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TAP Air Portugal vor Radikalsanierung

TAP Portugal Airbus A330-900
TAP Air Portugal Airbus A330-900, © Airbus

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LISSABON - Weniger Jets und Jobs: TAP Air Portugal will einer harten Sanierung den Weg für 1,2 Milliarden Euro Staatshilfe freimachen. Jeder dritte Arbeitsplatz wackelt, 17 Flugzeuge könnten laut einem Eckpunktepapier die Flotte vorzeitig verlassen. Die Zukunft des Lufthansa-Partners wird in dieser Woche entschieden.

Das brach liegende Transatlantikgeschäft hält Portugals nationale Fluggesellschaft im Würgegriff: TAP werde 3.600 von 10.600 Stellen und 17 Flugzeuge abbauen, sickerten am Wochenende Eckpunkte des Sanierungsplans durch, über den die Regierung am Mittwoch mit Management und Gewerkschaften beraten will.

Wenig später soll die Strategie der EU-Kommission zur Prüfung vorgelegt werden - ein Brüsseler OK ist Voraussetzung für 1,2 Milliarden Euro Staatshilfe, mit der TAP einen Neuanfang suchen will.

Laut portugiesischen Medien will die Airline die Arbeitsverhältnisse von 500 Piloten, 750 Flugbegleitern und 750 Bodenmitarbeitern beenden und 1.600 befristete Jobs nicht verlängern. Zusätzlich plant TAP bis 2022 Gehaltskürzungen. Das alles soll die Personalkosten um 187,5 Millionen Euro pro Jahr senken - und den für 2020 erwarteteten Verlust von 582,0 Millionen Euro in den Folgejahren eindämmen.

Die Flugpersonal-Gewerkschaft SNPVAC kündigte bereits "Widerstand" gegen die aus ihrer Sicht "brutalen Einschnitte bei Beschäftigung und Gehältern" an.

Vollverstaatlichung nicht ausgeschlossen

TAP steht wie die meisten Airlines in der Krise mit dem Rücken zur Wand und ist auf die Unterstützung des Staats angewiesen. Die Regierung hält allerdings seit diesem Sommer wieder 72,5 Prozent an der Fluglinie, weshalb man in Portugal mit einer besonders strengen Prüfung der Beihilfen durch die EU Kommission rechnet.

Der private Investor Atlantic Gateway hat seinen Anteil an TAP in der Krise auf 22,5 Prozent halbiert - und könnte sich nach Einschätzung von Beobachtern sogar ganz aus der Airline zurückziehen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 30.11.2020 14:24


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