mit 80,4 Prozent dennoch auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Um der gesunkenen Premiumnachfrage zu begegnen, verkleinerte Lufthansa auf ihren Asienrouten die Business Class zugunsten einer größeren Economy Class. Die angebotene Kapazität stieg daher auf diesen Strecken um 0,5 Prozent an, während der Absatz um 5,4 Prozent zurückging.

Luftfrachtraten weiter schwach

"Auch in der Luftfrachtbranche blieb das Wettbewerbsumfeld im Mai unverändert schwierig", stellt Lufthansa fest. Dies spiegele sich auch im Absatz der Lufthansa Cargo wider, der um 15,7 Prozent unter Vorjahr lag. Bei einer Kapazitätsreduzierung von 9,0 Prozent ging die Auslastung um 4,8 Prozentpunkte auf 60,3 Prozent zurück.

Auf Konzernebene (inkl. Swiss World Cargo) ergab sich ein um 4,7 Prozentpunkte geringerer Nutzladefaktor von 57,8 Prozent. Das Frachtaufkommen sank auf Konzernebene um 10,0 Prozent auf
141.000 Tonnen. Lufthansa Cargo verbuchte dabei auf ein Minus von 9,1 Prozent auf 125.000 Tonnen.
© aero.de | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 10.06.2009 13:21

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 11.06.2009 - 13:12 Uhr
Na dass Herr M. das fordert ist schon klar, aber ansonsten ist diese Idee mal wieder die Ausgeburt des Schwachsinns schlechthin.
Beitrag vom 11.06.2009 - 11:48 Uhr
Schon seit langem überfällig ist das Verbot ungedeckter Termingeschäfte mit Rohstoffen; d.h. Käufe und Verkäufe ohne zwingende Verpflichtungen/Rechte zur Lieferung bzw. des Verbotes von Derivaten die an diese Geschäfte anknüpfen.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden