Airbus und Boeing
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Geringe Ansteckungsgefahr beim Sitznachbarn

Airbus A330 Kabine
Airbus A330, © Airbus

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GENF - Kein Risikogebiet: an Bord von Flugzeugen ist die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus nach Angaben von Flugzeugherstellern geringer als etwa in Konferenzräumen. Zu diesem Schluss kommen die Hersteller Airbus, Boeing und Embraer, wie sie am Donnerstag berichteten.

Das liege unter anderem an dem schnellen Luftaustausch und dem Luftstrom, der die Luft von oben nach unten drücke. Sie stellten die Ergebnisse in einer Online-Konferenz des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA) in Genf vor. Nach Angaben des Verbands haben sich die verheerenden Passagiereinbrüche nicht wie zunächst gedacht erholt.

Bruno Fargeon von Airbus sagte, nach seinen Simulationen erreichen einen Sitznachbarn im Flugzeug höchstens 5 von 10.000 Tröpfchen, die beim Husten entstehen. Dies unter der Voraussetzung, dass die Passagiere Masken tragen, wie es bei allen Fluggesellschaften heute üblich ist.

In einem Büroraum würden Kollegen, die 1,8 Meter Abstand halten, doppelt so viele Tröpfchen abbekommen, sagte er.

Nach Angaben des IATA-Medizinspezialisten David Powell wurden in diesem Jahr womöglich knapp 3.000 mit dem Coronavirus infizierte Passagiere befördert. Es seien nur 44 Fälle von Ansteckungen an Bord bekannt. Das sei einer von 27,3 Millionen Reisenden. Selbst wenn nur jeder zehnte Fall bekannt geworden wäre, läge die Zahl der Ansteckungen bei einem Fall pro 2,7 Millionen Passagiere.

Die Fluggesellschaften verlieren wegen der geringen Passagierzahlen nach Angaben von IATA fast 13 Milliarden Dollar (rund 11 Mrd Euro) im Monat. Sie rechnen damit, dass sie auch im kommenden Jahr noch rote Zahlen schreiben.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 08.10.2020 17:44

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Beitrag vom 09.10.2020 - 14:11 Uhr
Na klar, in der Economy auf Kuschel zwischen dem Kerl, der gestern mit seiner Großfamilie eine Taufe gefeiert hat und der Frau, die mit 12 Leuten im Meeting war und abends feiern.
Kein Problem, durch das Trinken von ungenießbarem Kaffee wird das völlig unbedenklich.
Beitrag vom 09.10.2020 - 10:28 Uhr
Die Originalmeldung mit weiteren Hintergründen
 https://www.iata.org/en/pressroom/pr/2020-09-08-012/
Beitrag vom 09.10.2020 - 09:01 Uhr
Nach Angaben des IATA-Medizinspezialisten David Powell wurden in diesem Jahr womöglich knapp 3.000 mit dem Coronavirus infizierte Passagiere befördert. Es seien nur 44 Fälle von Ansteckungen an Bord bekannt. Das sei einer von 27,3 Millionen Reisenden.

Wenn ich mich Recht erinnere lag die positivrate Von Rückkehrern aus Risikogebieten bei etwa 1%. Bzw der Anteil der Ansteckungen im Ausland Zuletzt bei über 30% der gesamtfälle in Deutschland. Da erscheint 3k etwas wenig.

Stimmt. Bei den "3000" hat sich die IATA aber mit "womöglich" abgesichert ...

Die daraus errechnete niedrige Infektionsrate an Bord liegt aber auch daran, dass hier natürlich wieder eine Interessenvertretung stattfindet.
Die Zahlen sind nicht falsch, aber selektiv...

In diesem Fall liegt eine Vedrehung in der Tatsache, dass eine Infektion bei einem Reiserückkehrer in den seltensten Fällen klar einer Infektion am Reiseziel einerseits oder einer Infektion an Bord andererseits zugeordnet werden kann.
Üblicherweise wird daher Infektion im Reiseland angenommen.

Die genannten 44 sind also nur diejenigen, bei denen eine Infektion an Bord aufgrund ungewöhnlicher Umstände ausnahmsweise klar nachweisbar war.

Eine andere Manipulation besteht in der Auslassung der Betrachtung, wie viele zusätzliche Infektionen durch möglicherweise infizierte Passagiere an den Zielorten stattfinden.

Die ins Verhältnis gesetzten 27 Millionen scheinen mir auch nicht Die Anzahl Reisender aus Risikogebieten zu sein.

Nein, allein von der Größenordnung her müsste sich das eher auf alle geflogenen Passagiere weltweit in einem gewissen Zeitraum beziehen.

Für eine "gute PR" braucht man halt möglichst große Zahlen, das beeindruckt manche Leser...


Dieser Beitrag wurde am 09.10.2020 09:06 Uhr bearbeitet.


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