Finanzprobleme
Älter als 7 Tage

British Airways bittet Mitarbeiter um Gehaltsverzicht

LONDON (dpa) - Der Stolz der britischen Luftfahrtindustrie, British Airways (BA), steckt in gewaltigen Finanzproblemen. Ein "Kampf ums Überleben" stehe der Fluggesellschaft bevor, schreibt BA-Chef Willie Walsh in einer E-Mail an die mehr als 30 000 Mitarbeiter in Großbritannien. Wie mehrere Medien am Dienstag aus dem Appell zitierten, ruft Walsh die Mitarbeiter auf, eine Woche bis einen Monat entweder umsonst oder gar nicht zu arbeiten.



Walsh selbst verzichte im Juli auf sein Gehalt - umgerechnet 75 000 Euro im Monat. "Ich ersuche jede einzelne Firmenabteilung, ihren Beitrag in irgendeiner Form bei dieser kosteneffektiven Maßnahme zu leisten, um beim Überlebensplan der Firma zu helfen", schreibt Walsh. "Es zählt wirklich." Walsh hatte in den vergangenen Wochen schon mit den Gewerkschaften über geringeren Lohn und Gehalt gesprochen. Am Mittwoch will die Gesellschaft Details über umfassende Pläne zu Einschnitten bei Gehalts und Steigerung der Rentabilität vorlegen.

Ein BA-Sprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur dpa den Versand der E-Mail Ende vergangener Woche. Das Unternehmen habe sich kein Sparziel mit dem freiwilligen Gehaltsverzicht gesetzt. Es hoffe, dass so viele der mehr als 30 000 angeschriebenen Mitarbeiter wie möglich daran teilnehmen. Für etliche Beschäftigte sei es aber ein Bonus, weil sie so extra Sommerurlaub bekommen.


Die rot-blaue Airline mit dem Funkrufzeichen "Speedbird" steht vor einem Berg von Problemen. Umsatz, Passagierzahlen und Ansehen sind auf einem Tiefstand. "Aggressive" Gegenmaßnahmen wie der Gehaltsverzicht seien vor einem Monat gestartet worden, sagte der Sprecher.

Die Aktie befindet sich seit Monaten auf Sinkflug. Die Aktionäre zeigten sich am Dienstag leicht erfreut über die mögliche Einsparung. Der Wert der Aktie stieg minimal auf 137 Pence - jedoch halb so viel wie im vergangenen August.

British Airways hatte für das abgelaufene Geschäftsjahr (31. März) einen Rekordverlust vor Steuern von umgerechnet 470 Millionen Euro verbucht. Im Mai brachen die Passagierzahlen um 7,3 Prozent ein; vor allem die First- und Business-Class, die hohe Einnahmen versprechen, hatte es in der Rezession getroffen.
© dpa | Abb.: British Airways/newscast | 16.06.2009 18:03

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Beitrag vom 18.06.2009 - 11:48 Uhr
Das sehe ich genauso wie Ihr. Von daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass LH BMI los werden will wie es hier mal diskotiert worden ist. LH hat zur Zeit eine gute Position die sich jederzeit ändern kann. Sie können abwarten was die anderen machen und müssen aufjeden fall ihre Hausaufgaben mit den dazu gekauften Gesellschaften erledigen. Bezüglich BA kann ich nur dazu sagen die Engländer sind wie die Amerika. Sie investieren nur schwerlich in neue Maschinen und versuchen aus den alten alles rauszuziehen was geht. Dabei haben die vergessen die Treibstoffpreise zu beobachten. So hat BA auf lange sicht hin eine veraltete Flotte nach meiner Meinung und kämpft nun damit die Treibstoffkosten dramatisch zu senken.
Beitrag vom 17.06.2009 - 20:49 Uhr
In der Tat ist LH mit grossem Abstand die fianziell bestaufgestellteste Airline in Europa.
Allein das Eigenkapital und die Sachwerte übersteigen die von BA um ein Vielfaches.

AF ist ebenfalls solide, aber bei Weitem nicht so gut aufgestellt wie LH.

Vor einiger Zeit war das anders, aber LH hat in der Tat einen guten Job gemacht und muss zwar immer auf der Hut sein, sich aber vor BA keinesfalls mehr fürchten.

by the way: Auch LH konzentriert sich auf F und C Class Paxe, denn allein DIE steuern die grossen Gewinne bei.
Beitrag vom 17.06.2009 - 19:05 Uhr
Vor gut 15 Jahren zitterte LH, wenn von BA die Rede war. Heute schaut man genau was AF/KL anstellt.

Wenn nur das Personal des Gesamtkonzerns mit Augenmaß Forderung stellen würde! LH könnte die größte und profitabelste Airline der westlichen Hemisphere werden. Davon hätten alle was.

Aber dann ist sie auch die Gejagte, und das ist eine andere Rolle.



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